Compliance-Untersuchung abgeschlossen

Stada stellt Untersuchungen gegen frühere Vorstände ein

Bad Vilbel - 28.11.2018, 12:00 Uhr

Schlussstrich: Stada hat seine Compliance-Untersuchung abgeschlossen und seine Ex-Topmanager entlastet. (c / Foto: Stada)

Schlussstrich: Stada hat seine Compliance-Untersuchung abgeschlossen und seine Ex-Topmanager entlastet. (c / Foto: Stada)


Der Arzneihersteller Stada hat Untersuchungen gegen frühere Vorstände eingestellt. Die Aufarbeitung von Vorwürfen gegen den früheren Vorstandschef Matthias Wiedenfels und Ex-Finanzvorstand Helmut Kraft seien abgeschlossen, teilte der Konzern am heutigen Mittwoch mit.

Stada hat bekannt gegeben, seine Ende 2016 begonnene „gründliche Untersuchung möglicher Compliance-Verstöße“ abgeschlossen zu haben. Das Ergebnis: Es seien „keine gerichtlichen Auseinandersetzungen mit ehemaligen Mitgliedern der Geschäftsleitung oder Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern anhängig oder zu erwarten“.

Für die Hauptversammlung im kommenden Mai werde man daher die Entlastung von Matthias Wiedenfels, ehemaliger Vorstandschef,  und Ex-Finanzvorstand Helmut Kraft für die Geschäftsjahre 2016 und 2017 empfehlen.

Für Stada enden damit Turbulenzen, die das Unternehmen während der Übernahme durch die Finanzinvestoren Bain und Cinven erschüttert hatten. Ex-Aufsichtsratschef Carl Ferdinand Oetker hatte auf dem Stada-Aktionärstreffen 2017 ehemaligen Vorständen vorgeworfen, es gebe „belastbare Erkenntnisse für schwerwiegende Pflichtverletzungen“. Stada beauftragte im Zuge dessen externe Anwaltskanzleien und schaltete auch die Staatsanwaltschaft Frankfurt ein.

Auf der diesjährigen Hauptversammlung erklärte Stada dann, die Vorwürfe seien fast ausgeräumt. Die Staatsanwaltschaft habe „keine Hinweise auf Betrugsdelikte, Preisgabe von Geschäftsgeheimnissen, Marktmanipulation oder Insiderhandel, auf Unterschlagung, Begünstigung, Diebstahl, Korruption oder eine persönliche Bereicherung zulasten von Stada gefunden“, sagte Ex-Vorstandschef Claudio Albrecht. Da aber noch gesellschaftsrechtliche Untersuchungen liefen, wurde die Entlastung von Wiedenfels und Kraft vertagt.

Auch die Untersuchungen gegen den langjährigen früheren Stada-Chef Hartmut Retzlaff seien zu den Akten gelegt, sagte ein Sprecher. Er soll unter anderem einem Berater einen Audi Q5 geschenkt haben. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft hatte bereits im Juli erklärt, ihre Ermittlungen seien gegen eine Geldbuße eingestellt worden.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Günter von Au zeigte sich erleichtert: „Mit dem Abschluss der Compliance-Untersuchung endet ein schwieriges Kapitel für Stada. Die Untersuchung wurde unter Bindung erheblicher Ressourcen kompromisslos und in aller Ausführlichkeit und Umfänglichkeit sowie vollständig transparent gegenüber allen Beteiligten geführt“. 


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