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High-Tech-Insulinanlage bis 2029
Sanofi plant Milliarden-Investition in Frankfurt
Sanofi will in Frankfurt-Höchst eine moderne Insulinproduktionsanlage aufbauen – und plant dafür Investitionen von 1,3 Milliarden Euro ein. Die Gewerkschaft IG BCE begrüßt dies als wichtige Entscheidung im Kampf gegen Arzneimittel-Knappheiten.
Die milliardenschweren Investitionspläne des französischen Pharmakonzerns Sanofi in Frankfurt sind offiziell. Das Unternehmen steckt rund 1,3 Milliarden Euro in den Bau einer modernen Insulinproduktionsanlage an seinem Standort im Frankfurter Stadtteil Höchst. Voraussichtlich zum Jahr 2029 sollen dort mehrere Hundert Fachkräfte arbeiten, teilte Sanofi diesen Donnerstag mit.
Die neue Produktion mit einer Fläche von etwa 36.000 Quadratmetern – rund fünf Fußballfelder – ersetzt eine bisherige Produktion. Sie entspreche höchsten Qualitäts- und Automatisierungsstandards. Die Investition von Sanofi werde durch die Unterstützung der Bundesregierung, der hessischen Landesregierung sowie der Stadt Frankfurt ermöglicht und hänge noch von der Genehmigung der Europäischen Kommission im EU-Beihilfeverfahren ab.
Traditionsreiche Insulinproduktion in Frankfurt
„Mit diesem Projekt bekräftigen wir unser Engagement für Diabetes-Patient*innen weltweit und nutzen die langjährige Expertise an unserem Frankfurter BioCampus mit seinen hochqualifizierten Mitarbeitenden“, sagte Brendan O'Callaghan, Aufsichtsratsvorsitzender von Sanofi in Deutschland.
Die Pläne von Sanofi waren Anfang Juli bekannt geworden, eine Bestätigung stand noch aus. Der Standort Frankfurt-Höchst ist eines der größten Werke von Sanofi mit rund 6.600 Beschäftigten. Dort wird das Diabetesmittel Lantus produziert, mit dem Sanofi zuletzt jährlich einen Milliarden-Umsatz erzielte.
Weltweit sind für den Konzern mit Sitz in Paris mehr als 86.000 Menschen tätig. Zuletzt soll es bei Sanofi noch Überlegungen gegeben haben, die Insulinproduktion nach Frankreich zu verlagern. Diese Pläne sind nun vom Tisch.
Hessische Landesregierung und Gewerkschaft begrüßen Investition
Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) und Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori (SPD) begrüßten die Entscheidung von Sanofi. Sie sei „ein starkes Signal für unseren Pharma-Standort und ein weiterer Meilenstein für unsere Arzneimittel-Souveränität und Exportstärke in Deutschland.“ Mansoori hob hervor, dass sich die Landesregierung für diese Investition starkgemacht habe. Sanofi sichere damit langfristig die Insulin-Wertschöpfungskette am Standort. Das verspreche gute Arbeitsbedingungen und Mitbestimmung für viele Arbeitsplätze von hochqualifizierten Beschäftigten in den Labors und in der Produktion. „Die Produktion von Insulin in Hessen macht auch die Gesundheitsversorgung der Menschen in Deutschland und Europa krisenfester und unabhängiger“, so der Minister.
Michael Vassiliadis, Vorsitzender der Pharmagewerkschaft IG BCE, sagte, Sanofi stärke mit der Investition den Pharma-Standort Deutschland und bringe „die mehr als 100-jährige Tradition der Insulinproduktion in Frankfurt-Höchst auf eine neue Stufe“. Angesichts der „teilweise noch immer dramatischen Lieferengpässe und Abhängigkeiten von anderen Ländern bei der Arzneimittelproduktion“ sei die Entscheidung nötig, um die Versorgung mit Insulin zu gewährleisten.
Auch angesichts der Debatte um den schwächelnden Standort Deutschland ist die Investition von Sanofi in Frankfurt ein positives Signal. Zuletzt hatten mehrere ausländische Pharmakonzerne hohe Investitionen hierzulande zugesagt: So steckt der US-Pharmakonzern Eli Lilly 2,3 Milliarden Euro in den Bau einer Produktionsstätte im rheinland-pfälzischen Alzey. Milliardenschwere Investitionen in Deutschland haben zudem Daiichi-Sankyo aus Japan und der Schweizer Pharmariese Roche verkündet.
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