Race4Hospiz

Apotheker gewinnt Charity-Kartrennen zugunsten von Kinderhospiz

Berlin - 06.03.2019, 09:00 Uhr


Am 23. Februar fand in Essen das 10. Benefiz-Kartrennen „Race4Hospiz“ zugunsten des Kinder- und Jugendhospizes Balthasar in Olpe statt. Am Ende hieß der Gewinner in der Gruppe der Hobbyfahrer: Apotheker Christoph Riesner mit seinem Team der Flora-Apotheke aus Castrop-Rauxel. DAZ.online hat nachgefragt – und Interessantes über Spaß am Rennen, über Teamtaktik und vor allem über ganz viel Herz für Kinder erfahren.

Hospizarbeit braucht nicht nur engagierte Menschen, erfolgreiche Hospizarbeit braucht auch finanzielle Unterstützung. Hospize sind deshalb regelmäßig auf Spenden angewiesen. Das Kinder- und Jugendhospiz Balthasar in Olpe, das 1998 als erstes Hospiz für Kinder in Deutschland gegründet wurde, gibt auf seiner Homepage an, dass maximal 50% der entstehenden Kosten über die Kranken- und Pflegekassen erstattet würden. Auf vielfältige Weise sei es jedoch möglich die Arbeit des Hospizes zu fördern. Die Spannbreite der Unterstützer reiche von prominenten Paten, Privat- und Firmenspenden bis hin zu Benefizveranstaltungen.

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Zehn Jahre Benefiz-Rennen „Race4Hospiz“

Bereits seit zehn Jahren findet jeweils am letzten Samstag im Februar auf der Daytona Kartbahn in Essen das „Race4Hospiz“-Wohltätigkeitsrennen statt. Die durch Startgelder, Tombolas und weitere Aktionen eingenommenen Gelder unterstützen die Arbeit des Kinder- und Jugendhospizes Balthasar. Der gemeinnützige Verein „Race4Hospiz e. V.“ gibt anlässlich des diesjährigen Jubiläumsrennens an, in den letzten neun Jahren über 170.000 Euro zugunsten des Hospizes in Olpe gesammelt zu haben. Das Rennen vom 23. Februar war zugleich mit der Hoffnung verbunden, in diesem Jahr die 200.000-Euro-Marke der Gesamtspendensumme zu knacken.

Apotheker mit Spaß am Rennen – und viel Herz für Kinder

Zehn Jahre „Race4Hospiz“ war Anlass für eine besondere Würdigung – fand auch der Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen. Er eröffnete laut Veranstalterangaben das neunstündige Langstreckenrennen mit über 200 Teilnehmern in 36 Teams. Mit am Start auch der Apotheker Christoph Riesner mit seinem Team von der Flora-Apotheke aus Castrop-Rauxel. Nicht das erste Mal sei der begeisterte Hobbykartfahrer mit an Bord gewesen, wenn es gelte, sich für eine gute Sache einzusetzen. „2001 bin ich mehr aus Zufall das erste Mal Kart gefahren. Das hat mich so fasziniert, dass ich seitdem Kart fahre. Als Hobby mache ich das liebend gerne“, so Riesner gegenüber DAZ.online.

Fünfmal sei er schon beim „Race4Hospiz“-Rennen gestartet – allerdings nicht immer mit eigenem Team. Über seine Motivation lässt der engagierte Apotheker kein Unklarheiten zu: „Das Rennen als solches ist zweitrangig. Das Wichtigste war, dass wir für die Kinder Geld gesammelt haben.“ Gerade auch als Vater sei ihm das ein wichtiges Anliegen. „Als ich zum ersten Mal von diesem Race4Hospiz gehört habe, war für mich klar, wenn die Möglichkeit besteht, bin ich dabei. Ich finde es ganz, ganz toll, dass eine solche Veranstaltung 100 Prozent zugunsten des Hospizes durchgeführt wird.“ Das sei möglich, da alle Beteiligten und Helfer sich unentgeltlich engagierten.

Neun Stunden, 36 Teams, 15 Fahrerwechsel

Wer noch nie bei einem Langstreckenkartrennen dabei war, muss sich erst einmal in ein solches Renngeschehen hineindenken. Auch die an den Start gegangenen Teams haben das idealerweise getan. Für einen Sieg komme es nicht nur auf Schnelligkeit an, auch die richtige Taktik sei gefragt. Apotheker Riesner erläutert das Geschehen: „Neun Stunden wird gefahren. Vorgeschrieben war, dass mindestens 15 Boxenstopps mit entsprechenden Fahrerwechseln stattfinden mussten. Jeder Fahrer durfte außerdem maximal 150 Minuten am Renntag fahren.“ Wann die Boxenstopps stattfänden oder wie genau die Fahrer aufgeteilt würden, könne jedes Team selbst entscheiden, so Riesner erläuternd.

200.000- Euro-Marke erreicht – „Die Sieger, das sind die Kinder“

Der Castrop-Rauxeler Apotheker war unter dem Team-Namen „Flora-Apotheke“ am Start. Das Team, ehemalige Mitarbeiter der Apotheke und Freunde und Bekannte, seien allesamt Kartsport-Begeisterte. Regelmäßig ein- bis zweimal im Monat träfen sie sich zum Trainieren, denn: „Sie können einen Ungeübten in so ein Rennkart schlecht reinsetzen und ihn fahren lassen.“ Wer dennoch auch ungeübt einmal Rennfeeling schnuppern wollte, habe dies während der Veranstaltung für eine Spende von fünf Euro in einem sogenannten Renntaxi, einem Doppelsitzer mit Profifahrer, erleben können. Auch Riesners 10-jährige Tochter sei davon ganz begeistert gewesen. „Die war hin und weg“, schmunzelt der Vater.   

Taktik aufgegangen

Die Taktik des fünfköpfigen Teams „Flora-Apotheke“ mit frühen Boxenstopps ist auf jeden Fall aufgegangen. Angetreten in der sogenannten Fun-Wertung, die es neben einer Profi-Wertung für die professionellen Teams gab, gewann das Apotheken-Team das diesjährige Rennen. „Wir haben schon bald nach dem Start zwei Boxenstopps gemacht, so dass wir eigentlich danach eine ziemlich freie Strecke hatten und unsere Runden, ohne in Zweikämpfe verwickelt zu werden, drehen konnten.“ Diese Taktik habe ihnen letztlich zum Sieg verholfen. In der Gesamtwertung der Hobby- und Profi-Teams wären sie auf dem 12. Platz von 36 Teams gelandet, berichtet Riesner stolz.

Stolz ist das Team „Flora-Apotheke“ zu Recht. Nicht nur das Rennen der Hobbyfahrer sei gewonnen worden, vor allem sei auch die angestrebte 200.000-Euro-Marke tatsächlich erreicht worden. Diese Spenden kämen nun dem Kinderhospiz in Olpe zugute und dies stände im Vordergrund: „Das Rennen macht zwar sehr viel Spaß, aber im Vordergrund steht eigentlich nicht der Wettbewerb, sondern die Spenden.“ Wünschen würde sich der Apotheker für die Zukunft eine etwas höhere Spendenbereitschaft von Firmen oder auch Privatpersonen, denen es nicht möglich sei, sich an einem solchen Rennen aktiv zu beteiligen. Dementsprechend sei sein Motto: „Die Kinder sind unsere Zukunft. Die Sieger – das ist absolut mein Motto – das sind die Kinder.“



Inken Rutz, Apothekerin, Autorin DAZ.online
redaktion@daz.online


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