„Als Wissenschaftler erfahre ich da wenig Neues“, bilanziert indes Wissenschaftler Geraedts. „Diese kartographischen Darstellungen sind vor allem für Menschen, die politische Entscheidungen treffen müssen, nützlich, weil sie schneller zu lesen sind als etwa Tabellen.“
„Wir stehen dem durchaus offen gegenüber“, sagt der Sprecher des Deutschen Landkreistags, Markus Mempel, zumal das Instrument einfach zu handhaben sei. Kritisch merkt er aber an, „dass es wichtig ist, aktuelle Daten vorzuhalten und zudem nicht zu viele verschiedene Angebote parallel im Netz zu haben.“ So liefere die bereits existierende Divi-Plattform zu Intensivbetten zwar weniger Informationen, dafür aber möglicherweise aktuellere. „Ideal wäre es natürlich, wenn Kräfte gebündelt würden und entsprechend die aktuellstmöglichen Informationen zur Auswertung zur Verfügung stünden.“
Die Zahl positiver Coronavirus-Tests, die die „Corona regional“-Seite und das Robert Koch-Institut darstellen, liefert aus Sicht des Forschers Geraedts ohnehin nur einen Ausschnitt der Wirklichkeit. Derzeit mache er sich weniger Sorgen um das Gesundheitssystem, sagt er. „Da kommt es erst zu nennenswerten Belastungen, wenn ältere Menschen in größerer Zahl betroffen sind, weil die Krankheitsverläufe bei Jüngeren milder sind. Zudem wissen wir derzeit auch gar nicht genau, wie viele falsch positive Tests wir haben – also Testergebnisse, die eine Infektion anzeigen, obwohl es keine gibt.“ Wichtig sei jetzt der Schutz von Risikogruppen, etwa mit genügend Personal und Ausrüstung in Krankenhäusern und Pflegeheimen.
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