Bürokratische Hürden

Lieferengpässe: Apotheker und Ärzte üben gemeinsam Kritik

Berlin - 19.04.2023, 15:15 Uhr

Die Präsidentin der AKWL und der ABDA, Gabriele Regina Overwiening, lässt keine Gelegenheit aus, der Politik die Sorgen der Apotheker:innen zu vermitteln. (hier beim DAT 2022 in München). (s / Foto: Schelbert / DAZ)

Die Präsidentin der AKWL und der ABDA, Gabriele Regina Overwiening, lässt keine Gelegenheit aus, der Politik die Sorgen der Apotheker:innen zu vermitteln. (hier beim DAT 2022 in München). (s / Foto: Schelbert / DAZ)


Die Lieferengpässe bei Medikamenten machen eine angemessene Versorgung von Patienten oft schwierig, für Apotheker und Ärzte bedeuten sie einen erheblichen Mehraufwand. Jetzt haben sich die Ärztekammer Westfalen-Lippe und die Apothekerkammer Westfalen-Lippe gemeinsam an die Politik gewendet – und die Krankenkassen kritisiert.

Apotheker und Ärzte üben den Schulterschluss: Spitzenvertreter der Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) und der Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL) fordern angesichts des geplanten Gesetzes gegen Lieferengpässe gemeinsam „mehr Flexibilität und weniger bürokratische Fesseln“. Zugleich kritisieren sie „Krankenkassenwillkür“. Das geht aus einer gemeinsamen Pressemitteilung der beiden Kammern vom gestrigen Dienstag hervor.

Es müsse bei dem Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG) in erster Linie darum gehen, Ärzten und Apothekern eine schnelle, sichere Patientenversorgung ohne bürokratische Hürden zu ermöglichen, erklärten demnach Dr. Hans-Albert Gehle, Präsident der ÄKWL, und Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der AKWL. Diese Bemühungen würden durch überzogene Wirtschaftlichkeitsprüfungen und die Verweigerung von Erstattungen für bereits abgegebene Arzneimittel (Retaxationen) von vielen Krankenkassen jedoch immer wieder konterkariert.

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Regresse und Retaxationen

Mit Blick auf die sich verschärfenden Lieferengpässe hieß es: „Es kann nicht sein, dass Ärzte und Apotheker die Versorgung der Patienten unter diesen immer schwierigeren Rahmenbedingungen möglich machen, sie dafür einen immensen Personalaufwand betreiben und zugleich Regresse und Retaxationen wie ein Damoklesschwert über ihnen schweben“, kritisieren Gehle und Overwiening: „Wenn wir auch in Zukunft eine gute und sichere Gesundheitsversorgung aufrechterhalten sollen, brauchen wir mehr Handlungsspielräume und weniger Krankenkassenwillkür.“


Matthias Köhler, DAZ-Redakteur
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Ölheizung

von Ka El am 19.04.2023 um 21:20 Uhr

Apotheken sind wie Ölheizungen:
Politisch in der Form nicht gewollt, die die da sind laufen aus und Nachwuchs gibt es bei politisch nicht gewolltem generell nie.

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