Gute Nachricht des Tages

Telefonische Ersteinschätzung zu COVID‐19 über die Rufnummer 116117

Berlin - 07.04.2020, 07:00 Uhr

Unter der Rufnummer 116117 steht den Vermittlungszentralen der Kassenärztlichen Vereinigung seit dem 1. April ein „COVID-Modul“ beim Patientenservice zur Verfügung. (t/Foto: imago images / Martin Bäuml Fotodesign)

Unter der Rufnummer 116117 steht den Vermittlungszentralen der Kassenärztlichen Vereinigung seit dem 1. April ein „COVID-Modul“ beim Patientenservice zur Verfügung. (t/Foto: imago images / Martin Bäuml Fotodesign)


Seit dem ersten April steht den Vermittlungszentralen der Kassenärztlichen Vereinigung ein „COVID-Modul“ beim Patientenservice zur Verfügung. Das softwaregestützte Ersteinschätzungsverfahren SmED ist um eine schnelle symptomatische Beurteilung auf eine mögliche Coronavirus-Erkrankung ergänzt worden. Über die telefonische Einschätzung sollen die Patienten direkt in geeignete Versorgungseinrichtungen gelenkt werden.

Unter der Rufnummer 116117 bieten die Kassenärztlichen Vereinigungen der Länder Patienten seit Jahresbeginn eine telefonische Ersteinschätzung ihrer Beschwerden an. Im Rahmen eines softwaregestützten medizinischen Ersteinschätzungsverfahren, dem sogenannten SmED (Strukturierte medizinische Ersteinschätzung in Deutschland), befragt qualifiziertes Personal die anrufenden Patienten. Strukturierte Fragen klären Dringlichkeit und geben eine Handlungsempfehlung. Die Patienten können so zur weiteren Abklärung in die adäquate Versorgungsebene gelenkt werden.

Neues "COVID-Modul"

Das SmED ist nun durch ein spezielles „COVID-Modul“ ergänzt worden. „Ein valides Patienten‐Navi ist gerade jetzt umso wichtiger, als das Robert Koch‐Institut in der aktuellen Pandemie‐Phase empfiehlt, Tests auf symptomatische Patienten sowie auf Risikopatienten zu konzentrieren“, so Zi‐Vorstandsvorsitzender Dr. Dominik von Stillfried in einer Pressemitteilung. Dies erfordere neben dem epidemiologischen Pandemie‐Management auch eine stärkere medizinische Steuerung. So werde auch abgeklärt, ob eventuell andere Krankheitsbilder mit besonderen Risiken vorliegen. Zum Schutz von Hochrisikopatienten können COVID-19-Patienten und Verdachtsfälle möglichst in besonderen Einrichtungen vermittelt werden. Eine solche Lotsenfunktion sei im Hinblick auf steigende COVID‐19‐Fallzahlen auch notwendig, auch weil nach wie vor ein Mangel an Schutzausrüstung bestehe und die Testkapazitäten begrenzt seien.

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Mareike Spielhofen, Autorin, DAZ.online
daz-online@deutscher-apotheker-verlag.de


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1 Kommentar

Leider oft nicht erreichbar!

von Norbert Veicht am 08.04.2020 um 15:57 Uhr

Die 116 117 ist eine tolle Idee. Wenn Patienten das Glück haben, durch zu kommen, haben Sie auch sehr kompetente Ansprechpartner am Telefon.
Leider ist diese Service-Nummer aber schon bei normalen Erkältungswellen chronisch überlastet. In der akuten Epidemie-Phase wurde anscheinend nicht oder viel zu wenig die Kapazität aufgestockt. So hängen viele Patienten vergeblich stundenlang in der Warteschleife. Das ist besonders fatal, wenn wie bei uns das übermotivierte Gesundheitsamt mehrere Hausärzte in Quarantäne steckt, weil sie Kontakt zu einem Covid19-Patienten hatten.

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