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Mehr Influenzaimpfungen
Corona-Pandemie steigert Grippeimpfungen
Mehr Grippeimpfungen 2020/21 als in den Influenzasaisons der Vorjahre: Nach Daten des Zentralinstituts für die Kassenärztliche Versorgung in Deutschland (ZI) haben sich im letzten Winter deutlich mehr Menschen gegen Grippe impfen lassen. Auch in der diesjährigen Grippesaison 2021/22 sollte die Impfung eine wichtige Rolle spielen: Das RKI erwartet eine verstärkte Welle an Atemwegsinfektionen.
Die Grippeimpfquote hat im letzten Jahr eindeutig von der Coronapandemie profitiert – das zeigen Zahlen des Zentralinstituts für die Kassenärztliche Versorgung in Deutschland (ZI). Denen zufolge haben Vertragsärzt:innen in der Grippesaison 2020/21 insgesamt 14,6 Millionen Influenza-Impfungen verabreicht – deutlich mehr als in den Jahren zuvor: 2018/19 hatten sich den vertragsärztlichen Abrechnungsdaten zufolge insgesamt 10,8 Millionen Versicherte gegen Grippe impfen lassen, 2019/20 waren es 11,3 Millionen. Damit stieg der Anteil der Grippegeimpften im letzten Jahr verglichen mit der Vorsaison um 3,3 Millionen Impfungen, während der Sprung von 2018/19 auf 2019/20 nur 500.000 mehr Grippeimpfungen ausmachte.
Der größte Teil der Influenzavakzinen wurde im letzten Winter ab 60-Jährigen geimpft (9,1 Millionen Impfdosen), von den unter 60-Jährigen hatten sich im letzten Winter 5,1 Millionen Versicherte gegen Influenza impfen lassen. In beiden Altersgruppen ist jedoch die Beliebtheit des Grippeschutzes verglichen mit den Vorjahren gewachsen – von 7,3 Millionen (2018/19) und 7,5 Millionen (2019/20) ab 60-Jährigen und von 3,5 Millionen (2018/19) und 3,8 Millionen (2019/20) bei Menschen unter 60 Jahren.
Erhöhte Infektionswelle erwartet
Auch in dieser Saison erwartet der Vorstandsvorsitzende des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi), Dr. Dominik von Stillfried, eine erhöhte Nachfrage nach Grippeimpfungen: „Auf eine höhere Nachfrage bei den nun anstehenden flächendeckenden Grippeschutzimpfungen sind die Ärztinnen und Ärzte bundesweit vorbereitet“, sagt Stillfried. Wegen der durch die Corona-Hygiene-Maßnahmen zuletzt ausgebliebenen Erkältungswelle seien nun weniger Menschen immun gegen Grippeviren. Und weiter: „Wichtig ist, dass sich viele Menschen impfen lassen, für die eine Impfung empfohlen ist“. Auch das Robert Koch-Institut rechnet mit einer verstärkten Welle an respiratorischen Infektionen, unter anderem mit Influenza und dem Respiratorische Synzytial-Virus (RSV): „Erschwerend ist im Herbst ein paralleler Anstieg von SARS-CoV-2, Influenza und RSV aufgrund der reduzierten Grundimmunität (ausgebliebene Booster-Infektionen für Influenza und RSV) der letzten beiden Saisons zu erwarten; das gemeinsame Auftreten dieser Infektionskrankheiten kann zu einer deutlichen Gesundheitsbelastung durch die Erkrankungen selbst und zusätzlich durch sekundäre Pneumonien führen“, schreibt das RKI.
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Deswegen sollten Präventions- und Versorgungsmöglichkeiten zu Influenza, RSV-Erkrankungen und Pneumonien insbesondere bei Kindern und in der älteren Bevölkerung vorbereitet werden (Influenza-Impfung, passiver Schutz gegen RSV, Impfung gegen Pneumokokken und Meningokokken etc.) und die Impfstoffe sollten frühzeitig bestellt, gelagert und eine umfangreiche Informationskampagne initiiert werden, rät das Robert Koch-Institut.
Das Paul-Ehrlich-Institut war derweil fleißig und hat mittlerweile bereits rund 22,5 Millionen Impfstoffdosen freigegeben (Stand: 26.09.2021).
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