DAZ-Adventsrätsel – Tag 6

Pille einwerfen, Pfunde loswerden

Stuttgart - 06.12.2022, 07:00 Uhr

Schokolade, Plätzchen, Weihnachtsgans und Punsch … Die Weihnachtszeit führt bei vielen Menschen zu einer Gewichtszunahme. Eine einfache Pille dagegen gibt es bis heute leider nicht.  (s / Foto: marisc / AdobeStock)

Schokolade, Plätzchen, Weihnachtsgans und Punsch … Die Weihnachtszeit führt bei vielen Menschen zu einer Gewichtszunahme. Eine einfache Pille dagegen gibt es bis heute leider nicht.  (s / Foto: marisc / AdobeStock)


Es ist ein Träumchen, das wohl jeder übergewichtige Mensch träumt: Abnehmen, ohne sich mit Sport quälen zu müssen und ohne zu hungern. Einfach eine „Pille“ einwerfen, und die ungeliebten überflüssigen Pfunde schmelzen hinweg.

Gewicht verlieren, ohne sich anzustrengen oder den Lebensstil umzustellen, das wünsche sich viele. Das Unternehmen, das als erstes eine solche „Pille“ auf den Markt bringt, dürfte ein hochinteressanter Kandidat für das Aktienportfolio sein – potenzielle Nutzer eines solchen Arzneimittels gibt es in den Industrienationen schließlich reichlich. 

Doch leider hat es bislang noch niemand geschafft, einen wirklich effektiven medikamentösen Ansatz gegen Übergewicht zu entwickeln. In vielen Fällen ist der Versuch an den Nebenwirkungen gescheitert. So auch im Fall des Antiadipositums Sibutramin, das unter dem Handelsnamen Reductil im Jahr 1999 in Deutschland in die Apotheken kam und 2010 wieder daraus verschwand. Sibutramin induzierte nicht nur das Sättigungsgefühl, sondern steigerte auch die Thermogenese und dadurch den Grundumsatz und den Kalorienverbrauch. 

Gegenüber Placebo war Sibutramin Untersuchungen zufolge in der Lage, den im hypokalorischen Zustand abnehmenden Ruhe-Energieverbrauch um etwa 100 kcal/Tag zu begrenzen, was als Basis für eine langfristige Aufrechterhaltung der erreichten Gewichtsreduktion gewertet wurde. Ferner konnte belegt werden, dass die Substanz in Verbindung mit einer Ernährungsumstellung die viszerale Fettmasse, den wichtigsten kardiovaskuläre Risikofaktor übergewichtiger Personen, effektiv und bevorzugt reduzierte. 

Diesen positiven Effekten von Sibutramin standen jedoch leider eine Reihe negativer gegenüber. Blutdruck und Herzfrequenz konnten unter der Einnahme deutlich erhöht sein und Anwender klagten über Mundtrockenheit, Kopfschmerzen und Verstopfung. International gab es eine Reihe von Berichten über (reversible) Gedächtnisstörungen, beeinträchtigtes Erinnerungsvermögen, Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit, Sprach- und Sehstörungen sowie Migräneattacken. Auch Todesfälle in Verbindung mit der Substanz sind dokumentiert. Wegen der erheblichen Risiken wird Sibutramin seit Januar 2010 weltweit offiziell nicht mehr verkauft, die Zulassung ruht. Aus pharmakologischer Sicht kommen die berichteten Nebenwirkungen nicht ganz unerwartet, denn bei Sibutramin handelte es sich um einen Wiederaufnahmehemmer von – ja wovon?

Frage:

Die Wiederaufnahme welcher Neurotransmitter wird durch Sibutramin gehemmt?

Die Antwort lautet:

Serotonin und Noradrenalin


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