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Der Online-Konzern Amazon experimentiert bereits seit Jahren mit der Paketbelieferung per Drohne. In Kürze soll der Service nun unter dem Namen „Prime Air“ starten. Das kündigte der Konzern in der vergangenen Woche auf einer Tech-Konferenz in Las Vegas an.
Die Drohne erobert sich Stück für Stück ihren Platz in der globalen Logistik. Nachdem der Techkonzern Google seit April in Australien Pakete per Drohne zu Kunden liefert, will nun auch der Versandhändler Amazon seine lang gehegten Ambitionen auf diesem Gebiet in die Realität umsetzen. Auf einer Tech-Konferenz in Las Vegas hat der Konzern eine Lieferdrohne vorgestellt, die in einigen Monaten die ersten Pakete zustellen soll. Das vollautomatische und vollelektrische „Prime Air“-Fluggerät solle zunächst testweise kleine Haushaltswaren wie Zahnpasta oder Rasierer liefern, teilte Amazon mit. Den Angaben zufolge kann der Hexakopter 2,3 Kilogramm schwere Pakete innerhalb von 30 Minuten in einem Radius von 24 Kilometern zustellen. Angaben, wo genau das Gerät erstmals eingesetzt werde soll, machte Amazon nicht. In der Vergangenheit wurde die Drohne in Großbritannien getestet, wo 2016 auch die erste Lieferung stattfand.
Nach einem Bericht von tagesschau.de arbeitet Amazon schon seit einigen Jahren an der Drohnentechnik, die der zuständige Manager Jeff Wilke bei dem Event im US-Bundesstaat Nevada nun zum ersten Mal in einer optimierten Version präsentierte. Bereits 2013 hatte Amazon-Chef Jeff Bezos einen Prototyp der Lieferdrohne vorgestellt. Ein Kunde hatte dort einen Videostreaming-Stick und eine Tüte Popcorn innerhalb von 13 Minuten nach Abgabe seiner Order erhalten, wie Bezos damals bei Twitter
Der IT-Nachrichtendienst Heise beschreibt das Design der Amazon-Drohne als unkonventionell. Die aufwendige Künstliche Intelligenz an Bord sei außergewöhnlich. Letztere solle für eine möglichst hohe Sicherheit im vollautomatischen Flugbetrieb und beim Liefervorgang sorgen. Die Drohne sei schätzungsweise etwa 160 cm im Durchmesser groß. Amazon selbst habe dazu zwar keine Angaben gemacht, die Größe lasse sich aber über Fotos abschätzen. Angetrieben werde das Fluggerät von sechs Elektromotoren.
Google-Drohne fliegt in Australien
Im April dieses Jahres hatte der Google-Mutterkonzern Alphabet nach jahrelangen Tests seinerseits die reguläre Warenlieferung per Drohne in Australien gestartet. Zunächst sei das Angebot für entsprechend zugängliche Häuser im Norden der Hauptstadt Canberra verfügbar, kündigte das Tochterunternehmen Wing an. Es ist das erste Land weltweit, in dem Google den neuen Drohnen-Service anbietet. Erst kurz zuvor hatte die Firma die finalen Genehmigungen der zuständigen Flugaufsicht erhalten.
Nach Angaben von Wing fliegt das Unternehmen im Testbetrieb in dem Land bereits seit 2014 Lebensmittel, kleine Haushaltswaren oder Arzneimittel mit autonome Drohnen aus. Es seien bereits mehr als 3000 Flüge vorgenommen worden. In Kürze wolle das Unternehmen einen Drohnen-Lieferdienst in Finnland starten.
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In mehreren afrikanischen Ländern bringt das US-Unternehmen Zipline per Drohne Medikamente in entlegene Regionen. Die Drohnen fliegen dabei in einem Umkreis von etwa 80 Kilometern um ein zentral gelegenes Logistikzentrum und erreichen ihre Ziele innerhalb einer halben Stunde. Darüber hinaus hat der Expressdienstleister DHL kürzlich mitgeteilt, in China einen Drohnen-Lieferservice aufgenommen zu haben. Dazu hat das Unternehmen eine strategische Partnerschaft mit dem Drohnenhersteller EHang geschlossen. Ziel sei es, eine automatisierte Drohnen-Zustellung für die Ballungsgebiete in China zu entwickeln.
1 Kommentar
Drohnen
von Roland Mückschel am 13.06.2019 um 12:35 Uhr
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