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GEHE Pharma: Kein Grund zum Klagen für die GKV
Als Scheindiskussion auf den Rücken der Apotheker hat die GEHE in einer Stellungnahme aktuelle Erklärungen der gesetzlichen Krankenkassen zu Einsparungen auf dem Arzneimittelsektor genannt. Man ignoriere die tatsächliche Marktentwicklung, operiere zum Teil mit Zahlen des ersten Halbjahres 1996 und verzerre so die Wirklichkeit zugunsten der Kassen, hieß es in Stuttgart. Dabei hätten die Kassen eigentlich keinen Grund zum Klagen, denn die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen nützten fast ausschließlich der GKV: Nach den durch das Gesundheitsstrukturgesetz 1993 ausgelösten kurzfristigen Einbrüchen erreichten die GKV-Ausgaben mit 31,4 Mrd. DM in 1995 ungefähr wieder das Niveau des Jahres 1992. Im letzten Jahr betrugen die Ausgaben rund 33, 5 Mrd. DM, wobei die Steigerung im wesentlichen durch die Grippewelle im Winter/Frühjahr 1996 mitverursacht wurde. Ausgehend vom Niveau des Jahres 1996, liegt die Prognose für 1997 bei nur ca. 30,3 Mrd. DM ! Der Rückgang um 3,2 Mrd. DM wird durch das veränderte Verschreibungsverhalten der Ärzte und vor allem durch die drastischen Zuzahlungserhöhungen seit Juli 1997 verursacht werden. Der Umsatzrückgang durch die Zuzahlungen wird bis Ende 1997 ca. 6,5 Prozent (2,2 Mrd. DM) betragen, im ersten Halbjahr 1998 rund 8 Prozent (2,7 Mrd. DM). Für das gesamte nächste Jahr erwartet GEHE eine deutliche Verminderung der GKV-Ausgaben auf insgesamt nur 26,7 Mrd. DM. Im Klartext: GEHE rechnet mit einem Rückgang der GKV-Arzneimittelausgaben um 20% bzw. 6,8 Mrd. DM im nächsten Jahr gegenüber 1996 ! Vor diesem Hintergrund könnten sich Reformen im Gesundheitsdienst nicht allein auf die Reduzierung von Arzneimittelkosten beschränken, ob dies nun offen oder verdeckt als Ergebnis normativer Regelungen der Neuordnungsgesetze geschehe. "Es sei nicht hinzunehmen, den Arzneimittelsektor und die Apotheken dauernd zu "Schuldigen" an der Kostensituation zu erklären, ohne daß auch die Kassen ihre Hausaufgaben gemacht hätten", sagte GEHE-Vorstand Jürgen Ossenberg, " wir werden uns jedenfalls weiter für die Belange der Apotheker einsetzen."
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