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Ökotest
Kariesprophylaxe mit Fluorid bei Babys – sechsmal „sehr gut“
Ob man eine Fluoridprophylaxe bei Babys besser mit Tabletten oder fluoridierten Zahncremes durchführt, darüber sind Kinder- und Zahnärzte uneins. Dass Kinder bis drei Jahren in jedem Fall Fluorid erhalten sollen, gilt als erwiesen. Ökotest hat sich Tabletten zur Fluoridprophylaxe genauer angeschaut.
Sechsmal verteilt Ökotest die Bestnote bei kariesvorbeugenden Fluoridtabletten, alle in Kombination mit Vitamin D zur Rachitisprophylaxe. „Sehr gut“ geht jeweils an D-Fluoretten (Zentiva Pharma), Fluor-Vigantoletten mit 500 I.E. und 1000. I.E. (Merck), Zymafluor D 500 beziehungsweise 500 c.C. und Zymafluor D 1000 (Meda). Ökotest findet keine Deklarationsmängel oder bedenklichen/ umstrittenen Hilfsstoffe und auch für Wirksamkeitsbelege und Beipackzettel vergeben die Verbraucherschützer ein „sehr gut“. Denn herrscht zwar Uneinigkeit hinsichtlich der Applikationsart einer Fluoridprophylaxe bei Kleinkindern – ob oral als Tablette oder lokal als fluoridierte Zahncreme – sind sich Kinder- und Zahnärzte zumindest in einem Punkt einig: Fluoride wirken und sollten zur Kariesprophylaxe eingesetzt werden.
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In der aktuellen Leitlinie Fluoridierungsmaßnahmen zur Kariesprophylaxe, die derzeit überarbeitet wird, spricht sich die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin dafür aus, fluoridhaltige Zahnpasta erst ab einem Alter einzusetzen, in dem das Kind „Zahnpasta nach dem Zähneputzen regelmäßig ausspucken kann – in der Regel ab dem fünften Lebensjahr“. Denn auch zu viel Fluorid ist nicht gut, Fluorosen zeigen sich unter anderem in hellen und bleibenden Flecken auf den Zähnen und die Zähne werden weniger widerstandsfähig.
Zahnärzte empfehlen fluoridhaltige Zahncremes vor Tabletten
Hingegen empfiehlt die Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde fluoridhaltige Zahnpasta (500 ppm) zur Zahnpflege deutlich früher, nämlich einmal täglich bereits ab Durchbruch der ersten Milchzähne, ab zwei Jahren dann zweimal pro Tag. Es gehe bei Kleinkindern auch „um die Einübung und langfristige Etablierung eines richtigen Gesundheitsverhaltens“, so die Zahnärzte.
Ob die aktuell zu überarbeitende Leitlinienversion schließlich eine klare Empfehlung geben wird, ob eine orale oder topische Kariesprophylaxe zu präferieren ist, steht bislang in den Sternen. Auch Ökotest bleibt aktuell nur zu sagen: Bislang – und vielleicht auch in Zukunft – müssen Eltern entscheiden, welchen Expertenargumenten sie folgen. Tabletten plus Zahncreme, das sei zu viel.
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