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Securpharm-Probleme
Der Server des Fälschungsschutzsystems bereitet europaweit Probleme
Deutschland war mit seinem Securpharm-System nicht das einzige Land, das am gestrigen Donnerstag von Server-Problemen beim Fälschungsschutz betroffen war. Die „Down-Time“ betraf offensichtlich 16 Länder. Und auch heute scheint es immer noch Aussetzer zu geben. Die Ursachenforschung dauert noch an.
Am gestrigen Donnerstag informierten die Apothekerkammern die Apotheken, dass es eine Störung im Securpham-Datenbanksystem gibt. Im Schreiben hieß es: „Diese Störung ist nach ersten Erkenntnissen voraussichtlich auf ein Problem in der Erreichbarkeit der Herstellerdatenbank zurückzuführen. Eine Verifikation und das Ausbuchen von Medikamenten ist derzeit nicht bzw. nur eingeschränkt möglich“. Teilweise sei aber eine Überprüfung von Arzneimitteln über die securPharm-GUI je nach Verfügbarkeit der Herstellerdatenbank möglich.
Allerdings war laut der Seite der European Medicines Verification Organisation (EMVO) das Problem nicht auf Deutschland beschränkt. Betroffen von der „Down Time“ waren demnach außerdem Österreich, Belgien/Luxemburg, Estland, Finnland, Frankreich, Ungarn, Lettland, die Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Rumänien, Slowakei und Großbritannien. Das sind dem Vernehmen nach, alle Länder, die mit einem bestimmten Anbieter zusammenarbeiten. Es gibt zwei. Laut Webseite der EMVO dauerte der Ausfall am gestrigen Donnerstag von 13 bis 14:30. Und auch heute hat es offensichtlich wieder gehakt. Laut einer Sprecherin von Securpharm läuft die Ursachenforschung noch.
Der Apothekenserver war von dem Ausfall nicht betroffen. Auf der Statusseite sei der Ausfall des Herstellerservers auch sichtbar gewesen, heißt es seitens der NGDA. Allerdings habe es durch die Ausfälle immensen Traffic gegeben, sodass man auch noch einmal prüfen werde, dass die Status-Seite unter
Last weiterhin zuverlässig den Status anzeigt.
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Unmut über Handlungsanweisung
Der Unmut der Apotheker bezieht sich weniger auf den Ausfall selbst, sondern auf Securpharm und die Bürokratie generell sowie die Handlungsanweisung im Falle eines Ausfalls. Dort heißt es nämlich: „Bei vorübergehenden technischen Störungen zum Zeitpunkt der Abgabe ist es erlaubt, Arzneimittel abzugeben und die Verifizierung und Ausbuchung nachträglich durchzuführen, sobald die Störungen behoben sind. Dafür muss die Seriennummer und der Produktcode bei der Abgabe notiert (oder der DataMatrixCode abfotografiert) und die Packung nachträglich manuell ausgebucht werden.“
So heißt es zum Beispiel bei Facebook:
„Nachdem ich also schon eine Ewigkeit gebraucht habe, bis ich lieferbare Packungen gefunden habe, die ich mit mehreren Sonderkennzeichen und Begründungen auf dem Rezept abgeben kann, soll ich auch noch die ellenlange Securpharm-Nummer abschreiben und nachträglich manuell dokumentieren...und nebenbei mach ich noch Purzelbaum und Handstand im HV, damit der Kunde weiß, dass er sich wirklich im Zirkus befindet.“
„Die Idee mit dem Abschreiben und später ausbuchen ist auch absolut praxistauglich.“
„… Das ganze ist ja schon nervig genug und dann noch solche Störungen die den Arbeitsablauf mehr denn je behindern....“
Auf DAZ.online kommentierte ein User:
„Ich komme sehr gerne der gesetzlichen Verpflichtung nach und schreibe von hunderten Packungen die kurzen PC und SN-Nummern ab und buche sie anschließend wieder manuell aus, der Aufwand ist ja geradezu minimal...“
4 Kommentare
Securpharm
von Josef Lemke am 18.06.2019 um 15:27 Uhr
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Securpharm
von Scarabäus am 16.06.2019 um 19:32 Uhr
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Wo man hinschaut Bullshit
von Bernd Jas am 16.06.2019 um 0:46 Uhr
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Hacker
von Hubert Kaps am 15.06.2019 um 11:19 Uhr
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