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Schulgeld
NRW: Land übernimmt größten Teil der PTA-Schulgelder
PTA-Schüler in Nordrhein-Westfalen können sich auf schnelle finanzielle Entlastungen freuen. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat in der „Rheinischen Post“ angekündigt, dass Auszubildende in den Gesundheitsberufen bereits rückwirkend ab dem 1. September 2018 nur noch 30 Prozent ihrer Schulgelder selbst tragen müssen.
Eines der gesundheitspolitischen Ziele der schwarz-gelben Koalition in Nordrhein-Westfalen ist es, den Einstieg in Gesundheitsberufe attraktiver zu machen – auch mit Erleichterungen beim Schulgeld. Erst kürzlich erklärte ein Sprecher des zuständigen Gesundheitsministeriums in Düsseldorf gegenüber DAZ.online: „Die Landesberichterstattung Gesundheitsberufe NRW 2015 (LbG NRW) hat einen hohen Nachfragedruck in verschiedenen Gesundheitsberufen aufgezeigt. Rekrutierungsprobleme bei der Gewinnung von qualifizierten Nachwuchskräften führt die LbG NRW vor allem auf das erhobene Schulgeld zurück. In Zeiten des Fachkräftemangels wollen wir dieser Entwicklung entschieden entgegen treten.“ Die „Schulgeldfreiheit“ solle daher noch in diesem Herbst eingeleitet werden.
Nun lässt die NRW-Landesregierung ihren Ankündigungen Taten folgen. Im Gespräch mit der „Rheinischen Post“ erklärte Laumann, dass das Land rückwirkend ab dem 1. September 2018 das Schulgeld in den Gesundheitsberufen übernehmen werde. Zur Begründung erklärte der Minister: „Damit will ich ein ungerechtes System beenden. Derzeit bezahlt der Staat dem Apotheker das Studium, der später in der Regel deutlich mehr verdient als seine Angestellten, die ihre Ausbildung selbst bezahlen müssen.“ Rund 25 Millionen Euro wird das Land ab 2019 also in die Ausbildungsfinanzierung stecken. Laut Laumann werden etwa 7000 Auszubildende davon profitieren.
Auch Spahn will Schulgelder streichen
Damit prescht Nordrhein-Westfalen in einer Angelegenheit vor, die auch auf Bundesebene vorgesehen ist. Denn auf Seite 100 des Koalitionsvertrages zwischen Union und SPD heißt es: „Wir wollen das Schulgeld für die Ausbildung in den Gesundheitsfachberufen abschaffen, so wie es in den Pflegeberufen bereits beschlossen wurde“. Im Mai 2018 hieß es aus dem Ministerium allerdings, dass die Umsetzung dieses Vorhabens „noch dauert“. Ohne einen konkreten Zeitplan zu nennen, erklärte das BMG: „Wir können diese Vorgabe nur gemeinsam mit den Gesundheits- und Finanzministern der Länder umsetzen.“
Landesregierung kündigt Förderkonzept an
Ob die PTA-Schüler in NRW mit weiteren Unterstützungen rechnen können, hängt also einerseits von der Bundespolitik ab, aber auch von der Landesregierung. Denn gegenüber DAZ.online hatte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums ein ganzes zusätzliches „Förderkonzept“ für Auszubildende in Gesundheitsberufen angekündigt – ohne dies aber zu konkretisieren.
NRW: Problemfall PTA-Schulen
Die Finanzierung der PTA-Schulen ist im bevölkerungsreichsten Bundesland NRW ohnehin schon seit längerer Zeit ein Streitthema. Die rot-grüne Vorgängerregierung hatte den PTA-Schulen die staatlichen Finanzhilfen gestrichen. Daraufhin waren die Apotheker eingesprungen und hatten die Schulen teilweise mitfinanziert. Es kam jedoch auch zu Schließungen. Trotz großer Hoffnung der Apotheker hatte dann auch die schwarz-gelbe Landesregierung keine Formulierung in den Koalitionsvertrag aufgenommen, in der die Wiedereinführung der Fördermittel für PTA-Schulen angekündigt wird.
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