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- DAZ 22/1997
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Arzneimittel und Therapie
Tripel-Therapie: Verbessert Prognose
An der Untersuchung hatten 1156 Patienten mit fortgeschrittener HIV-Infektion (weniger als 200 CD4-Zellen/ml; im Mittel 86 CD4-Zellen/ml) teilgenommen. Die Patienten wurden entweder mit einer Dreierkombination aus Zidovudin (AZT) oder Stavudin (d4T) plus Lamivudin (3TC) plus Indinavir oder mit einer Zweierkombination aus AZT oder d4T plus 3TC behandelt. Die Analyse der ersten Studienergebnisse nach einer mittleren Beobachtungszeit von 38 Wochen ergab eine klare Überlegenheit der Tripel-Therapie. Unter der Dreierkombination mit dem Proteaseinhibitor Indinavir erreichten nur halb so viele Patienten die primären Endpunkte der Untersuchung wie unter der Zweierkombination ohne Indinavir. Indinavir verlangsamt Progression Die primären Endpunkte der Untersuchung waren Progression der HIV-Infektion definiert als Auftreten einer opportunistischen Infektion oder eines Malignoms und Tod. Die statistisch signifikante Überlegenheit der Tripeltherapie war bei Patienten mit weniger als 50 CD4-Zellen/ml sowie auch trendmäßig bei Patienten mit CD4-Werten zwischen 50 und 200 Zellen/ml nachweisbar. Die Mortalität war in beiden Gruppen insgesamt gering, unter der Dreierkombination verstarben allerdings nur 8 Patienten, unter der Zweierkombination 18. Die Verträglichkeit der beiden Therapieregime war vergleichbar. Der Proteaseinhibitor Indinavir, der seit Ende letzten Jahres auch in Deutschland zugelassen ist, konnte somit bei Patienten mit fortgeschrittener HIV-Infektion die Progression der Erkrankung aufhalten. Indinavir verminderte das Risiko dieser Patienten, an einer opportunistischen Infektion oder einem Malignom zu erkranken bzw. zu versterben um rund die Hälfte.
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