Lieferengpass bei Antidepressivum

Venlafaxin: nicht „versorgungsrelevant“, aber lieferbar Ende März 2020?

Stuttgart - 20.12.2019, 17:14 Uhr

Seit Monaten ist Venlafaxin kaum oder nicht lieferbar. Für Ärzte, Apotheker, Patienten ein Problem. Die Jour-fixe-Experten zu Versorgungsengpässen bewerten Venlafaxin nicht als „versorgunsrelevant“, die Leitlinien-Experten hingegen sehen zumindest Depressionen als eine der meistunterschätzten Erkrankungen. ( r / Foto: Jorm S / stock.adobe.com)

Seit Monaten ist Venlafaxin kaum oder nicht lieferbar. Für Ärzte, Apotheker, Patienten ein Problem. Die Jour-fixe-Experten zu Versorgungsengpässen bewerten Venlafaxin nicht als „versorgunsrelevant“, die Leitlinien-Experten hingegen sehen zumindest Depressionen als eine der meistunterschätzten Erkrankungen. ( r / Foto: Jorm S / stock.adobe.com)


Das BfArM veröffentlichte am gestrigen Donnerstag eine Kurzinformation zum 11. Jour fixe zum Thema Liefer- und Versorgungsengpässe. Es ging auch um Venlafaxin. Das Antidepressivum ist seit Monaten schwer bis nicht lieferbar. Direkte Alternativen gibt es nicht, doch Venlafaxin ist laut den Jour-fixe-Experten kein „versorgungsrelevanter“ Wirkstoff. Bis Ende März 2020 soll es wieder „umfassend“ verfügbar sein.

Lieferengpässe bei Arzneimitteln: Wo auch immer man nachfragt – Apotheker, Ärzte, Patienten –, alle bestätigen einhellig, dass die aktuelle Situation zu nicht verfügbaren Arzneimitteln dramatischer ist denn je. Seit dem ersten Pharmadialog beschäftigen sich Bundesoberbehörden (BfArM, PEI), Landesbehörden, Pharmaverbände (BAH, BPI, Pro Generika, vfa), die Arzneimittelkommissionen (AMK, AkdÄ), das Bundesgesundheitsministerium, Apotheker (ABDA, ADKA), AWMF sowie der Großhandel (Phagro) und die ABDA in regelmäßigen Sitzungen mit Liefer- und Versorgungsengpässen. Bereits zum elften Mal fand dieser im November statt, am Donnerstag veröffentlichte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte nun eine Kurzinformation zu den jüngsten Ergebnissen. Dabei ging es auch um Venlafaxin. Das Antidepressivum ist seit Monaten knapp, zeitweise war es nicht verfügbar oder nur das Original Trevilor® – mit teils horrenden Mehrkosten für die Patienten.

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Die Krux: Direkte Alternativen aus der gleichen Wirkstoffgruppe existieren nicht. Ein einfaches Umstellen der Patienten ist folglich nicht möglich. Zudem sind die Indikationen – Behandlung von Episoden einer Major Depression, Rezidivprophylaxe von Episoden einer Major-Depression, Behandlung der generalisierten Angststörung, Behandlung der sozialen Angststörung, Behandlung der Panikstörung, mit oder ohne Agoraphobie –  kein leicht zu beackerndes therapeutisches Feld. Häufig sind Arzt und Patient und Psychotherapeut „glücklich“, ein Arzneimittel gefunden zu haben, auf das der Patient anspricht und das er auch hinsichtlich der Nebenwirkungen toleriert.

Venlafaxin:  kein „versorgungsrelevanter Wirkstoff“

Die Jour-fixe-Experten sehen die Situation bei Venlafaxin allerdings, dem Ton des vorläufigen Protokolls zufolge, nicht dramatisch – es sei kein „versorgungsrelevanter“ Engpass. Wörtlich zu lesen ist dort: „Venlafaxin: Wirkstoff ist nicht Bestandteil der Liste versorgungsrelevanter Wirkstoffe. Einige Arzneimittel sind nicht oder nur eingeschränkt verfügbar. Ein Lieferabriss ist nach Kenntnis des BfArM nicht eingetreten.“ Zudem solle die Liefersituation bis Ende 2019 verbessert sein, wobei eine umfassende Verfügbarkeit für Ende des ersten Quartals 2020 prognostiziert werde.

Was ist „versorgungsrelevant“?

Bleibt die Frage: Was ist ein „versorgungsrelevanter Wirkstoff“. Die Liste der versorgungsrelevanten Wirkstoffe wurde auf Basis der Vorschläge der medizinischen Fachgesellschaften und der WHO-Liste der essenziellen Arzneimittel zusammengeführt. Diese Liste wird laut BfArM-Webseite „regelmäßig im Jour fixe zu Liefer- und Versorgungsengpässen auf Aktualität geprüft und sofern erforderlich angepasst“. Damit Wirkstoffe oder Wirkstoffkombinationen „Versorgungsrelevanz“ erlangen, ist grundsätzliche Voraussetzung, „dass die Arzneimittel verschreibungspflichtig sind, und dass der Wirkstoff für die Gesamtbevölkerung relevant ist“, definiert die Bundesoberbehörde. 

Aus diesem Grund seien Wirkstoffe zur Behandlung seltener Erkrankungen (mit Orphan Drug Status) grundsätzlich nicht Bestandteil der Liste, sofern nicht der Jour fixe dies für einzelne Wirkstoffe empfehle. Denn: Ein Lieferengpass führe hier zwar sofort zu einem Versorgungsnotstand, doch könne dieser nicht durch die Behörde aufgehoben werden. Zur Erklärung: Arzneimittel zur Behandlung von seltenen Erkrankungen besitzen eine zehnjährige Marktexklusivität, es gibt kein weiteres Arzneimittel für diese seltene Indikation.

Depressionen: eine der meistunterschätzten Erkrankungen

Allerdings verfolgt das BfArM eigenen Angaben zufolge auch Lieferengpässe für Wirkstoffe, wenn diese nicht Bestandteil der Liste sind. So auch bei Venlafaxin. Interessant ist an dieser Stelle einer der ersten Sätze der S3-Leitlinie Unipolare Depression: „Depressionen zählen zu den häufigsten, aber hinsichtlich ihrer individuellen und gesellschaftlichen Bedeutung meistunterschätzten Erkrankungen“. 



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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35 Kommentare

Lieferengpass Venlafaxin

von Renate Weber am 02.02.2020 um 23:22 Uhr

Ich habe bei Versandapotheken noch Venlafaxin in verschiedenen Konzentrationen gefunden z.B. bei pharma24.
Im Grossraum Erlangen ist es taggleich lieferbar. Bevor ihr vor Ort garnichts bekommt, lieber eine Versandapotheke nehmen.

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Albtraum

von H. R. am 02.02.2020 um 2:21 Uhr

Nicht versorgungsrelevant??? Ein Medikament, dass nach vielen anderen endlich half und dies seit 13 Jahren. Welches zudem nicht einfach abgesetzt werden kann u. langsam ausgeschlichen werden muss, ist für einen Pat. mehr als existentiell. Ein diesbezüglicher einmaliger Versuch scheiterte bei mir u. ich war wieder fast soweit wie vor Beginn von Venlafaxin. Ich wünsche keinen dieser sog. Experten Aufenthalte in einer Akutpsychiatrie, 'zig Psychologengespräche, die teils an d. Würde gehen und wochenlange stat. Psychotherapie, wo man sich fühlt als sei man in einem Gefängnis. Hinzu kommen AU-Zeiten mit längeren Ausfällen im Beruf sowie ein soziales Abseits im Alltag.
All das droht, kostet viel Geld u. fällt nicht zuletzt d. Allgemeinheit zur Last. Nennt man das nicht Gefahr in Verzug? Ich kann es nicht fassen u. bin entsetzt, wie locker mit diesem Thema umgegangen wird durch Experten. Ich würde mir wünschen, dass die Krankenkassen vorläufig Trevilor zahlen können und hier nicht 55 € zugezahlt werden müssen. Ansonsten sehe ich echt schwarz u. das macht Angst. Die ist super geeignet für Pat. mit einer psychischen Grunderkrankung.

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Nicht Versorgungsrelevant

von Natalie am 01.02.2020 um 12:35 Uhr

Ganz ehrlich, ich bin entsetzt wie so viele von euch, ich weiß nicht bei wie vielen Apotheken ich heute angerufen habe und das war für mich nicht gerade leicht ruhig zu bleiben da ich seit gestern Entzugserscheinungen habe und in der Nacht nicht richtig gut geschlafen hab weil ich wahnsinnige Albträume hatte, die wissen gar nicht was sie uns damit antun. Ich finde es erschreckend was bei uns in der medizinischen Versorgung los ist und Menschen mit Depressionen und Panik/Angstattacken darunter leiden müssen

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Absetzerscheinungen

von Alexa am 30.01.2020 um 19:46 Uhr

Als Tipp für alle, die jetzt schon reduzieren müssen und mit den Entzugserscheinungen wie Kribbeln, Stromschlägen, Schwindel etc kämpfen:

Mit hochdosiertem Vitamin B (aus der Apo, nicht Drogerie) könnt ihr diese Beschwerden ein wenig lindern!

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AW: Absetzerscheinungen

von Björn am 31.01.2020 um 22:02 Uhr

Also ich habe mir gestern 3 N3 Packungen geholt. Produziert wird wohl, nur nicht für den Deutschen Markt. Anders läasst sich das nicht erklären. Meine Apo hatte gerade ne größere Lieferung bekommen.

Fassungslos

von Asja Milch am 24.01.2020 um 11:43 Uhr

Auch ich wollte heute mein Rezept für mein venlafaxin in der Apotheke einlösen und war absolut fassungslos, dass es von keiner Firma bestellbar war... und das scheinbar schon seit vielen Wochen... in den letzten Jahren war es zwar auch oft schwierig, aber trotzdem immer bestellbar...
Wie kann das sein, dass es Pharmaindustrie und Krankenkassen einfach zulassen???
Und nicht Versorgungsrelevant ist die größte Frechheit, die man sich vorstellen kann...
Vor allem im Vergleich zu Antibiotika, die Lebenswichtig wären.. einige sind das sicher, aber nicht alle...
Und Antidepressiva sind definitiv lebenswichtig für jeden, der sie nimmt...
Die zweite Apothekerin hat gemeint, ich solle noch mal mit meiner Ärztin sprechen.. was soll die an der Situation ändern können???
Ich kann es ja nicht aufhören zu nehmen und einfach ein neues anfangen...
Das funktioniert vielleicht bei anderen Medikamenten, aber nicht bei Antidepressiva und schon gar nicht bei venlafaxin.
Ich habe das große Glück noch einen Puffer von drei Monaten zu haben. In weißer Voraussicht angesammelt.. aber was ist, wenn die leer sind und immer noch nicht lieferbar?????

Mich würde interessieren, was wir als Betroffene tun können, um etwas ändern zu können an dieser Politik, in der es wieder mal nur ums Geld geht...

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Ich bin aufrichtig entsetzt!

von Patricia am 22.01.2020 um 17:58 Uhr

Meine Apotheke hat jedes Mal Schwierigkeiten, das Venlafaxin zu bekommen - noch habe ich aber immer Glück gehabt. Wenn ich hier die anderen Kommentare lese, dann werde ich echt wütend. Nicht versorgungsrelevant ist eine Frechheit!! Es kann doch nicht wahr sein, dass sich einfach niemand darum kümmert! Diesmal habe ich übrigens statt 100 Tabletten à 150 mg nur 100 Tabletten à 75 mg bekommen können. Das ist mal eben nur die Hälfte und bedeutet für mich, dass ich bei einer Dosierung von 300 mg täglich 4 große Tabletten schlucken muss. Das ist nervig und unnötig - in Anbetracht der anderen Kommentare kann ich dann aber wohl wirklich von Glück reden, diese überhaupt bekommen zu haben. Ausnahmsweise sogar von einer zuzahlungsfreien Firma. Die wechseln sowieso ständig, da es bei diesen Zuständen gar nicht möglich ist, konstant nur Venlafaxin eines bestimmten Herstellers zu nehmen. Das stecke ich aber ganz gut weg. Ich bin jedenfalls fassungslos, dass niemand sich darum kümmert.

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AW: Ich bin aufrichtig entsetzt

von Patricia am 22.01.2020 um 18:24 Uhr

Nachtrag: ich habe nun unmittelbar das Bundesinstitut für Arzneimittel angeschrieben und meine Gedanken dazu dargelegt. Wahrscheinlich ist es nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, aber es fühlt sich besser an als nichts zu tun.

Venlaflaxin, das Opfer der Profitgier.

von Anja Steffen am 20.01.2020 um 1:17 Uhr

Hallo Leidensgenossen!
Ganz ehrlich....ich glaube das Thema Lieferengpässe bei Medikamenten ist erst am Anfang. Der Mensch als solches zählt schon lange nichts mehr. Ich jedenfalls, so wie die meisten hier, benötige Venlaflaxin um den Tag zu überstehen, seit vielen Jahren schon. Neulich hat meine Apotheke eine Packung mit 50 Stück für mich organisieren können, bin dann erleichtert zu meinem Arzt, damit er mir ein Rezept ausstellt, doch er weigerte sich, der Grund (und jetzt alle anschnallen) :" 50 Stück kosten so viel wie die üblichen 100 Stück, das macht die Krankenkasse nicht mit und wer weiss ob sie die Venlaflaxin Bein nächsten Mal überhaupt noch bekommen!" Nach dem Motto (Dann hören Sie doch gleich damit auf, sind eh nicht mehr lieferbar!) Ich bin dann durchgeknallt und er hat mir dann doch noch das Rezept gegeben. Wie tief muss man sinken, dass man um seine Medikamente heulen und betteln muss......

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AW: Venlaflaxin, das Opfer der Profitgier

von Alexa am 30.01.2020 um 19:25 Uhr

Ist mir heute ebenfalls passiert. Noch habe ich 14 Stück und ich hoffe, bis dahin kann die Apo etwas besorgen. Ansonsten habe ich ein Problem, denn ich reagiere mit heftigen Entzugserscheinungen im Sinne von Stromschlägen, etc (habt ihr das auch?)
Die dafür Verantwortlichen dürfen gerne mal die Entzugserscheinungen übernehmen - keine 2 Stunden werden die das aushalten!

Venlafaxin NOTSTAND

von Isa am 19.01.2020 um 17:55 Uhr

Hallo zusammen,
auch ich war am Freitag in meiner Apotheke und bekam als Antwort, dass nun auch die höheren Dosen (150), ich nehme 300 mg jeden Tag, nicht lieferbar sind.
Das alles nur, weil die Produktion im fernen Osten billiger ist. Denen aber fehlen dort die nötigen Materialien um weiter zu machen. Von der Politik längst auch öffentlich bestätigt. Mir fehlen da einfach die Worte!!! Alles Gute Euch, viel Glück!

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Medikamentenengpässe

von Summi am 16.01.2020 um 13:03 Uhr

Liebe Mitleser,

es geht ja leider nicht nur um Venlaflaxin,...

Ein Apotheker hat sich ein Herz gefasst und sammelt Unterschriften diesbezüglich.

Vllt. macht ihr mit??? Der Link steht unten und enthält eine PDF Datei mit einer Unterschriftenliste.

Ich habe die Liste schon an sämtliche Apotheken weitergeleitet, die alle sehr dankbar sind, weil sie die Zustände als unerträglich empfinden.

Also geht raus, verteilt die Liste und sammelt fleißig Unterschriften!!!!!!!!!

Je mehr davon wissen und unterschreiben, umso schöner wäre es natürlich.

Sollte es nicht erlaubt sein einen Link einzufügen, bitte ich um Entschuldigung.

Die PDF Datei findet ihr auf der Seite der Schwanen Apotheke. Auf der Startseite befindet sich oben links der Begriff "Online Petition Lieferengpässe"

Liebe Grüße


https://www.schwanenapo.de/content/apotheker-sammelt-unterschriften-gegen-lieferengpaesse-bei-arzneimitteln.20031.html#

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Versorgungsengpass Venlafaxin

von Marion Mante am 16.01.2020 um 12:08 Uhr

Ich habe heute in meiner Apotheke erfahren, dass Venlafaxin derzeit nicht lieferbar ist, habe verschiedene Versandapotheken angerufen, auch dort nichts, es ist unglaublich bei dem Überschuss, den die Krankenkassen gerade bekannt gegeben haben, in nehme das Medikament schon lange und es geht mir damit viel besser

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Lieferengpass Venlafaxin

von Markus Schneider am 15.01.2020 um 10:47 Uhr

Bin auf Venlafaxin 187.5 mg von der Firma Heumann eingestellt.
Habe mir als Ersatz Trevilor von Pfizer gekauft da meine Venlafaxin von Heumann nicht lieferbar sind.
Natürlich volle Kosten selbst tragen.
Wie kann es sein das ich krasse Nebenwirkungen spüre wie Schwindel. Finger kribbeln. Kribbeln im Kopf und Sehbeschwerden ?
Dachte da gibt es bis auf anderen Hersteller keine Unterschiede.
Kann mir einer Erklären warum es mir mit den original Tabletten so schlecht geht ?

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AW: Lieferengpass Venlafaxin

von Björn am 15.01.2020 um 19:43 Uhr

Hallo,
Habe im laufe der Jahre 8 Generika und das original gehabt.
Das Trevilor wirkt wesentlich härter als die Generika.
Daher die NW.
Bei den Generikas ist die Freisetzung auch verschieden was Pellets Kügelchen oder Retardtabletten angeht bzw. das Anfluten und Halbwertszeit.
Daher lache ich nur noch wenn mir gesagt wird ist doch der gleiche Wirkstoff und Menge drinne.
Da bleibt dir leider nur das Ausprobieren übrig.

AW: Lieferengpass Venlafaxin

von Alexa am 30.01.2020 um 19:29 Uhr

Das habe ich grundsätzlich, wenn 24Std rum sind (nehme morgens)... Je länger ich ohne bin, desto schlimmer wird es...

Nicht Versorgungsrelevant?

von Moira am 10.01.2020 um 13:22 Uhr

NICHT VERSORGUNGSRELEVANT? ich nehme täglich 300mg Venlafaxin und ich hab nach einem halben Tag schon Entzugserscheinungen, ich habe solche Angst vor dem Tag an dem ich keine mehr habe oder bekommen kann. Bis jetzt hatte ich immer Glück, aber ich schaffe kein Wochenende ohne! Am Anfang mit 75mg dachte ich, ich könnte ein Wochenende ohne überleben. Am Sonntag bin ich in die Notaufnahme, weil ich nicht mehr konnte..

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Beschwerdeadresse?

von Carmen Killet am 07.01.2020 um 16:34 Uhr

Weiß jemand, wo man sich gesammelt beschweren kann über solche nicht-Daseins relevanten Experten?

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AW: Beschwerdeadresse

von Anna am 08.01.2020 um 20:22 Uhr

Hallo liebe Carmen,
ich würde auch gerne wissen, wie man das in die Öffentlichkeit bringen kann. Es ist ein Unding!
Venlafaxin kann nicht einfach so abgesetzt werden! Ich habe es schon mehrere male probiert. Bin zum Glück auf 37,5. Wollte mich jetzt abdosieren. Von 37,5 mg auf 0 ist unmöglich. Ich habe richtig Angst, ohne dazustehen! Das in einem Land wie Deutschland hätte ich mir nie träumen lassen! Dann sollen die Hersteller gefälligst Tropfen zum abdosieren anbieten! Es kann doch nicht sein Menschen so in der Luft hängen zu lassen!
Hoffe es gibt bald eine Lösung.
Wünsche uns Viel Glück!

Liebe Grüße
Anna

Nicht Versorgungsrelevant?! Menschenverachtend!

von Antsche am 06.01.2020 um 20:19 Uhr

Ich habe, zugegebenermaßen selbst ohne arzt, venlafaxin kalt abgesetzt. Das war dumm. Ich hatte mehr als angst. Ich hatte 24/7 angst mit PanikAttacken. Ich habe gar nicht mehr geschlafen. Zum Teil über 100 stunden am Stück. Starke schwitzattacken, erbrechen, Stromblitze im Kopf, Dauerkribbeln im Gesicht. Suizidgedanken, die ich allein nicht mehr unter Kontrolle halten konnte. Teilweise hatte ich diese Symptome in den ganzen knapp 25 jahren meiner ptbs etc. Nicht.VIch verbrachte mit mitte 30 mehrere Monate in 24 Std. Betreuung bei meinen eltern, habe wieder eindosiert um mich jetzt erst wieder (nach knapp einem Jahr) gefangen. Ich werde jetzt schnellstmöglich mit einem kontrollierten absetzen anfangen. Sobald ich stabil genug dafür bin. Ich selbst habe noch venlafaxin bis März und hoffe, dass es dann wieder lieferbar ist. Damit ich nicht doch nochmal (und diesmal nicht selbstverschuldet) im kaltentzug lande. Aber solange auch weiterhin Ärzte und die pharma einen Entzug z. B. Bei venlafaxin leugnen oder die absetzSymptome mit dem wiederauftreten der Erkrankung erklären, können wohl auch andere Experten oh.V davon ausgehen, dass venlafaxin Versorgungsrelevant ist! Es geht hier um menschenleben!

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AW: Nicht Versorgungsrelevant?!

von Stöhr am 11.01.2020 um 13:17 Uhr

Ich komme gerade von meiner Apotheke und erfuhr, dass kein Venlafaxin lieferbar sei. Es ist das Medikament mit dem ich mich seit etwa 3 Jahren wie ein Mensch fühle und wieder lachen kann. Es hat mich tatsächlich aus dem Keller geholt. Für mich ist es existenziell und lebenswichtig, also definitiv versorgungsrelevant.

ANGST

von Claudia am 30.12.2019 um 15:44 Uhr

Ich habe heute noch ein Original bestellen können mit 50 75mg retard kapseln...dafür musd ich 83euro selbst zahlen...

Ich habe wahnsinnige Angst danach kein Trevilor mehr zu bekommen...ich nehme es nun schon 15 Jahre und wenn ich sie einmal nur vergessen habe,bekomme ich gleich Brainzaps und Panikattacken...
Ein schneller Entzug ist doch einfach nicht möglich...
Ich habe einfach nur noch Angst und hoffe inständig das es das Medikament bald wieder gibt...

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AW: ANGST

von Anna am 08.01.2020 um 18:10 Uhr

Hallo,
ich werde dann auch Trevilor kaufen müssen. Es ist ein Unding, dass es so lange nicht verfügbar ist! Das Absetzen von heute auf morgen ist ja so gut wie unmöglich! Hoffentlich ist dieser Albtraum bald zu Ende.
LiebeGrüße
Anna

Angst

von Mia am 30.12.2019 um 1:21 Uhr

Meine letzten Kapseln sind bald auf gebraucht. Ich habe noch ein paar von den teilbaren so das ich noch ein paar Tage nur 37,5mg nehmen kann. Ich habe große Angst. Ich weiß wie schlecht es mir geht wenn ich das Venlafaxin mal vergesse. Ich weiß das ich dann von heftigen Suzidgedanken heimgesucht werde und das ich glauben werde die Welt wäre besser dran ohne mich. Aber eigentlich will ich leben. Ich werde versuchen das nicht zu vergessen. Ich will nicht in die Klinik müssen. Ich will bei meinen Haustieren sein. Und ich finde es schon wenn es mir gut geht anstrengend soviel mit anderen Menschen zusammen sein zu müssen. Ich habe ehrlich Angst den Entzug nicht zu überleben. Und dann muss ich hier lesen. Das es nicht relevant ist.

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Medikamenten Engpass Venlafaxin

von Dagmar H. am 28.12.2019 um 23:37 Uhr

Mir fehlen die Worte, als ich mein Rezept in der Apotheke einreichen wollte. Nicht lieferbar. Der liebenswerte und hilfsbereite Apotheker überprüfte die ganze ihm mögliche Datenbank für Med. Bestellungen. Ich fiel vom Glauben ab. Seit nun 16 Jahren muss ich das Med. Einnehmen und ohne Arzt dürfe es nicht abgesetzt werden.
Nun bin ich erst einmal Ratlos.

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Venlafaxin nicht Versorgungsrelevant

von C. Plewe am 27.12.2019 um 19:31 Uhr

Nun bin ich etwa 12 Jahre lang auf den Wirkstoff Venlafaxin eingestellt. 1 komplettes Jahr hatte es gedauert bis ich (mit ambulanter Psychotherapie, Einstellung auf das Medikament und Reha) wieder soweit hergestellt war um wieder arbeiten gehen zu können. Vor etwa 2 Jahren gab es schon einmal das Problem, dass Venlafaxin in der Zusammensetzung die ich vertrage nicht lieferbar war. Ich bekam also 2x eine Packung die in den Rabatt-Vertrag meiner Krankenkassen "passte" und das Ende vom Lied war, dass ich 4 Wochen später weder auf die Arbeit gehen konnte noch irgendeinen "normalen" Alltagsablauf zustande brachte. Da ich auch nicht alle Zusammensetzungen des Medikaments vertrage bin ich seit der Lieferengpass anfing 3x innerhalb des Wirkstoffes von verschiedenen Firmen wieder ""umgestellt " worden, was zur Folge hatte, dass ich wieder aus meiner selbst erarbeiteten und mit Venlafaxin aufrecht erhaltenen Stabilität "geworfen " wurde. Ich glaube nicht, dass ich die Einzige bin der es so geht. Wir sollen Alle immer funktionieren, Geld verdienen, am besten auch nicht krank werden (Kosten) und dann kommen die Experten und behaupten dass Venlafaxin nicht Versorgungsrelevant ist. Vielen Dank dafür und ich würde jedem der Experten dann doch mal genau so was gönnen. Es muss furchtbar schön sein von Oben herab über das Schicksal Anderer bestimmen zu können ohne dafür die "Zeche " zahlen zu müssen!!!!

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volle Fehlbeurteilung

von Hans-Peter Hubmann am 21.12.2019 um 19:09 Uhr

Die Einstufung von Venlafaxin als nicht versorgungsrelevant muss man fast als menschenverachtend bezeichnen. Anscheinend hat keiner von den sogenannten Experten jemals mit einem depressiven oder von massiven Angststörungen betroffenen Menschen zu tun gehabt. Die Situation für diese Patienten ist dramatisch, sie fallen in tiefste Löcher oder begehen gar Suizid. Umstellung auf andere Wirkstoffe ist hochkomplex, langwierig und nicht immer erfolgreich. Bei einem Versorgungsnotstand könnte man wenigstens legal importieren, aber so steht das AMG voll im Weg. Wir verbringen endlose Zeit damit, noch irgendwas aufzutreiben, damit die Patienten versorgt werden können, und dann diese Einschätzung. Man soll keinem etwas schlechtes wünschen, aber bei eigener Betroffenheit käme sicher eine andere Bewertung. Aber depressive Menschen habe nur wenig Beistand...

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AW: volle Fehlbeurteilung

von Maria Schulz am 23.12.2019 um 11:47 Uhr

Die Situation der Patienten und der Aufwand für die einzelne Apotheke ist treffend beschrieben. Venlafaxin ist versorgungsrelevant und, hier stimmt die Einschätzung, "alternativlos".

AW: volle Fehlbeurteilung

von Monika Hueber-Multrus am 03.01.2020 um 13:37 Uhr

Das Wort nicht versorgungsrelevant ist eine Gemeinheit den Patienten gegenüber

AW: volle Fehlbeurteilung

von Gaby Stadler am 04.01.2020 um 23:25 Uhr

Wäre Insulin (jegliche Form) nicht lieferbar wäre der Aufschrei groß. Könnte ich dann nicht verstehen! Warum? Weil ich kein Diabetiker bin und es somit für mich nicht RELEVANT ist.
Ich alleine kenne schon 5 Personen, die auf Venlaflaxin angewiesen sind. Bei jeder Verordnung ist es ein Spießrutenlauf durch sämtliche Apotheken der Stadt ist um das Medikament herzubekommen. Gerade für Menschen mit psychischen Erkrankungen extrem stressig. Solche Situationen können die Grunderkrankung extrem verschlechtern, so das teilweise auch Klinikaufenthalte nötig werden. Von den Suizidgedanken, und evtl. sogar durchgeführten, möchte ich erst gar nicht reden.
Nach welchen Kriterien werden die Jour-Fix Experten ausgewählt. Experten wofür????
Meiner Meinung nach entspricht es dem Tatbestand der vorsätzlichen Körperverletzung wenn einem Patienten das notwendige Medikament vorenthalten wird.
Vielleicht sollten diese Experten mal 2 Wochen in einer psychiatrischen Klinik ( als Patient) verbringen, sich die Mitpatienten genau anschauen, und dann ihre Entscheidung nochmal überdenken.

Dicker ethischer Demkfehler

von Bernd Jas am 21.12.2019 um 8:33 Uhr

Jeder MENSCH ist versorgungsrelevant.

Kritik.
Um es mal vorsichtig und frei nach George Orwell auszudrücken:

"Jeder Mensch ist gleich,
nur die Schweine sind gleicher."

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AW: Dicker ethischer Demkfehler

von Dirk Stange am 05.01.2020 um 22:23 Uhr

Ich bin stink sauer wie man so eine Aussage treffen kann, das es nicht versorgungsrelevant ist. Ich wünsche denjenigen, die so etwas sagen nur eine Woche eine mittelschwere Depression, dann würden sie anders entscheiden.
Ich nahm immer 150mg und wurde nun auf 225mg hochgestuft, da es wohl noch etwas gibt. Ich habe heute mit der neuen Sorte begonnen und fühle mich schlecht.
Armes Deutschland sage ich nur.
In der Türkei z.B ist noch alles zu bekommen.
Morgen suche ich meine Neurologin auf, wie es weitergehen soll.
Viel Glück allen anderen Patienten.

Hab ich da einen Denkfehler ?

von Stefan Schwenzer am 20.12.2019 um 20:24 Uhr

Sind Wirkstoffe nicht in der Regel niemals für die “Gesamtbevölkerung” relevant, sondern immer nur für diejenigen Teile der Bevölkerung, die von der jeweiligen Indikation betroffen sind? Nach der Definition wäre also gar kein Wirkstoff versorgungsrelevant. Ich denke doch da gibt es noch andere Kriterien der Experten, wie z.B. Schweregrad der Folgen einer Nichtbehandlung und Verfügbarkeit alternativer Wirkstoffe. Oder sind diese Kriterien nicht relevant?

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Jour Fix-Experten

von Roland Mückschel am 20.12.2019 um 17:22 Uhr

Fürchte diese Experten sind nicht meinungsrelevant.
Höchstens treibhausrelevant mit Ihren Gasen.

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AW: Jour Fix-Experten

von Ralf Schabik am 20.12.2019 um 20:57 Uhr

Darum unterscheide ich seit Jahren strikt zwischen "Experten" und "Fachleuten". "Experte" ist für mich mittlerweile ein Schimpfwort.
Beim Venlafaxin erlaube ich mir noch eine Ergänzung:
Wer den Wirkstoff als "nicht versorgungsrelevant" bezeichnet, sollte selber mal die Einnahme von Olanzapin in Erwägung ziehen ... solange es die Substanz noch gibt ...

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