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Befragung in Nordrhein: Apotheke als Gesundheitszentrum
Der Apothekerstand steht vor einer "eklatanten Neuorientierung" im Gesundheitswesen hin zum Gesundheitszentrum oder einer Drehscheibe für Gesundheitsprodukte, so Horst E. Nettesheim vom Apothekerverband Nordrhein. Die dort im Herbst initiierte großangelegte Befragung machte Kundenwünsche deutlich: Neben rezeptpflichtigen und OTC-Präparaten werden Hilfsmittel, aber auch Notfalldienst, Hauslieferungen oder Beratungssprechstunden nachgefragt. Die Nordrheiner hatten das unabhängige Institut für Handelsforschung (IfH) an der Universität zu Köln beauftragt, welches die Ergebnisse der Untersuchung am 24. November vor Journalisten in Düsseldorf vorstellte.
Das Kölner Institut hatte im Oktober 250.000 Fragebögen an über 250 Apotheken an Rhein, Ruhr und Wupper geschickt und darüber hinaus 1000 Passanten befragt. Die 18.000 erhaltenen Antworten von Apothekenbesuchern auf den Patientenbögen seien ein ansehnliches Resultat, sagte dessen Geschäftsführer Dr. Andreas Kaapke. Die Befragung habe insgesamt eine sehr hohe Akzeptanz der Leistungen in den Offizinen ergeben. Demnach haben mehr als 84 Prozent der Apothekenkunden eine Stammapotheke, rund neun Prozent suchten mehrere Offizinen auf. 42 Prozent der befragten Passanten gaben eine Stammapotheke an, 24 Prozent mehrere als Anlaufpunkte, ein Drittel präferierte allerdings keine besondere Apotheke. Wie Kaapke sagte, liegt die Diskrepanz darin, daß sich die Apothekenbesucher im Gegensatz zu Passanten schon für die Apotheke als Einkaufsstätte entschieden haben.
Übereinstimmend dagegen die Beurteilung der Leistung: Am meisten schätzen Versicherte kompetente, freundliche Mitarbeiter, kurze Bestellzeiten, ein einladendes Äußeres der Apotheke und deren gepflegtes Erscheinungsbild, so mit nur geringen Abweichungen die Antworten von Apothekenkunden und Passanten.
Kaum Chancen für Aldi oder Rewe: Für fast 86 Prozent der Apothekenbesucher sowie mehr als zwei Drittel der befragten Passanten ist eine Offizin die erste Anlaufstelle für Gesundheitsprodukte. Am unteren Ende der Skala rangieren Supermärkte (0,8 Prozent der Apothekenbesucher / 5 Prozent Passanten) oder Discounter (1 Prozent / 2,6 Prozent).
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