USA: Tamiflu soll rezeptfrei werden

Nach einer Mitteilung von Sanofi hat das Unternehmen mit dem Pharmakonzern Roche eine Vereinbarung über die Vermarktung des antiviralen Grippemittels Tamiflu^® in den USA geschlossen. Die Besonderheit: Es soll vorher den OTC-Status bekommen. Derzeit wird Tamiflu^® in den Vereinigten Staaten von der Roche-Tochter Genentech als rezeptpflichtiges Arzneimittel in den Verkehr gebracht. Sanofi soll mit der US-Gesundheitsbehörde FDA über den Switch verhandeln und für das klinische Programm und die Finanzierung sämtlicher Studien verantwortlich sein, die für die Entlassung von Oseltamivir aus der Rezeptpflicht erforderlich sind. Außerdem deckt die Vereinbarung die exklusiven Vermarktungsrechte zur Vorbeugung und Behandlung der Influenza oder Grippe und die Distribution in den USA ab. Tamiflu^® wäre die erste rezeptfreie antivirale Behandlungsoption gegen Grippe in den USA.

In allen anderen Ländern der Welt wird Roche weiter für den Vertrieb des Medikaments verantwortlich bleiben. Sanofi behält allerdings die Erst-Rechte an Switch-Verhandlungen in weiteren ausgewählten Märkten.

In Neuseeland ist Tamiflu^® für die Behandlung und Vorbeugung der Influenza bereits ohne Rezept erhältlich, aber nur die Kapseln mit 75 mg Oseltamivir und nur für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren, die dem Influenza-Virus ausgesetzt waren. Außerdem muss die Abgabe durch einen Apotheker erfolgen (OTC-Kategorie „Pharmacist only”).

Zur Behandlung sollen fünf Tage lang zwei Mal täglich 75 mg genommen werden und für die Vorbeugung eine Kapsel mit 75 mg über zehn Tage nach dem Kontakt mit einem Grippe-Kranken. Für Kinder im Alter von 12 Jahren und darunter ist die 75mg-Dosierung der Kapseln rezeptpflichtig. Dasselbe gilt für Tamiflu 30mg und 45mg Kapseln sowie für Tamiflu 6mg/ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen, die auch in Neuseeland nicht ohne Rezept zu haben sind.