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Apothekerverband FIP gründet Digitalisierungsforum

Remagen - 04.06.2019, 09:00 Uhr

Der Aporheker Weltverband FIP hat ein Forum zur Digitalisierung des Apothekenwesens gegründet. (Foto: imago images / Science Photo)

Der Aporheker Weltverband FIP hat ein Forum zur Digitalisierung des Apothekenwesens gegründet. (Foto: imago images / Science Photo)


„Digitalisierung“, so lautet das Zauberwort für die Zukunft des Gesundheitswesens inklusive des Apothekersektors und niemand wird sich der rasanten Entwicklung entziehen können. Der internationale Apothekerverband FIP sieht darin auch eine Chance für die Apotheker, sich weiter zu profilieren und hat deswegen ein neues Forum ins Leben gerufen.

Den deutschen Apothekern wird es derzeit immer mulmiger, wenn sie das Wort „Digitalisierung“ hören. Geht es nach den ehrgeizigen Plänen von Gesundheitsminister Spahn, so sollen alle Apotheken in weniger als einem Jahr an die Telematikinfrastruktur im Gesundheitswesen angebunden sein. So steht es jedenfalls im Referentenentwurf für das „Digitale Versorgung Gesetz“ (DVG). 

Pharmazeuten sollen die digitale Zukunft aktiv mitgestalten

Manch ein wenig Elektronik-und Internet-affiner Pharmazeut – wie hoch die Dunkelziffer ist, weiß wohl niemand – würde wahrscheinlich lieber den Kopf in den Sand stecken und den Digitalisierungssturm einfach vorüberziehen lassen, ohne sich selbst dabei groß einzubringen. Daraus wird aber wohl nichts werden, denn der Druck kommt nicht nur aus dem nationalen, sondern auch aus dem internationalen Umfeld, inklusive der eigenen Reihen.

Nach dem Willen des Internationalen Dachverbandes der Apotheker sollen die Pharmazeuten die digitale Zukunft aktiv mitgestalten. Wie die International Pharmaceutical Federation (FIP) mitteilt, wurde zu diesem Zweck ein neues Forum zu digitalen Technologien ins Leben gerufen, in dem Apotheker, Pharmawissenschaftler und Pharmapädagogen mit Fachwissen, Erfahrung und technologischem Interesse vertreten sind.

Ein neuer Tsunami trifft die Apotheke

„Genau wie die Industrialisierung im 20. Jahrhundert trifft ein neuer Tsunami mit Technologie und künstlicher Intelligenz die Apotheke“, sagt FIP-Präsident Dominique Jordan. „Wir müssen unsere Rolle schnell festigen und neue Trends, neue Technologien und neue Logistikmodelle in unser tägliches Handeln einbeziehen. Das Forum soll unseren Beruf darin unterstützen, diese Verantwortung zu übernehmen.“ Auch die Vizepräsidentin der FIP Jacqueline Surugue ist davon überzeugt, dass die Explosion des technologischen Fortschritts die Zukunft des Gesundheitswesens verändern wird. „Sie verändert die Art und Weise, wie wir arbeiten, unsere Rollen und unsere Umwelt“, konstatiert Surugue. „In dieser sich wandelnden Landschaft müssen wir sicherstellen können, dass diese Fortschritte in vollem Umfang zur Bewältigung unserer gesundheitlichen Herausforderungen beitragen, insbesondere derjenigen, denen wir in der Apotheke gegenüberstehen.“ Sie hält das internationale Forum für „die perfekte Struktur“, um dieses Ziel zu erreichen.

Neues Forum kündigt Leitlinien an

Das Forum wird von Surugue geleitet und besteht derzeit aus 18 Mitgliedern der FIP beziehungsweise Vertretern von FIP-Mitgliedsorganisationen aus 13 Ländern. Es soll technologische Trends und ihre möglichen Auswirkungen auf die Pharmazie beschreiben und den FIP-Mitgliedern Leitlinien zu technologischen Fragen, einschließlich digitaler Trends, auch bei Medizinprodukten, der „Amazonisierung“ der Pharmazie und mobiler Gesundheit (mHealth) zur Verfügung stellen. Hierzu soll eine Reihe von Arbeitsgruppen und Projekten initiiert werden.

Young Pharmacists Group der FIP präsentiert Bericht über mHealth

Der Launch des Forums fällt zusammen mit der Veröffentlichung eines neuen Berichts über mHealth der Young Pharmacists Group der FIP. Er enthält die Ergebnisse einer Umfrage unter FIP-Mitgliedsorganisationen in 22 Ländern zur Verwendung von mHealth-Anwendungen durch Apotheker und Apps, die von diesen Organisationen entwickelt oder unterstützt wurden. „Mit mHealth-Tools können hochwertige Dienstleistungen für die Patientenversorgung bereitgestellt und die Services in Gemeinden und Krankenhäusern unterstützt werden“, glaubt Sherly Meilianti, Mitherausgeberin des Berichts „Einsatz mobiler Gesundheitstools in der Apothekenpraxis “.

In dem Dokument wird in anschaulichen Tabellen dargestellt, in welchen Ländern solche mobilen Gesundheitsanwendungen für Apotheker bereits etabliert sind.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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