Rote-Hand-Brief

Pigmentäre Makulopathie unter Elmiron

Stuttgart - 19.07.2019, 12:45 Uhr

Patienten unter Elmiron sollen regelmäßig zum Augenarzt. In seltenen Fällen kam es unter Pentosanpolysulfat-Natrium zur potenziell irreversiblen Nebenwirkung einer pigmentären Makulopathie. ( r / Foto: batke82as / stock.adobe.com)

Patienten unter Elmiron sollen regelmäßig zum Augenarzt. In seltenen Fällen kam es unter Pentosanpolysulfat-Natrium zur potenziell irreversiblen Nebenwirkung einer pigmentären Makulopathie. ( r / Foto: batke82as / stock.adobe.com)


Pentosanpolysulfat-Na bei chronischen Blasenschmerzen

Pentosanpolysulfat-Natrium erhalten Erwachsene zur Behandlung von chronischen Blasenschmerzen mit mittelstarken bis starken Schmerzen sowie Harndrang und Miktionshäufigkeit, die durch Glomerulationen oder Hunner-Läsionen charakterisiert sind. Mit der Zulassung 2017 kam durch Elmiron® erstmals ein orales Arzneimittel zur Behandlung der auch als Interstitielle Cystitis (IC) bezeichneten Erkrankung. In den USA gibt es Pentosanpolysulfat-Natrium als Kapsel schon seit 1996 zur Behandlung von IC. Und auch in Deutschland war PPS nicht ganz neu, sondern bereits in dieser Indikation zugelassen, allerdings nur als Lösung zur Instillation (Cysturon®).

Chronische Blasenschmerzen treffen vorwiegend Frauen. Die Erkrankten leiden unter starken Schmerzen im Unterbauch und unter sehr häufigen, erschwerten und schmerzhaften Blasenentleerungen, vor allem nachts. Die Prävalenz einer IC ist mit durchschnittlich weniger als zwei Patienten pro 10.000 Einwohner gering, sie zählt zu den seltenen Erkrankungen.

Neue Form der pigmentären Makulopathie

Bei einer pigmentären Makulopathie kommt es zu einer verstärkten Pigmentierung des gelben Fleckes (Macula lutea) des Auges. Der gelbe Flecke – die Makula – ist ein etwa fünf Millimeter großer Bereich auf der Netzhaut, welcher die größte Dichte an Fotorezeptoren aufweist. Nach Informationen der Roten-Hand unterscheidet sich die unter PPS beobachtete pigmentäre Makulopathie von anderen Formen: „Die Fundusuntersuchung zeigte eine spezifische, feinstrukturierte parazentrale Hyperpigmentierung in der Ebene des retinalen Pigmentepithels und damit assoziierten Bereichen mit RPE-Atrophie; die multimodale Netzhautdarstellung zeigte Anomalien des RPE und der darüber liegenden Netzhaut, im Allgemeinen in mehreren gut abgegrenzten Bereichen".



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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