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Reaktion auf NOZ-Bericht
ABDA: Nur etwa 40 Prozent der Impfzertifikate aus Apotheken
„42,6 Millionen mehr digitale Impfzertifikate ausgestellt als Corona-Impfdosen verabreicht“ – diese Schlagzeile war dieser Tage in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ zu lesen. Das BMG führt „verschiedene Gründe“ an, welche die Diskrepanz zwischen erstellten Zertifikaten und verabreichten Impfungen erklären könnten. Die ABDA weist zudem darauf hin, dass die Apotheken nur für etwa 40 Prozent der insgesamt ausgestellten Impfzertifikate verantwortlich sind.
Insgesamt 204,7 Millionen digitale Zertifikate wurden seit Beginn der Impfkampagne bis vergangenen Freitag in Deutschland ausgegeben, allerdings wurden insgesamt „nur“ 162,1 Millionen Impfdosen verabreicht. Auf diese Diskrepanz von mehr als 40 Millionen Zertifikaten macht dieser Tage die „NOZ“ aufmerksam. Die Opposition im Bundestag fordere Aufklärung und beklage ein „Daten-Chaos“, heißt es in dem Artikel. Das BMG sehe in der Differenz, die dem Artikel zufolge in den zurückliegenden Wochen noch erheblich gewachsen sein soll, keinen Hinweis auf gefälschte Impfpässe oder millionenfach nicht gemeldete Impfungen.
Letzteres erachtet demnach auch die KBV für unwahrscheinlich. Man gehe auf Basis der vertragsärztlichen Abrechnungsdaten davon aus, dass eine Untererfassung durch das digitale Impfquoten-Monitoring (DIM) nicht generell gegeben sei und man damit die dargestellte Lücke nicht erklären könne, sagte ein KBV-Sprecher der Zeitung. Dazu benötige man vertiefende Analysen der Daten zur Zertifikatsausstellung, die aktuell nur das Robert Koch-Institut durchführen könne.
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Diese Auffassung teilt auch die ABDA in ihren Erläuterungen, die sie den Mitgliedsorganisationen zur Verfügung gestellt hat – falls diese dazu Anfragen erhalten – und die der DAZ vorliegen. Wörtlich heißt es dort: „Eine genauere Analyse der Zahlen können nur die öffentlichen Institutionen vornehmen, bei denen die kompletten Daten zu Impfungen und Zertifikaten vorliegen.“ Vonseiten der Apothekerschaft könne man die Gesamtzahlen an Impfungen und Zertifikaten hingegen nicht ermitteln oder überprüfen. Verbindlich sagen ließe sich aber, dass die Apotheken gut 80 Millionen Impfzertifikate über das DAV-Apothekenportal ausgestellt haben. Sie seien damit nur für etwa 40 Prozent der insgesamt ausgestellten Impfzertifikate verantwortlich, so die ABDA. Weiter werden mögliche Ursachen für die Abweichung angeführt:
- nicht gemeldete Impfungen,
- wiederholt ausgestellte Zertifikate, z.B. weil das Erstzertifikat verloren gegangen ist oder weil uneinheitliche, vom Ausweis abweichende Namensschreibweisen oder andere Fehler in bereits ausgestellten Zertifikaten eines Patienten korrigiert werden müssen,
- Miterfassung von Zertifikaten für Genesene,
- Zertifikate für Personen, die sich im Ausland mit einem in der EU zugelassenen Impfstoff haben impfen lassen.
Das BMG weist dem NOZ-Artikel zufolge neben dem Ersatz für verlorene Zertifikate als möglichem Grund noch darauf hin, dass insbesondere zu Beginn der Anwendung viele Zertifikate automatisch durch Impfzentren erstellt und an die geimpften Personen geschickt worden seien, während die betroffenen Personen oftmals bereits ein Zertifikat in einer Apotheke ausgestellt bekommen hätten.
Opposition will Aufklärung
Das RKI wollte sich offenbar zur Thematik nicht äußern. Es habe auf das Bundesgesundheitsministerium verwiesen, so die Zeitung. Die Oppositionsparteien sind aber demnach mit den bisherigen Antworten nicht zufrieden und fordern Aufklärung.
3 Kommentare
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von Paul am 30.01.2022 um 4:22 Uhr
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von ratatosk am 29.01.2022 um 9:57 Uhr
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von Stefan Siebert am 28.01.2022 um 12:25 Uhr
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