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Kampf den Kilos: In Großbritannien wirbt die Regierung jetzt für das Abnehmen. Jeder übergewichtige Brite soll demnach mehr als zwei Kilogramm Körpergewicht verlieren. Zudem darf Werbung für Junkfood erst spätabends im Fernsehen laufen. Ziel ist es, das Gesundheitssystem in den kommenden fünf Jahren um rund 100 Millionen Britische Pfund zu entlasten.
Jeder übergewichtige Brite soll nach dem Willen der Regierung in London mindestens etwas über zwei Kilogramm abnehmen. Dies fördere die Gesundheit und könne dem staatlichen Nationalen Gesundheitsdienst NHS mehr als 100 Millionen Britische Pfund (fast 110 Millionen Euro) an Kosten in den kommenden fünf Jahren ersparen, schrieb Gesundheitsminister Matt Hancock am Montag in der Tageszeitung „The Telegraph“.
Allein in England sind fast 63 Prozent der Erwachsenen zu dick, wie aus Statistiken der Gesundheitsbehörden hervorgeht. Während der Ausgangsbeschränkungen wegen der Pandemie hatten viele Briten in den vergangenen Monaten nochmals an Gewicht zugenommen.
Zum Start der Gesundheitskampagne räumte der schwergewichtige Premier Boris Johnson ein, wie sehr er mit seinen Kilos kämpfe. Er habe aber seit seiner überstandenen COVID-19-Lungenerkrankung mindestens sechs Kilogramm abgenommen. Davor sei sein Gewicht immer „hoch- und runtergegangen“, sagte Johnson in einem auf Twitter verbreiteten Video. Nun gehe er täglich mit Hund Dilyn spazieren.
Kalorienangaben auf Weinflaschen und Bierdosen
Die Kampagne der Regierung sagt vor allem Zucker und Fett den Kampf an. Werbung für Junkfood im Fernsehen soll künftig erst spätabends erlaubt sein. Auf Weinflaschen und Bierdosen muss den Plänen zufolge der Kaloriengehalt der Getränke verzeichnet sein.
Zu viel Körpergewicht kann diverse Erkrankungen wie Diabetes mellitus und Herzleiden fördern. Auch das Sterberisiko bei einer COVID-19-Erkrankung steigt an. Experten rechnen im Herbst mit einer zweiten Infektionswelle im Vereinigten Königreich. Großbritannien ist das am schlimmsten von der Pandemie betroffene Land in Europa. Der Regierung wird vorgeworfen, zu spät und falsch auf die Corona-Krise reagiert zu haben. Johnson selbst hatte sich anfangs sogar damit gebrüstet, Infizierten die Hand geschüttelt zu haben.
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