Neuartige Kooperation in UK zu Inclisiran

Novartis und NHS wollen LDL-Cholesterinsenker schneller verfügbar machen

Stuttgart - 16.01.2020, 09:00 Uhr

NHS und Novartis planen eine Zusammenarbeit, um den LDL-Cholesterinsenker Inclisiran Patienten schnellstmöglich verfügbar zu machen. Bislang befindet sich der Wirkstoff noch in Phase-III der klinischen Entwicklung. (Foto: imago images / CHROMORANGE)

NHS und Novartis planen eine Zusammenarbeit, um den LDL-Cholesterinsenker Inclisiran Patienten schnellstmöglich verfügbar zu machen. Bislang befindet sich der Wirkstoff noch in Phase-III der klinischen Entwicklung. (Foto: imago images / CHROMORANGE)


Auch die Kosten sollen gleich geregelt werden

Zum frühestmöglichen Zeitpunkt soll auch das Zulassungsverfahren beim National Institute for Health and Care Excellence (NICE) angestoßen werden, um die Kostenübernahme durch den NHS England zu gewährleisten. Außerdem will NHS England mit dem Unternehmen eine kommerzielle Vereinbarung auf Bevölkerungsebene treffen, um den Patienten Inclisiran ab 2021 umfassend zur Verfügung stellen zu können. Die Kooperation soll damit auch einen wesentlichen Beitrag zur Erfüllung der Verpflichtung des NHS-Langzeitplans zur Vorbeugung von 150.000 kardiovaskulären Todesfällen über einen Zeitraum von zehn Jahren leisten. Erste Ergebnisse aus klinischen Studien legen laut NHS England nahe, dass die Gabe von Inclisiran an jährlich 300.000 Patienten zur Vorbeugung von 55.000 Herzinfarkten und Schlaganfällen beitragen und in den nächsten zehn Jahren 30.000 Menschenleben retten könnte.

Werbetrommel für den Gesundheits-Forschungsstandort UK

Anlässlich der Bekanntmachung nutzen die Offiziellen aber auch die Gelegenheit, kräftig die Werbetrommel für den Forschungsstandort Großbritannien als demnächst Nicht EU-Land zu rühren. Die Studie soll nämlich nicht nur ein zuverlässiger Test für die Wirksamkeit und Sicherheit von Inclisiran mit einem bevölkerungsbasierten Ansatz sein, sondern auch als Vorbild für zukünftige Versuche mit anderen Behandlungen in Großbritannien dienen „Diese Partnerschaft ist eine fantastische Neuigkeit und ein großer Fortschritt, um das zu erreichen“, sagt Gesundheitsminister Matt Hancock. „Sie ist auch ein Beweis dafür, dass Großbritannien nach wie vor der weltweit führende Ort für eine revolutionäre Gesundheitsversorgung ist.“

„Das ist ein gutes Beispiel dafür, wie die britische Life Sciences-Strategie sowohl NHS-Patienten als auch der gesamten Wirtschaft helfen kann“, ergänzt Lord Prior, Vorsitzender des NHS England. „Es zeigt, dass Großbritannien das Zentrum eines dynamischen Ökosystems der Biowissenschaften sein kann und gleichzeitig eine hervorragende Versorgung bietet.“

Dass neue Modell wird wegweisend für innovative Ansätze sein, um die großen Herausforderungen im Bereich der öffentlichen Gesundheit zu meistern, hofft der NHS England. Ähnliche Geschäfte könnten auch für andere Arzneimittelentwicklungsprojekte dieser Größenordnung abgeschlossen werden.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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