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KBV: Den ambulanten Bereich stärken
Nach Worten von Weisner ermöglicht der medizinische Fortschritt, daß immer mehr Patienten ambulant behandelt werden können. So werden neue minimalinvasive Operationstechniken dazu führen, daß sich die Anzahl ambulant operierbarer Krankheitsbilder noch "bedeutend" ausweiten werde. Entwicklungen in der Pharmakotherapie ermöglichten die Behandlung von Patienten in ihrer heimatlichen Umgebung, die zu früheren Zeiten ins Krankenhaus eingeliefert werden mußten, sagte der KBV-Vize. Das Beispiel der Chemotherapie habe jedoch die Grenzen der starren Arzneimittelbudgets gezeigt, da die Verordnung teurer Medikamente nicht unter einem Deckel erfolgen könne. Hier setzten die Ärzte Hoffnungen auf das neue Instrument der Richtgrößen, so Weisner, die in Zukunft die Arzneimittelbudgets ablösen sollen. Stärker als bisher sei eine Vernetzung von Organisations- und Informationsstrukturen erforderlich, konkret eine verbesserte Kommunikation der niedergelassenen Ärzte untereinander sowie bei Einweisung und Entlassung aus den Kliniken. Als ein Beispiel nannte Weisner Operationsräume. Verfüge eine Klinik über freie Kapazitäten, müßten auch niedergelassene Ärzte die Räume nutzen können.
Positive Erfahrung mit Modellversuch
Weisner warb für weitere Modellversuche, um neue Versorgungsstrukturen zu erproben und nannte als sinnvolle Projekte zum Beispiel das AOK-Hausarztabo oder die medizinische Qualitätsgemeinschaft Rendsburg mit den Ersatzkassen in Schleswig-Holstein. Er hob ausdrücklich hervor, daß im Gegensatz zu amerikanischen Managed-Care-Modellen bei den deutschen Projekten weiterhin der Arzt im Mittelpunkt der medizinischen Versorgung stehe.
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