DAZ aktuell

Arzneiausgaben: Größerer Anstieg bei der PKV

Die Aufwendungen der privaten Krankenversicherer für Arznei- und Verbandmittel sind im vergangenen Jahr um 8,5 Prozent gestiegen. Der Vorsitzende des PKV-Verbands, Peter Greisler, zeigte sich überrascht davon, daß der Ausgabenanstieg bei den Privaten höher lag als in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) mit plus 6,3 Prozent.

Er betrachte die Kostenentwicklung im ersten Halbjahr 97 mit großer Sorge, sagte Greisler. Demnach stiegen die Versicherungsleistungen in den ersten sechs Monaten, ohne die Pflegeversicherung, um 9,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Für das gesamte Jahr rechnet der Verband mit Mehrausgaben von rund zehn Prozent, da viele Versicherte mehr Rechnungen im zweiten Halbjahr einreichten als im ersten Halbjahr.
Den geringeren Ausgabenanstieg für Arzneimittel 1996 bei der GKV führte er auf die geltenden Budgets zurück. Preissteigernd wirke, daß viele neue patentgeschützte Medikamente auf den Markt kämen.
Bei Heil- und Hilfsmitteln liege der Kostenanstieg in der GKV dagegen höher als bei der PKV. Dies sei Ausdruck des Engagements vieler Unternehmer zu Leihverfahren bei Hilfsmitteln, um Kosten zu sparen.
"Außerordentlich besorgniserregend" ist für den PKV-Verband der Anstieg um 9,6 Prozent bei den ambulanten Arztkosten. Offensichtlich versuchten die Mediziner, stagnierende GKV-Einnahmen in der Arztpraxis über höhere Privatliquidationen zu kompensieren.
Kamen 1996 netto nur 600 neue Versicherte in die PKV, zeichnet sich in diesem Jahr ein anderer Trend ab. Im ersten Halbjahr seien 54100 Versicherte neu hinzugekommen. Allerdings werde die PKV zum Jahresende wegen der steigenden Versicherungspflichtgrenze erneut Mitglieder verlieren, das Ausmaß sei noch unklar. Die Grenze in der gesetzlichen Krankenversicherung steigt dann von 6150 Mark auf 6300 monatlich.


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