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Lenograstim: Neue Indikation
Die Zulassung erfolgte auf der Grundlage mehrerer Studien unter Verwendung von Lenograstim zur PBPC-Mobilisierung und gilt für die Mehrheit der europäischen Mitgliedstaaten. Die Mobilisierung peripherer Blutstammzellen (PBPC) ist ein an Krebspatienten durchgeführtes medizinisches Verfahren. Dabei werden Blutstammzellen (Vorläufer der normalen Blutzellen) gewonnen, so daß sie dem Patienten nach einer hochdosierten Chemotherapie bei soliden Tumoren oder zur Behandlung von Patienten mit rezidivierenden oder refraktorischen bösartigen Bluterkrankungen reinfundiert werden können. Lenograstim wird dem Patienten zur Stimulierung der Produktion und Ausschüttung von Stammzellen in das periphere Blut verabreicht. Die Zellen werden aus dem Blutstrom des Patienten entnommen und dem Patienten nach der Chemotherapie zur Unterstützung des hämatopoetischen Systems zurückgegeben. Im Vergleich zur Knochenmarktransplantation besteht bei der PBPC-Transplantation ein niedriges Infektions- und Blutungsrisiko und der Krankenhausaufenthalt wird verkürzt. Die PBPC-Transplantation erfordert keine Vollnarkose und ist weniger schmerzhaft. Auch sie macht es dem Arzt möglich, hohe Dosen einer Chemotherapie anzuwenden. Experten zufolge wird dieses Verfahren wahrscheinlich in vielen Fällen die Knochenmarktransplantation ersetzen. Lenograstim wurde erstmalig 1993 zugelassen und ist der einzige glykosylierte, humanidentische, rekombinante Granulozytenkolonien-stimulierende Faktor (rHuG-CSF), der in Europa verfügbar ist. Durch die Unterstützung der Wiederherstellung normaler Neutrophilenspiegel (weiße Blutzellen) senkt Lenograstim das Risiko von Infektionen und trägt dazu bei, daß Patienten die optimalen Dosen der Chemotherapie erhalten können. Darüber hinaus verkürzt Lenograstim die Dauer der Neutropenie, die zu einer Verringerung der Neutropenie-induzierten Morbidität führt. Lenograstim wird gut vertragen; selten wird über geringfügige Nebenwirkungen berichtet, zu denen leichte bis mäßige Knochenschmerzen gehören, die jedoch mit Analgetika (z.B. Paracetamol) einfach behandelt werden könn
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