Impfaktion in den Apotheken am 1. Oktober

Lange Nacht des Impfens: Landkarte ist online

Stuttgart - 17.09.2024, 13:45 Uhr

Apotheken dürfen Standardimpfungen gegen COVID-19 und gegen die saisonale Grippe durchführen. Den Start in die Impfsaison markiert die "Lange Nacht des Impfens" am 1. Oktober 2024. (Foto: VRD / AdobeStock

Apotheken dürfen Standardimpfungen gegen COVID-19 und gegen die saisonale Grippe durchführen. Den Start in die Impfsaison markiert die "Lange Nacht des Impfens" am 1. Oktober 2024. (Foto: VRD / AdobeStock


Am 1. Oktober 2024 findet die zweite Ausgabe der Apothekenaktion „Lange Nacht des Impfens“ statt. Jetzt können Apotheken, die sich beteiligen, sich auch für eine Deutschlandkarte registrieren, auf der sie von Interessierten gefunden werden. Die Ideen­geberin, Apothekerin Heike Gnekow, hofft auf viele teilneh­mende Apotheken.

Die Idee entstand 2023 beim Fahrradfahren, so Heike Gnekow, Inhaberin der Privilegierten Adler Apotheke in Hamburg und Vorsitzende des Bundesverbands der Versorgungsapotheker (BVVA). „Es gibt die Lange Nacht der Museen, die Lange Nacht der Kirchen – warum nicht auch mal eine Lange Nacht des Impfens?“ Sie teilte die Idee mit Kollegen im BVVA und der Apothekenkooperation Migasa, wo sie auf viel positive Resonanz stieß. Apotheker Martin Kemper, Inhaber der Orion Apotheke und Apotheke auf dem Höchsten in Dortmund, kreierte ein Logo, die Plattform No-Q eine interaktive Deutschlandkarte, auf der sich teilnehmende Apotheken eintragen lassen und Interessierte nach den Impfangeboten suchen konnten.

Apotheken: jetzt registrieren und gefunden werden

Die Initiatoren der langen Nacht des Impfens haben auch für 2024 eine Deutschlandkarte erstellt, in der jeder, der sich am 1. Oktober impfen lassen möchte, nach Apotheken suchen kann, die an der Aktion teilnehmen. Sie ist unter lange-nacht-des-impfens.de online erreichbar und wird einmal täglich aktualisiert.

Alle Apotheken, die mitmachen und dort gefunden werden möchten, können sich über ein Registrierungsformular anmelden.

Die Idee auf dem Fahrrad …

In 46 Apotheken deutschlandweit wurde am 6. Oktober 2023 gegen COVID-19 und Grippe geimpft, teils mit vorab gebuchten Terminen, teils als Walk-in-Aktion. „Bei uns war das ein großer Erfolg. Wir haben von 18.00 bis 22.00 Uhr insgesamt 86 Impfungen verabreicht, es lief nebenher Musik und es gab einen Ausschank, die Atmosphäre war richtig schön. Und dem Team hat es großen Spaß gemacht“ erzählt Heike Gnekow gegenüber der DAZ.

Angenehm für die impfenden Apotheker ist, dass sich die Kunden, die zum Impfen kommen, bereits bewusst für die Grippe- bzw. COVID-19-Impfung entschieden haben. Anders war es, so erzählt die Hamburger Apothekerin, mit den ersten Impfungen gegen Corona: Als man die Impfung brauchte, um gewisse Freiheiten zu haben, da wären auch Menschen gekommen, die den Impfungen deutlich skeptischer gegenüberstanden. „Jetzt wollen alle, die kommen, die Impfung, freuen sich über das niederschwellige Angebot, und dass sie gleich beide Impfungen auf einmal bekommen.“

Apothekerin Heike Gnekow hatte die Idee für die „Lange Nacht des Impfens“ in der Apotheke und hofft, dass am 1. Oktober 2024 viele Apotheken mitmachen.

… wird zum ABDA-Plakat

2024 hat Gnekow die Lange Nacht des Impfens wieder initiiert. Diesmal mit Unterstützung der ABDA: Unter www.apothekenkampagne.de stehen Werbematerialien zur Verfügung, die die Apotheken personalisieren und verwenden können. „Ich freue mich total, dass die Aktion diesmal größer aufgestellt wird, dass die ABDA die Idee unterstützt, und dass Materialien erstellt wurden. Wenn alle Apotheken mit denselben Plakaten und einem einheitlichen Logo werben, ist das für die Außenwirkung ideal“, so die Apothekerin.

Der Termin für die Lange Nacht des Impfens soll von jeder Apotheker­kammer individuell festgelegt werden. „Ein einheitlicher Termin würde natürlich noch mehr Aufmerksamkeit auf das Thema lenken“, so Gnekow. Daher rufen der BVVA und einige Apothekerkammern zur gemeinsamen Langen Nacht des Impfens am 1. Oktober auf. Die Initiatoren hoffen, dass sich in diesem Jahr noch mehr Apotheker und Apothekerinnen anschließen und ihre Offizin für die Impfaktion öffnen. „Der Abend soll den Auftakt in die Impfsaison markieren und ist nebenbei eine schöne Marketingaktion. Wir können das Thema Impfung positiv besetzen und zeigen, dass wir die Leistungen der Vor-Ort-Apotheke ständig erweitern. Wenn wir den Rückhalt unserer Kunden haben möchten, auch in den Auseinandersetzungen mit der Politik, ist dieses positive Image wichtig“, so die BVVA-Vorsitzende.

Niederschwelliges Angebot steigert die Impfquote

Die Impfaktion findet bewusst abends, außerhalb der Öffnungszeiten, und auch außerhalb der üblichen Sprechzeiten der Ärzte statt. „Wir sind keine Konkurrenz zu den Arztpraxen, sondern ein ergänzendes Angebot“, betont Gnekow. „Zu uns kommen ganz andere Menschen – Berufstätige, die nach ihrem Feierabend kommen wollen, junge Menschen, die Termine ohne lange Wartezeiten schätzen, die über ein Online-Tool vergeben werden. Ich bin der festen Überzeugung, dass nicht ein Patient weniger in der Arztpraxis geimpft wird, weil wir angefangen haben zu impfen, sondern dass wir durch dieses niederschwellige An­gebot die Impfquote steigern. Die Aufgabe, die wir haben, all diese Menschen zu versorgen, ist so groß, da muss jeder mithelfen!“

Die Hamburger Apothekerin selbst hat positive Erfahrungen mit den umliegenden Arztpraxen gemacht: Ein Hals-Nasen-Ohrenarzt schloss sich im letzten Jahr der Aktion an und veranstaltete am selben Tag einen „Impfnachmittag“, so dass ein naht­loses Impfangebot von Praxis und Apotheke gemeinsam von mittags bis in den späten Abend entstand, das jeder nach seinen individuellen Wünschen wahrnehmen konnte. „Wenn wir so was öfter hinbekämen, wäre das natürlich großartig“, schwärmt Gnekow, und ermuntert Kollegen, mit der Idee auf ihre um­liegenden Ärzte zuzugehen.

Impfung in den Fokus rücken

Selbst wenn ein Kunde es in der „Langen Nacht des Impfens“ nicht in die Apotheke schafft: Die Bewerbung der Aktion mit Plakaten, Flyern, Veröffentlichungen in regionalen und überregionalen Zeitungen lenkt die Aufmerksamkeit auf die Notwendigkeit der Impfung für den bevorstehenden Winter. Schon den Gedanken „ach stimmt, um meine Impfungen muss ich mich auch noch kümmern“ zu wecken, ist ein positiver Beitrag der Impfaktion.


Dr. Sabine Werner, Apothekerin und Redakteurin
readktion@daz.online


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1 Kommentar

Lange Nacht

von Thomas Kerlag am 21.09.2024 um 8:49 Uhr

So gloreich kann man ungesunde Ausbeutung von Abeitskraft titulieren.
Kann sich wenigstens jeder Berufs orientierende ein Bild davon machen.

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