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Endlich Aufatmen: Erfolge mit Salmeterol
Salmeterol, ein lang wirkender beta2 Agonist, führt durch Erregung der beta2-Rezeptoren zu einer Erschlaffung der Bronchialmuskulatur und hebt damit einen Bronchospasmus auf. Desweiteren steigert Salmeterol durch Anregung der Flimmerbewegung der Zilien den Schleimabbau in den Bronchien und schafft somit freie Atemwege. In einigen Kurzzeit-Studien konnte bereits die günstige Wirkung von Salmeterol nachgewiesen werden: Die Gabe von 100 µl Salmeterol täglich führte bei den Patienten zu einer Erweiterung der Bronchien, die für mindestens drei Monate anhielt. Die Patienten lobten eine hierdurch verbesserte Lebensqualität und Kontrolle der Symptome. Doch Salmeterol ist kein Allheilmittel: Bei Gabe von Salmeterol kann es ebenso zu Rückfällen kommen, außerdem kann es - wie auch andere beta2 Agonisten - eine Entzündung der Atemwege nicht verhindern oder gar lindern.
Nach gegenwärtigem Stand der Wissenschaft wird eine flexible Behandlung von Asthma empfohlen: Je nach momentaner Beschwerdelage und nach Ergebnis der Peak-Flow-Messung sollte die Therapie mit Bronchodilatatoren bzw. Corticoiden täglich angepaßt werden. Gegenstand bisheriger Studien war eine konstante Gabe von Salmeterol und inhalativen Corticoiden. In einer neuen Langzeit-Studie (placebokontrolliert, doppelblind, randomisiert) wurde daher erstmals eine flexible Therapie an 101 Probanden getestet: Die 19 bis 60 Jahre alten Patienten (50 Frauen, 51 Männer) litten an leichtem bis mittelschwerem Asthma und reagierten auf mehrere saisonale Aeroallergene. Über einen Zeitraum von 6 Monaten bekam jeder Patient zweimal täglich 50 µg Salmeterol und nach einer vierwöchigen wash-out-Phase für 6 Monate ein Placebo-Präparat. Außerdem erhielt jeder Proband mindestens 400 µg pro Tag Beclomethason Dipropionat oder Budesonid. Zwei Patienten nahmen Ipratropiumbromid und zwei andere Patienten Theophyllin, jeweils in konstanten Mengen und über dem gesamten Behandlungszeitraum.
Die zusätzliche Gabe von inhalativen Corticoiden wurde individuell angepaßt: bei jedem Patient wurde zu Beginn der Behandlung eine Art Richtwert für seine Peak-Flow-Messung festgelegt. War der Patient über einen Zeitraum von mindestens 14 Tagen beschwerdefrei und sein Peak-flow größer oder gleich dem festgelegten Richtwert, so wurde seine Steroid-Einnahme um zweimal eine Inhalation pro Tag reduziert. Eventuell wurde dann ein neuer Richtwert für die Peak-Flow-Messung festgelegt. Verschlechterte sich jedoch der Zustand des Patienten und nahm sein Peak-Flow um 10% des Richtwertes an zwei aufeinanderfolgenden Tagen oder um 15% innerhalb eines Tag ab, so wurde die Steroid-Einnahme um zweimal zwei Inhalationen pro Tag erhöht. Bei Abnahme des Peak-Flows um 30 % des Richtwertes erhielt der Atopiker zusätzlich 30 mg Prednisolon. Diese zusätzlichen Behandlungen wurden solange durchgeführt, bis der Patient seinen Peak-Flow- Richtwert wieder erreicht hat.
Fazit nach 56 Behandlungswochen:
• Im Vergleich zum Placebo-Präparat konnten die Patienten bei der Salmeterol-Behandlung ihren Corticoidverbrauch um durchschnittlich 17 % senken.
• Während der Salmeterol-Therapie waren die Meßwerte bei der täglichen Peak-Flow-Messung deutlich höher. Ein größerer Wert ergab sich ebenfalls bei der Messung der Sekundenkapazität, d.h. das Luftvolumen, das nach maximaler Inspiration innerhalb einer Sekunde ausgeatmet werden kann (FEV1), war bei Therapie mit Salmeterol deutlich größer.
• Durch die Gabe von Salmeterol nahmen nicht nur die Beschwerden ab, sondern auch der Verbrauch an Bronchodilatatoren. Außerdem reagierten die Patienten bei einer "Reizmessung" der Atemwege mittels Methacholin weniger empfindlich.
• Jedoch keine signifikanten Unterschiede bei den Rückfallquoten: 16 % der Patienten erlitten bei der Salmeterol-Therapie mindestens einen Rückfall, beim Placebo waren es 25 %.
Insgesamt beurteilen die Studienleiter ihre flexible Asthmatherapie als Erfolg: neben dem positiven Effekt einer verminderten Corticoideinnahme, wiesen die Patienten auch eine verbesserte Lungenfunktion und Symptom-Kontrolle auf. Außerdem litt bei Einnahme von Salmeterol keiner der Patienten unter systemischen Effekten wie Hypokaliämie und Muskelzittern.
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