Kooperation unternehmensnaher Krankenkassen

Kassen: Apotheken-Dienstleistungen aus Honorar-Absenkung finanzieren

Berlin - 10.06.2020, 17:35 Uhr

Neue pharmazeutische Dienstleistungen wie das Medikationsmanagement finden Anklang bei der Kooperation unternehmensnaher Krankenkassen. Bezahlen wollen sie dafür aber nicht. (c / Foto: imago images / Panthermedia) 

Neue pharmazeutische Dienstleistungen wie das Medikationsmanagement finden Anklang bei der Kooperation unternehmensnaher Krankenkassen. Bezahlen wollen sie dafür aber nicht. (c / Foto: imago images / Panthermedia) 


Ein Zusammenschluss betriebsnaher Krankenkassen dringt auf die Einführung neuer pharmazeutischer Dienstleistungen. Vor allem auf das Medikationsmanagement haben die Kostenträger ein Auge geworfen. Der Haken: Sie wollen die Apotheken dafür nicht bezahlen, sondern die finanziellen Mittel aus den Wirtschaftlichkeitsreserven frei machen, die ein Gutachten im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums im Jahr 2017 vermeintlich aufgedeckt hatte.

Die Kooperation unternehmensnaher Krankenkassen (kuk) macht sich für die Einführung neuer pharmazeutischer Dienstleistungen stark. In einem fünfseitigen Papier beschreibt die Kooperation, an der neben den IKKen und BKKen auch die Knappschaft und die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau beteiligt sind, wie sie sich die Ausgestaltung vorstellt. Das Papier ist bereits im Dezember 2019 entstanden, wurde jetzt aber erst bekannt. Zuerst hatte die „Ärzte Zeitung“ daraus zitiert.

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Aus der Sicht der kuk „verlangt die Sicherstellung der Versorgung in diesen Regionen ein gemeinsames und lösungsorientiertes Agieren von Apothekerschaft und Krankenkassen“. Die mit dem Gesetzentwurf zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken vorgesehenen neuen pharmazeutischen Dienstleistungen böten diesbezüglich ein erstes Handlungsfeld, schreiben die Kostenträger in dem Papier, das DAZ.online vorliegt. Vor allem bei der Arzneimitteltherapiesicherheit sollen die Apotheker demnach ihre Kompetenzen einbringen. „Hier bieten sich bislang noch nicht umfassend genutzte Potentiale, die durch eine engere Einbindung der Apotheker, auch durch eine frühzeitige Rücksprache mit dem Arzt, gehoben werden könnten.“ Ärzte und Apotheker sollten zum Wohle des Patienten bei der Medikationsanalyse und dem Medikationsmanagement ihre interprofessionelle Zusammenarbeit stärken, betonen die Kassen.

Arzt und Apotheker sollen zusammenarbeiten

Dem Papier zufolge muss das Medikationsmanagement „im Zusammenspiel zwischen Apothekern und Ärzten“ ablaufen. Denn: „Apotheker haben im Gegensatz zu Ärzten bestenfalls auch Informationen über nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel, die ein Patient einnimmt, und können somit umfassend beraten.“ Vorbild könnte die sogenannte Brown-Bag-Analyse sein, die bereits in einigen anderen Ländern genutzt werde. „Auf Wunsch des Patienten können auch Laborwerte und Diagnosen bei den behandelnden Ärzten durch den Apotheker erfragt werden.“ Auch das Einbeziehen von Angehörigen in die Gespräche zur Medikation sowie unter bestimmten Bedingungen Hausbesuche durch die Apotheker halten die Autoren für sinnvoll.

Wer soll das bezahlen?

Bleibt die Frage nach der Finanzierung – und an dieser Stelle wird es aus Apothekersicht unangenehm: „Im Sinne des Gutachtens der Beratungsgesellschaft 2hm im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums aus dem Jahr 2017 sollte eine Umgestaltung der Apothekenvergütung erfolgen“, findet kuk. „Unter dem Strich attestierte das Gutachten, dass etwa 1,24 Mrd. Euro jährlich zu viel an die Apotheken gezahlt werden. Im Interesse der Versicherten sind die finanziellen Mittel effizient umzuverteilen.“

Die Einsparungen sollen nach den Vorstellungen der Kooperation in die Finanzierung neuer pharmazeutischer Dienstleistungen fließen. „Um zu gewährleisten, dass es sich tatsächlich um neue beziehungsweise zusätzliche pharmazeutische Dienstleistungen handelt, sollte eine Definition der aktuell mit dem Fixentgelt von 8,35 Euro abgegoltenen apothekerlichen Leistungen erfolgen, um eine Doppelfinanzierung zu vermeiden.“  Zudem sei eine Neuordnung der ärztlichen und apothekerlichen Aufgaben nötig, um auch hier eine Doppelvergütung zu vermeiden.

Mit dem Modell, das Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im Vor-Ort-Apothekenstärkungsgesetz (VOASG) entworfen hat, tun sich die Kassen schwer. Dieses werfe viele Fragen auf, heißt es. Demnach sollen die neuen Dienstleistungen über einen Fonds finanziert werden, der sich aus einem neuen Zuschlag von 20 Cent je verschreibungspflichtigem Arzneimittel speist. „Diese Finanzierungssystematik erscheint wenig nachvollziehbar“, bemängelt kuk. Sie sei zudem mit erheblichen Mängeln verbunden und intransparent. „Zwar scheint die Systematik an den Nacht- und Notdienstfonds angelehnt zu sein, jedoch kann es nicht Intention des Gesetzgebers sein, den Fonds regelmäßig vollständig auszuschütten. Damit würde die Gefahr einer zu hohen bzw. unwirtschaftlichen Vergütung der neuen pharmazeutischen Dienstleistungen bestehen. Dies gilt umso mehr, wenn nur wenige Apotheken qualitativ hochwertige Dienstleistungen erbringen können.“

Kassen wollen kein „Windhundrennen“

Darüber hinaus könnte ein „Windhundrennen“ um Mittel aus dem Fonds entstehen, fürchten die Kostenträger. „Dies würde dazu führen, dass keine adäquaten und nicht am Bedarf der Patienten orientierten Leistungen erbracht werden.“ Die Fondsfinanzierung stünden des Weiteren im Widerspruch zur Vergütungsregelung, die die Spitzenorganisationen für die jeweiligen Dienstleistungen vereinbaren sollen. „Damit bleibt offen, wie vorgegangen werden soll, wenn die Mittel des Fonds erschöpft sind, aber weiterhin Leistungen seitens der Apotheker erbracht werden. Alle beteiligten Marktakteure benötigen ein größtmögliches Maß an Planungssicherheit.“

Apotheker profitieren auf andere Weise

Die Partner bevorzugen laut Papier eine gezielte Vergütung für nachgewiesene und vom Patienten quittierte Beratungsleistungen. „Diese sollten in einem GKV-einheitlichen Katalog hinsichtlich Preis- und Leistungsumfang, Anspruchsvoraussetzungen sowie der Qualität definiert werden. Der hierfür von den Vertragspartnern zu definierende Budgetrahmen ist zwingend einzuhalten.“

Nach Ansicht der Kassen profitieren die Apotheker zudem auf andere Weise. „Durch eine Erweiterung des Tätigkeitsbereichs der Apotheker wird die Präsenzapotheke gestärkt“, schreibt die Kooperation. Die persönliche Beratung und Betreuung der Patienten, etwa bezüglich der Arzneimitteltherapiesicherheit oder zur Stärkung der Therapietreue, sei ein starkes Argument für die Vor-Ort-Apotheken. „Daneben bleibt der Online-Handel eine wichtige Ergänzung und essentieller Bestandteil der flächendeckenden Arzneimittelversorgung. Ein Verbot des Versandhandels lehnt die kuk auch zukünftig ab.“



Christina Müller, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (cm)
redaktion@daz.online


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15 Kommentare

"Honorierung weg von der Packung", was sonst?

von Wolfgang Müller am 11.06.2020 um 18:04 Uhr

Genau das ist "Honorierung WEG von der Packung". Hat sich irgendjemand das anders vorgestellt?

Die ABDA predigt das seit ca. 8 Jahren als stolz mit dem "Perspektivpapier" erklärtes Hauptziel: "Das Packungs-Fixhonorar ist ein Auslaufmodell".

Erinnern Sie sich: Vor ca. 2 Jahren hatte die ABDA dem BMG bereits 2,50 € Bonus, also de facto: 2,50 € mögliche Minderhonorierung pro Packung zugestanden, um einen klitzeklitzeklitzekleinen Einstieg in "Dienstleistungen" zu bekommen.

Die CDU und eine endlich einmal angemessen entsetzte Apothekerschaft hat das damals noch gerade so eingefangen.

Wie soll "Honorierung weg von der Packung" denn ehrlicherweise sonst gehen?

Die einzig denkbare Möglichkeit ist doch: Weniger Fixhonorar, und dafür bei nahezu gleichbleibendem Gesamt-Budget eventuell eine karge Entlohnung für "Dienstleistungen", für die man dann auch noch mehr Personal braucht als vorher. Defizitär, halt.

Zu machen mit "Mischkalkulation", na klar, wenn man die Anzahl der Apotheken vielleicht halbiert und die entsprechenden, trivialen Wirtschaftlichkeitsreserven zu Lasten der Vor-Ort-Flächendeckung hebt.

Niemals wird es eine "Budgetwanderung" von den Ärzten zu den Apothekern geben, weil Apotheker relevante Aufgaben von den Ärzten übernähmen. Das wissen die GKVen ganz genau. Hoffnung zu machen auf solch eine "Neuordnung der apothekerlichen und ärztlichen Aufgaben" ist eine fiese Falle, auf die "Wir" in unserem Wahn hereinfallen sollen.

Das ist einfach nur scheinheilig von den GKVen, diesen Köder für die ganz Doofen auszuwerfen. Die GKVen wollen die Apotheker in der Verschreibungstherapie - wenn überhaupt - in Wirklichkeit vor Allem deswegen, um die Ärzte für NULL OUVERT stärker zu kontrollieren.

Was wir brauchen: Eine/n neue/n ABDA-Präsidenten/in, der/die das Alles auch kapiert UND so nicht will.

Das UND ist wichtig, denn mögliche Präsident/innen, die das Alles kapieren UND genau so wollen, gibt es schon genug!

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AW: "Honorierung weg von der Packung&

von Reinhard Rodiger am 12.06.2020 um 18:50 Uhr

Es stimmt: Ein Präsident/in mit der notwendigen Weitsicht ist gefragt.Ihn wird es aber ohne tiefe und nicht wegdrückbare Debatte nicht geben.Es liegt zu viel Unbearbeitetes herum und wird längst zur Munition.Ein zu einseitiger Krieg. Lieber Wolfgang, es reicht ein Bewerber/in. Allein der/die kann bewirken, dass überhaupt eine offene Debatte entsteht.Darauf muss geantwortet werden.Das verlangt der Anstand und die doch bis ins Mark dringende demokratische Überzeugung der heutigen und noch alternativlosen (Fehl)- Führung.
Die Logik ist so zwingend, dass es niemand ignorieren kann, ohne sich mitschuldig zu machen am Marsch in die völlige Bedeutungslosigkeit .Dann wird eben deutlich wer für völlige Abschaffung der Flächendeckung und damit des eigentlichen sozialen Auftrags ist.

Also kurz ausgedrückt: Bitte bewirb Dich.

Ich bin dann mal weg

von Rita Längert am 11.06.2020 um 12:49 Uhr

für den Fall , das so etwas kommen sollte werde ich so schnell wie möglich den Kerkeling machen. Mir reicht die jetzige finanzielle Ausbeutung durch die KraKas vollkommen aus. Dann halt Work-Life- Balance im Vorruhestand.

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"Vergütungen"

von Dr.Diefenbach am 11.06.2020 um 12:19 Uhr

Wundert DAS wirklich jemanden?Die GKV beklagt sich seit Wochen über Defizite in ihren Systemen,wobei natürlich über irgendwelche Sparmassnahmen im eigenen Haus keiner nachzudenken scheint!Das vorab.Dass neue Dienstleistungen aus abgezogenen Summen der 8 Euro und ??? Cent bezahlt werden sollen,dies hat doch Herr Lauterbach schon vor Jahren beim Apotag anklingen lassen.Diese Nummer der BAK,dass man hier auf neue Zusatzbeträge für neue Dienstleistungen hinaus plant,wer glaubt da an nachhaltige Erfolge im Sinne ECHTER Neubeträge?Bis heute konnte doch niemand eine Summe präsentieren,DAFÜR geht es jetzt ans Eingemachte:Die Absenkung der 8 Euro 51 oder welche Summe auch immer:Es war mal von ca 4 Euro plus als Mixvergütung die Rede,schon vergessen?Dass die GKV mit einem Wort die Leistungen der KollegInnen in der Corona-Zeit nachhaltig(!) anerkennt,hat das jemand ernsthaft angedacht?? Statt dass man aktuelle Freiheiten bei der Rezeptbelieferung auch zukünftig zulässt,NEIN!! Die Macht der GKV stünde ja ggf. in Bruchteilen auf dem Spiel.Und nur darum geht es.Patienten,ApothekerInnen,Ärzte usw,alles Nebensache!Wir sind und waren als willkommene Praxiserfüllungsgehilfen angenehm-wie nachhaltig schwer viele inzwischen mit der anstrengenden körperlichen UND seelischen Belastung im Apothekenbetrieb umgehen,DARUM kümmert sich sowieso kaum jemand.Ach ja,ein paar nette Dankesworte von Seiten mancher Politikerinnen,wirtschaftlich ist nichts in Sicht.NICHTS!!!!Doch,steigende bereits eingeplante Beiträge der Organisationen AN die ABDA,man plant schon perspektivisch bis 2023,jedes Jahr neue Summen.Dann liest man Derartiges wie in diesem Artikel.Es ist eine einzige Frechheit ,Abhocke auf niederem Niveau zu Lasten unserer Praktiker.WAS aber macht die Betriebsführung?na ja,vielleicht kommt in eineigen Wochen aus der PR Abteilung ein laues Gegenlüftchen.

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An der Wirklichkeit vorbei

von P Timm am 11.06.2020 um 11:25 Uhr

Nicht nur kam das Gutachten zu falschen Ergebnissen, auch geht die Meinung der GKV an der Realität vorbei. Die wenigsten Kunden sind für eine Beratung dankbar, die Mehrheit lehnt sie bewusst ab und unterbricht den Apotheker bei der Aufklärung. Die Leute wollen schnell und unkompliziert ihre Medikamente. Schließlich hat der Arzt das ja aufgeschrieben, also muss das so schon gut sein. Und das bekommen sie in Versandapotheken in den Rachen geschmissen, und die mit DocMorris befreundete Politik räumt dem Ausland dann auch noch Rabattvorteile ein, die die eigenen Apotheken wettbewerbsmäßig bin's Aus befördert. Und dann noch zusätzliche Arbeit und mehr Zeitaufwand für die gleiche oder noch weniger Vergütung führt zur Ausrottung der Vor-Ort-Apotheken und damit der fachlichen Beratung der Patienten. Ganz nebenbei möchten die arroganten Mediziner schon mal gar nicht von "simplen Apothekern" Rat annehmen, die tägliche Praxis zeigt es. Und sowas gerade von den BKks und IKks die es wie Sand am Meer gibt und jede leistet sich einen Wasserkopf. Wer prüft denn die Kassen auf Wirtschaftlichkeit und zielführende patientenorientierte Mittelverwendung? Die Patienten zahlen hohe Kassenbeiträge damit sie von Ärzten und Apothekern beraten und behandelt werden, ihre notwendigen Medikamente bekommen. Was unweigerlich zu einem Vergütungsanspruch der Dienstleister führt. Aber lieber bezahlen die Kassen nichtsbringende Kuren und allehand Firlefanz als "Vorsorge".

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Der Knaller.

von Karl Friedrich Müller am 11.06.2020 um 11:10 Uhr

Perfide und Ausblenden der Realität, giftig.
Zuerst kommen die guten Nachrichten:
Uns wird KOMPETENZ zugestanden! Für die AMTS. Immerhin. Man soll mit Ärzten, Patienten und Angehörigen zusammenarbeiten. Mit Hausbesuchen. Sehr zeitaufwändig. Gelinde gesagt.
Dann die Tiefschläge.
Da wird auf ein gekauftes Gutachten Bezug genommen, das niemand wirklich ernst nimmt, sogar unsere ABDA nicht, die es nicht mal für nötig hielt, darauf zu antworten. Schwerer Fehler. Auch wenn jeder weiß, dass es ein Fake ist, wird es uns dauernd um die Ohren geschlagen.
Wenn wir zu viel erhalten ( was ist das „zu viel“ eigentlich? Kriegt ein KK Boss auch zu viel Boni?), was ist dann mit den KK, die doppelt so viel Vergütung erhalten wie Apotheken? Was gibt es da für Sparpotentiale? 2,5 Mrd?
Als die „Vergütung“ von 8,50€ vor 16! Jahren eingeführt wurde und in weiser Vorraussicht der ABDA, DAV mit keiner Anpassungsklausel versehen wurde, waren die Leistungen dafür sehr viel weniger. Seither ist jede Menge dazu gekommen, und nicht extra vergütet worden. Ein all inclusive Paket, beliebig auszuweiten. Das kann es nicht sein! Dazu keine Anpassung an die Inflationsrate.
Das Papier befürchtet „Doppelvergütungen“ LOL. Wir wären froh, überhaupt das bezahlt zu bekommen, was wir tagtäglich abliefern. Aber neee... gleichzeitig wird dann ein Budget erwähnt. Da hat man bei den Ärzten schon richtig Erfolg. Bei großer Nachfrage sinkt die Vergütung pro Person... Sklaverei, Akkordarbeit ist das. Ausbeutung.
Muss der Arzt auch Quittungen bringen für seine Abrechnungen? Neee? Aber Apotheken wird schon gleich misstraut.
Und der Versand bleibt, klar. Die machen das „leichte“ Geld und die Apotheke vor Ort soll für enormen (zusätzlichen) Aufwand, zeitlich, personell mies bezahlt werden. Wie soll das funktionieren?
Geht nicht.
Das ist weltfremd oder eben unaussprechlich fies.
Das ist so unsagbar hinterhältig. Das ist kein Schlag ins Gesicht, hier tritt man auf Wehrlose, am Boden liegende ein. Und beschreibt das mit eloquenten Worten. Das wäre der Tod der Apotheken. Es würde niemand mehr in einer Apotheke arbeiten wollen. Wir sind sowieso an der Grenze.
Da könnt Ihr Euch das Klatschen und das angebliche Heldentum Geschwafel sparen.
Solche Leute, die diese Meinungen über Apotheken vertreten, gehören aus dem Verkehr gezogen.
Die IKK ist ja momentan schon dabei, sich sehr unbeliebt zu machen. Mit unberechtigten Retaxen, die noch nicht mal nach Einspruch zurückgenommen werden. Die KK haben viel zu viel Macht. Es wäre an der Zeit, sie an Recht und Gesetz zu erinnern und sie auch dazu zu zwingen. Dazu bräuchte es aber auch Gerichte, die Recht sprechen.

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AW: Der Knaller

von Karl Friedrich Müller am 11.06.2020 um 12:24 Uhr

Im Grund heißt die Überschrift; wie machen wir,also die KK, die Kompetenz der Apotheken zum Nulltarif und zwangsweise nutzbar und können wir dabei auch noch sparen?
Ist das die Folge der ABDA Strategie: pharmazeutische Dienstleistungen zu jedem Preis?
In wie weit sind Schmidt und Co für solche Strategien der KK verantwortlich?
Ich bin sicher, die ABDA schreit sich bei diesem Szenario hurra!

Jetzt

von Karl Friedrich Müller am 11.06.2020 um 8:29 Uhr

Liebe GKV, Krankenkassen, machen wir es der Gerechtigkeit halber so:
Die Zusatzbeiträge finanzieren die Kassen selbst. Sie dürfen welche erheben, die werden dann von von den regulären abgezogen (hahaha. Das dürfte zwar manche Arbeitgeberkreise freuen, ....)
Ich habe es satt, von Ihnen Vorschläge zu hören, die nur die Intelligenz anderer beleidigen, Sie sich aber oberschlau vorkommen. Verbringen Sie lieber Ihre Zeit mit konstruktiver Arbeit.

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Erst gedacht ... dann gemacht ... 2hm "gut" gemacht ... Gefälligkeitsgutachten ersetzt Ünfähigkeit der Kassen und Politik ...

von Christian Timme am 11.06.2020 um 7:43 Uhr

Zur Manifestierung von Fehlsteuerungen bedarf es entsprechender Gutachten von ausgesuchten und abhängigen Instituten. Hauptbestandteil eines jeden Gutachten ist ein Multiplikator der mindestens das Verhältnis von 1:200 plus annehmen sollte. Dieser Multiplikator wurde aber im Vorfeld der Corona-Krise nochmals "leicht" angepasst und zwar an die Sparanlagen des Bürgers, der bereits seit Anbeginn das "Sparschwein" der Politik darstellt und auch in Zukunft darstellen wird. Das Lendenstück wurde bereits "operativ" entfernt ... aber da ist ja noch "mehr" ... zur nächsten Wahl darf bereits jetzt ein "hochdosierter Appetitzügler" für unsere Politik empfohlen und "angekreuzt" werden ...

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.

von Anita Peter am 11.06.2020 um 6:15 Uhr

Nein wir nehmen das nicht aus dem Honorar der Apotheken, sondern wir senken den Lohn aller Kassenmitarbeiter um 10% und das der Vorstände um 20% ab. Anschliessend frieren wir diese Gehälter 15 Jahre ein. Mein Gutachten hat ergeben, dass diese Menschen seit Jahren überbezahlt sind.

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AW: Antwort

von Ciupka Barbara am 15.06.2020 um 11:09 Uhr

Es wäre endlich eine gute und einfache Lösung.

Kassen

von Andreas Fizia am 10.06.2020 um 18:27 Uhr

Jetzt ist es soweit. Da kommen sie wieder aus den Löchern gekrochen die home office Kassen. Monatelang war keiner zu erreichen. Jetzt wollen sie mal wieder nichts bezahlen, wegen der Solidargemeinschaft. Und natürlich das Gefälligkeitsgutachten. Warum zahlen wir Arbeitgeberbeiträge in die Krankenversicherung. Um die BWL Heinis zu finanzieren. Wer braucht 156 Krankenkassen. Dichtmachen und schon haben wir viele Wirtschaftlichkeitsreserven erschlossen. Und die Immobilien werden verkauft. Geht auch alles online. Mitarbeiter braucht da kein Mensch. Da läßt sich richtig Geld sparen.

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AW: aus den Löchern gekrochen

von Ralf Schabik am 11.06.2020 um 7:52 Uhr

Sehr treffend beschrieben. Bis Ostern 2020 war auffallend Ruhe insbesondere im Posteingang. Nach Ostern ging es spürbar wieder los mit Bürokratie - und jetzt ist es schlimmer als vorher. Wie Sie schreiben: Bei vielen Kassen war niemand zu erreichen - bei uns schlugen weinende Versicherte auf, die auf Rückmeldungen ihrer Kassen warteten - aber nein ... die waren ja alle zu Hause und haben andere ackern lassen. WIR haben geholfen und werden garantiert mit Retaxationen abgestraft. Das sind Beispiele, die wir JETZT dringend sammeln und strukturiert weiterleiten müssen. Um der Politik zu zeigen, wer systemrelevant ist - und wer nur paraistär Gelder der Versichertengemeinschaft verbrät.

das ist so pervers

von Christiane Patzelt am 10.06.2020 um 18:17 Uhr

mir fehlen echt die Worte!
Das ist, als wenn ich der Reinigungskraft sage, ich kürze dir den Lohn, es sei denn, du putzt noch das Olympiastadion dazu, dann kommst du wieder auf deinen Mindestlohn!

Leute - so geht das nicht!

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AW: das ist so pervers

von Armin Spychalski am 10.06.2020 um 18:35 Uhr

Ein anderer Vergleich:
- Aber, mein lieber Hund.. die vergiftete Wurst hat doch gut geschmeckt, Du hast sie mit großem Appetit gefressen.
- Bis darauf, dass ich gleich tot umfalle, ist ja auch alles in Ordnung:))).

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