Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz

GMK will Comirnaty-Kontingentierung beenden

Berlin - 23.11.2021, 09:15 Uhr

Auch die Gesundheitsminister:innen der Länder fordern Spahn auf, die Kontingentierung für Comirnaty schnellstmöglich zu beenden. (Foto: IMAGO / Kirchner-Media)

Auch die Gesundheitsminister:innen der Länder fordern Spahn auf, die Kontingentierung für Comirnaty schnellstmöglich zu beenden. (Foto: IMAGO / Kirchner-Media)


Die Gesundheitsminister:innen von Bund und Ländern wollen die Kontingentierung für den COVID-19-Impfstoff von Biontech/Pfizer beenden. Die kurzfristig angekündigten Höchstmengen für Comirnaty gefährdeten den Erfolg der Impfkampagne, halten sie in einem gestern gefassten Beschluss fest. Zudem fordern sie das Bundesgesundheitsministerium auf, alles dafür zu tun, um Impfungen mit der Vakzine weiterhin in vollem Umfang zu ermöglichen.

Mit seiner Ankündigung, dass Ärztinnen und Ärzte am heutigen Dienstag jeweils maximal 30 Dosen Comirnaty in den Apotheken bestellen dürfen, hat der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sich keine Freunde gemacht. Nicht nur die Mediziner:innen, auch die Standesvertretungen der Apotheker:innen – konkret der Apothekerverband Brandenburg und die Landesapothekerkammer Rheinland-Pfalz – klopften dem Minister auf die Finger. Der Tenor: Die Kontingentierung gefährde den Erfolg der Impfkampagne, die gerade erst wieder an Fahrt aufgenommen hat.

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Nun machen auch Spahns Länderkolleginnen und -kollegen Druck: In einem gestern gefassten Beschluss spricht sich auch die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) dafür aus, von der Mengenbeschränkung wieder abzurücken. „Angesichts der aktuellen pandemischen Lage ist es unabdingbar, dass die Impfungen gegen Corona, insbesondere die Auffrischungsimpfungen, mit höchstem Nachdruck vorangetrieben werden“, heißt es in dem Beschlusstext. „Die nunmehr kurzfristig angekündigte Einführung von Höchstbestellmengen für BioNTech-Impfstoffe ab den Bestellungen für die KW 48 droht die derzeitige positive Entwicklung des Impffortschritts bei Erst- und Auffrischungsimpfungen zu gefährden.“

Um eine verlässliche Planung zu ermöglichen und das Vertrauen der Bevölkerung in die Impfstrategie des Bundes zu sichern, sei die kurzfristig angesagte Kontingentierung für Comirnaty schnellstmöglich wieder aufzuheben, betont die GMK. Die Ankündigung Spahns, dass entgegen der ursprünglichen Planung in der kommenden Woche nun drei statt zwei Millionen Impfdosen der Hersteller Biontech/Pfizer bereitstehen sollen, begrüßen die Ressortchefinnen und -chefs. Sie sollen verstärkt für die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen Personengruppen vor allem der Unter-30-Jährigen genutzt
werden. „Darüber hinaus ist es erforderlich, dass die vorhandenen Impfstoffe von Biontech/Pfizer für weitere notwendige Erst- und Zweitimpfungen eingesetzt werden“, unterstreichen die Minister:innen.

Das Bundesministerium für Gesundheit halten sie an, „alles zu tun, um die
Impfungen mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer weiterhin in vollem Umfang
zu ermöglichen, den Impfstoff von Biontech/Pfizer im Rahmen der Regelversorgung
unverzüglich bereitzustellen sowie die vorhandenen Lagerbestände
soweit wie möglich rasch auszuliefern“. Zudem soll das Ministerium nach dem Willen der Gesundheitsminister:innen jede Möglichkeit nutzen, über die EU weitere Mengen Comirnaty zu beschaffen und sie in die Regelversorgung einzuspeisen.

Die GMK bittet darüber hinaus die STIKO, ihre Empfehlungen zu Kreuzimpfungen rasch zu präzisieren. Das Paul-Ehrlich-Institut soll darüber hinaus eine aktualisierte Information zu Kreuzimpfungen zur Verfügung stellen.

Hier geht es zum Beschluss der GMK im Wortlaut.


Christina Müller, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (cm)
redaktion@daz.online


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