Vertreterversammlung des FSA

Noventi: Rekordergebnis und positive Sicht ins neue Geschäftsjahr

Süsel - 10.08.2020, 16:45 Uhr

Im Jahr 2019 ging es für die Noventi Group weiter aufwärts. Derzeit sind nach Angaben des Dienstleisters 53 Prozent aller deutschen Apotheken Noventi-Kundeni (s / Foto: Schelbert).

Im Jahr 2019 ging es für die Noventi Group weiter aufwärts. Derzeit sind nach Angaben des Dienstleisters 53 Prozent aller deutschen Apotheken Noventi-Kundeni (s / Foto: Schelbert).


Bei der Vertreterversammlung des FSA blickte die Noventi Group auf ein Rekordgeschäftsjahr 2019 zurück. Es seien Rezepte im Wert von 20,5 Milliarden Euro abgerechnet worden. Der Digitaldienstleister betont sein Engagement für das E-Rezept und möchte künftig neben Apotheken noch mehr andere Leistungserbringer im Gesundheitswesen ansprechen. Im Juli hatten die Noventi GmbH und die Noventi Health SE ihre Verschmelzung bekannt gegeben.

Der FSA hat seine Vertreterversammlung erstmals digital durchgeführt. Dabei berichteten Aufsichtsrat und Vorstand der Noventi Health SE über das Geschäftsjahr 2019 der Noventi Group. Der von Apothekern getragene Verein FSA ist alleiniger Eigentümer der Noventi. Die Noventi Group vereint 27 Einzelgesellschaften mit mehr als 2.200 Mitarbeitern, darunter Europas größtes Abrechnungsunternehmen im Gesundheitswesen.

Im Jahr 2019 habe sich das stabile Wachstum der Noventi Group fortgesetzt und weise eine positive Entwicklung aller bedeutenden Kennzahlen aus, heißt es in einer Mitteilung der Gesellschaft. Mit einem Rezept-Abrechnungsvolumen von 20,5 Milliarden Euro sei 2019 das stärkste Jahr der Unternehmensgeschichte gewesen. Der Umsatz sei von 190 Millionen Euro im Vorjahr auf 227 Millionen Euro gestiegen. Derzeit seien 53 Prozent aller deutschen Apotheken Kunden der Noventi.

Freude über Rekordergebnis

Der FSA-Vorsitzende Jürgen Frasch erklärte dazu: „Wir freuen uns sehr über dieses tolle Ergebnis und schauen sehr positiv in das neue Jahr.“ Die aktuellen Aktivitäten, beispielsweise zum E-Rezept, würden zeigen, dass Noventi stets im Dienste der Apotheke vor Ort arbeite und handle. Auch der Vorstandsvorsitzende der Noventi Health SE, Dr. Hermann Sommer, freut sich über das „tolle Rekordergebnis“ und erklärte: „Ich bin mir sicher, dass wir das deutsche Gesundheitssystem auch zukünftig entscheidend mitgestalten werden.“

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In der Pressemitteilung heißt es, neben den Apotheken würden künftig die „sonstigen Leistungserbringer“ – also Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Orthopädietechniker und Krankenpfleger – sowie Pflegedienstleister und -anbieter als weitere Kundengruppen stärker in den Focus treten. Noventi investiere weiter stark in die Digitalisierung und bezeichnet sich als „führend bei der Entwicklung zukunftsweisender Dienstleistungen und Angebote, wie der Entwicklung und Umsetzung der technologischen Infrastruktur rund um das E-Rezept“. Mit Blick auf die Pandemie habe Noventi ein komplett kontaktfreies Vorgehen bei Corona-Patienten und -Verdachtsfällen umgesetzt. „Aushängeschilder“ seien das Modellprojekt Gerda für das E-Rezept und das Apothekenportal Apora.

Unterschiedliche Entwicklung der Schwesterunternehmen

Der Jahresbericht der Noventi Group enthalte zudem einen Nachhaltigkeitsbericht und verzeichne erstmals auch inhaltliche Höhepunkte des vorigen Jahres. Dazu biete die Publikation Interviews, Analysen und Hintergrundberichte zur Strategie von Noventi – soweit die Mitteilung des Unternehmens.

Beim Blick in den Geschäftsbericht zeigen sich unterschiedliche Entwicklungen für die Noventi GmbH und die Noventi Health SE. Die Noventi GmbH setzte im Berichtsjahr 181,4 Millionen Euro um und damit 9,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Sie erwirtschaftete daraus einen Jahresüberschuss von 11,3 Millionen Euro, von denen 395.000 Euro als Ausschüttung für das Vorjahr an den FSA flossen. Das Eigenkapital stieg um 15,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 79,3 Millionen Euro.

Noventi Health SE: Fehlbetrag von 1,6 Millionen Euro

Die Noventi Health SE steigerte ihren Umsatz sogar um 90 Prozent auf 46,0 Millionen Euro, erzielte aber einen Fehlbetrag von 1,6 Millionen Euro. Ihr buchmäßiges Eigenkapital betrug zum Stichtag 0 Euro. Offensichtlich beruht diese Diskrepanz auf der unterschiedlichen Verteilung ertragsstarker und kostenintensiver Tochtergesellschaften auf die Konzernteile. Doch dieses Ungleichgewicht wird sich nicht fortsetzen. Denn Anfang Juli hatte Noventi mitgeteilt, dass die beiden Schwesterkonzerne verschmelzen und nun gemeinsam als Noventi Health SE firmieren.



Dr. Thomas Müller-Bohn (tmb), Apotheker und Dipl.-Kaufmann
redaktion@daz.online


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