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Apothekerkammer Niedersachsen: Ausweitung des Qualitätsmanagementprojekts
Die Apothekerkammer Niedersachsen will ihren Mitgliedern durch dieses Angebot eine Möglichkeit bieten, die Qualität ihrer Arbeit gemäß den Grundsätzen der modernen Qualitätswissenschaft nachzuweisen, ohne dabei auf die formalistische, branchenfremde und zudem sehr teure ISO-Zertifizierung zurückgreifen zu müssen. Das Ziel des niedersächsischen Konzeptes ist, von den Erkenntnissen dieser neuen Wissenschaftsdisziplin zu profitieren, aber auf manchen bürokratischen Ballast apothekenfremder Qualitätsmanagementprojekte zu verzichten. Über die erste Zertifizierung einer Krankenhausapotheke nach den niedersächsischen Regeln im August 1996 berichtete die DAZ bereits ausführlich (DAZ Nr. 43/96 und Nr. 46/96). Im Anschluß an die Krankenhausapotheke in Winsen nahmen die überwiegende Mehrheit der niedersächsischen Krankenhausapotheken und auch einige krankenhausversorgende öffentliche Apotheken bereits an Seminaren zur Qualifizierung teil und arbeiten derzeit an der Umsetzung der Qualitätsmanagementidee in den Apotheken. Mit weiteren Zertifizierungen ist daher bald zu rechnen. Der Weg zum Zertifikat Der Start des Projektes der Apothekerkammer Niedersachsen für Offizin-Apotheken erfolgt mit den ersten Seminaren im Juni. Den Einstieg in das Verfahren bildet ein zweitägiges Seminar für Apothekenleiter, in dem die Grundlagen des Qualitätsmanagements und des speziellen niedersächsischen Konzeptes sowie notwendige Kommunikationskenntnisse für die Umsetzung mit dem Apothekenteam vermittelt werden. Außerdem werden Musterprozesse aus dem Apothekenalltag vorgestellt. Ziel des Seminars ist, den Teilnehmern die notwendigen Kenntnisse für die Umsetzung des Konzeptes in der eigenen Apotheke zu vermitteln. Zusätzlich zum Seminar für die Apothekenleiter wird den Mitarbeitern eine überregionale Informationsveranstaltung über die Grundlagen des Konzeptes und der Qualitätsmanagementidee angeboten. Dann folgt die praktische Umsetzung in der Apotheke, die in einem apothekenindividuellen Handbuch zu dokumentieren ist. Dieses Handbuch wird anschließend von einer Prüfungskommission der Apothekerkammer auf Vollständigkeit, Individualität und Plausibilität geprüft. Schließlich folgt eine Besichtigung der Apotheke. Hierbei soll sich erweisen, ob das Handbuch tatsächlich in der Praxis umgesetzt, d. h. "gelebt" wird. Dann wird das Zertifikat vergeben, das drei Jahre gilt. Die Verlängerung des Zertifikates nach Ablauf dieser Zeit soll davon abhängen, ob das Qualitätsmanagementsystem in dieser Zeit angemessen praktiziert und weiterentwickelt wird. Das Projekt in Niedersachsen ist Teil eines Modellversuches der ABDA, an dem auch andere Projekte zum Qualitätsmanagement in Apotheken teilnehmen. Während in Baden-Württemberg ähnlich wie in Niedersachsen ein apothekenspezifisches Projekt mit Zertifizierungsmöglichkeit durch die Apothekerkammer anläuft, wird in Hessen die ISO-Zertifizierung für Apotheken angeboten. Somit treten ganz verschiedene Projekte an, um die Ideen des modernen Qualitätsmanagements auf Apotheken zu übertragen.
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