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Pharmakonzerne
Novartis will Marge in Pharmasparte in 5 Jahren auf 35 Prozent steigern
Der Schweizer Pharmakonzern Novartis will die operative Gewinnmarge in der Pharmasparte weiter verbessern. „Wir wollen spätestens bis in fünf Jahren ins Mittelfeld der Wettbewerber vordringen, Richtung 35 Prozent“, sagte Verwaltungsratspräsident Jörg Reinhardt in einem Interview mit der Schweizer Tageszeitung „NZZ am Sonntag".
Im zweiten Quartal hatte der Pharmariese die operative Kerngewinnmarge um 1,2 Prozentpunkte auf 32,2 Prozent erhöht. „Unsere oberste Priorität war es noch nie, den Gewinn zu maximieren. Das wird auch so bleiben. Primär wollen wir innovative Medikamente entwickeln", sagte Reinhardt weiter. Im Produktionsbereich hätten sich im Laufe der Jahr Überkapazitäten angesammelt. Viele der 68 Werke seien nicht vollständig ausgelastet. „Wir arbeiten daran, global eine Optimierung zu erreichen. Auch in anderen Bereichen müssen wir einfacher und effizienter operieren“, sagte Reinhardt. Das schließe die zentralen Dienstleistungen im Rahmen der Business-Services-Organisationen ein.
Genaue Kapazitätsplanungen für einzelne Standorte könne er nicht liefern, sagte der Novartis-Präsident. „Aber wir haben schon kommuniziert, dass es parallel zum Aufbau neuer Produktionen einen Abbau der Standardbereiche geben wird. Das wird global verschiedene Werke treffen und auch auf die Schweiz Auswirkungen haben.“
Investition in Gentherapien
Am Montag hatte Novartis angekündigt, in die Herstellung von Zell- und Gentherapien in Stein (AG) zu investieren und dort in den kommenden drei Jahren mehrere hundert neue High-Tech-Stellen schaffen zu wollen. „Bis 2020 planen wir die Schaffung von rund 260 Stellen“, hatte Novartis-Produktionschef Steffen Lang gesagt. „Im Falle eines weiteren Wachstums kann die Zahl auf bis zu 450 steigen.“ Erste Therapien aus Stein sollen ab Anfang 2020 verfügbar sein. Derzeit beschäftigt Novartis in Stein rund 2000 Mitarbeitende. Die Investitionen bezifferte Lang auf bis zu 90 Millionen Franken.
Druck auf den Gewinn kommt auch aus dem wichtigsten Markt USA. Dort seien die Preise für Novartis im letzten Jahr um 1 bis 2 Prozent gesunken, sagte Reinhardt. US-Präsident Donald Trump hatte angekündigt, die Rabattpolitik für Medikamente ändern zu wollen. „Wir bereiten uns darauf vor, dass sich mittelfristig im US-Preissystem etwas tun wird, das Auswirkungen auf die gesamte Pharmabranche hat", sagte Reinhardt.
Sandoz bleibt bei Novartis
Je nach Portfolio würden Pharmafirmen unterschiedlich stark betroffen sein. „Aber da die Branche im Durchschnitt die Hälfte des Profits in den USA erwirtschaftet, hat ein Rückgang der Preise einen signifikanten Einfluss. Wir fühlen uns relativ gut gewappnet, weil wir mit unseren Therapiegebieten breit aufgestellt sind", sagte Reinhardt. Die Generikatochter Sandoz bleibe im Portfolio. Beim US-Geschäft prüfe Novartis aber einen Verkauf, eine Fusion, womöglich reiche es auch, das Sortiment zu straffen, sagte Reinhardt. Die Konkurrenz habe enorm zugenommen, und in den USA finde gerade eine Konsolidierung statt.
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