Multiple Sklerose

Sativex® zur Behandlung der Spastik

16.05.2012, 09:57 Uhr


In den aktuellen Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) zur Behandlung der Multiplen Sklerose (MS) wird der Endocannabinoidsystem-Modulator Sativex® als wichtige Therapieoption bei MS-induzierter Spastik empfohlen, wie Almirall Pharma jetzt mitteilte.

In den neuen Leitlinien werden die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten in Schub-, Basis- und Eskalationstherapie ausführlich erörtert. Daneben werden alle aktuell verfügbaren MS-Therapeutika vorgestellt und konkrete Anwendungshinweise für die Praxis gegeben. Für die Therapie der MS-induzierten Spastik wird Sativex® als neues orales Antispastikum angeführt und auf Grund der wissenschaftlichen Studien als empfehlenswert definiert.

Sativex® ist als Add-on-Therapeutikum für Patienten mit Multipler Sklerose zur Verbesserung der MS-induzierten Spastik zugelassen. Das Fertigarzneimittel ermöglicht eine effiziente Therapie der mittleren bis schweren MS-induzierten Spastik, wenn durch bisherige Therapieoptionen keine Besserung der Symptomatik erzielt werden kann.

Das oromukosale Spray enthält zwei Cannabinoide aus der Pflanze Cannabis sativa, die hierfür unter streng kontrollierten Bedingungen angepflanzt und verarbeitet wird: Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD). Diese Cannabinoide reagieren mit körpereigenen Cannabinoid-Rezeptoren unter anderem im zentralen Nervensystem und wirken hier als Endocannabinoidsystem- Modulatoren.

In der aktuellen Leitlinie wurden mehrere Studien betrachtet, die zeigen, dass das oromukosale Spray (2,7 mg THC + 2,5 mg CBD pro Sprühstoß) eine signifikante antispastische Wirkung zeigt und gut verträglich ist. In diesen Studien wurde das Spray zumeist zusätzlich zu einer Therapie mit Baclofen oder Tizanidin oder anstelle einer nicht ausreichenden medikamentösen Therapie gegeben.


Dr. Bettina Hellwig