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Neue Teststrategie
Preis: „Das eigentliche Ziel sind die Selbsttests“
Warum es keinen „Run“ auf Apotheken geben wird
Bei Abwesenheit von Symptomen soll die Bevölkerung aber bald selbst in die Lage versetzt werden Corona-Tests durchzuführen, und zwar mithilfe der sogenannten Selbsttests, ist sich Preis sicher. Das würde zum einen für den privaten Bereich gelten. Andererseits könnten Restaurantbetreiber, Reise- oder Konzertveranstalter in eigener Verantwortung diese Tests von ihren Kund:innen einfordern, um Veranstaltungen ohne Infektionsrisiko durchzuführen. Dieses Szenario müsste nach Preis‘ Meinung gar nicht konkret vonseiten der Bundes- oder Landesregierung vorgegeben werden, sondern läge rechtlich in der Eigenverantwortung der Unternehmer.
Wer sich in der Bevölkerung dann jedoch professionell testen lassen will, könne dies über das flächendeckende Angebot aus ärztlichen Einrichtungen, Testzentren und Apotheken auch weiterhin tun. Der Apothekerverbandsvorsitzende rechnet zum 1. März auch gar nicht mit einem „Run“ auf alle Apotheken. Denn kostenlos durchgeführte Tests gäbe es ja nur in den jeweiligen Apotheken, die lokal von den zuständigen Behörden beauftragt wurden. Davon existierten bundesweit aber nur wenige.
Bei der Vergütung bleibt Luft nach oben
Für beauftragte Apotheken müsse es aber eine kostendeckende Vergütung geben. Diese soll nämlich, wie es die Test-Verordnung jetzt vorsieht, für Apotheken und Ärzte bei bis zu 9 Euro für die Beschaffungskosten des Materials sowie weiteren 9 Euro für die Testdurchführung samt Ausstellung eines Zeugnisses liegen. Dies sei nicht annähernd kostendeckend. Bei der angedachten niedrigschwelligen Abgabe von Laien-Schnelltests gegen Zahlung einer Eigenbeteiligung von 1 Euro biete sich nach Auffassung von Preis die öffentliche Apotheke an. Apotheken wären logistisch und fachlich in der Lage das zu stemmen. Beachtet werden müsste aber das enorme Vorfinanzierungsvolumen, das die Apotheken stemmen müssten. Rein rechnerisch geht es pro Apotheke um 4.000 Bürgerinnen und Bürger, die getestet werden könnten, erläutert Thomas Preis. Bei einem angenommenen Anspruch von zwei Tests pro Person pro Woche sei man bei 8.000 Tests, bezogen auf den Monat belaufe sich die Anzahl auf rund 35.000 Antigen-Schnelltests pro Apotheke. Bei den zu erwartenden Einkaufspreisen für Laien-Schnelltests bewege man sich somit im deutlich sechsstelligen Euro-Bereich pro Apotheke. Für die Vorfinanzierung müssten dringend Lösungen gefunden werden. Da der Finanzminister offensichtlich schon grünes Licht zur Finanzierung gegeben hat, sollte es möglich sein, dafür auch zügig eine Lösung zu finden.
3 Kommentare
Geiz ist geil
von Dirk Krüger am 22.02.2021 um 14:06 Uhr
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Laien-Schnelltests
von Roland Mückschel am 18.02.2021 um 11:11 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Laien-Schnelltests
von ratatosk am 19.02.2021 um 10:20 Uhr
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