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VFA: Mehrwertsteuererhöhung bei Festbeträgen berücksichtigen
Wie Yzer sagte, hat die Mehrwertsteuererhöhung große Auswirkungen auf die Festbeträge, die Erstattungshöchstgrenzen also. Dagegen werde die angehobene Steuer bei der Wechselwirkung mit den Zuzahlungen der Patienten insgesamt nur in Einzelfällen zu spüren sein, so ihre Schätzung. In diesem Zusammenhang schlug die VFA-Hauptgeschäftsführerin die Halbierung der Mehrwertsteuer für Arzneimittel vor. Da nur in zwei Ländern in der Europäischen Union der volle Satz auf Medikamente erhoben werde, sei eine Harmonisierung dringend geboten. Bezogen auf die 96er Zahlen des Arzneimittelmarktes mache die Halbierung der Mehrwertsteuer auf sieben Prozent einen Fehlbetrag von 2,4 Milliarden Mark in der Kasse von Finanzminister Theo Waigel aus.
Stagnation 1997
Der Arzneimittelmarkt habe 1997 stagniert. Nach massiven Umsatzeinbrüchen im vergangenen Juli und August von minus sieben und minus zehn Prozent habe sich der Rückgang im September mit minus 0,4 Prozent fortgesetzt. Im Oktober 1997 sei der Umsatz dagegen um 3,5 Prozent gestiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat, im November habe der Mengenabsatz um vier Prozent zugelegt, wertmäßig ein Plus von 7,3 Prozent. Zwar erwarteten die VFA-Firmen auch für den Dezember Zuwächse, trotzdem habe die Entwicklung insgesamt stagniert. Die Auswirkungen der Neuordnungsgesetze, die im Juli 1997 in Kraft traten, seien wenige Monate nach deren Inkrafttreten unscharf, so Yzer weiter. Sie hob darüber hinaus hervor, daß von den Arzneimittelpreisen keine Dynamik für die gesetzliche Krankenversicherung ausging. Bis Ende Oktober seien sie mit einer Steigerung von 0,1 Prozent im gesamten Markt nahezu unverändert geblieben, im GKV-Markt aufgrund der Festbetragsabsenkung im vergangenen Mai sogar um 0,7 Prozent gefallen. Die VFA-Mitgliedsunternehmen rechneten ganz Überwiegend erneut mit stagnierenden oder sogar fallenden Preisen in Deutschland. Die VFA-Hauptgeschäftsführerin kritisierte in diesem Zusammenhang das jüngste GKV-Finanzstärkungsgesetz der Regierung und hier die Forderung, die Arzneimittelausgaben in den östlichen Bundesländern auf Westniveau zu senken. Dabei würden die Besonderheiten der neuen Ländern nicht berücksichtigt, zu denen das niedrigere Einkommen der Bevölkerung und die Härtefälle zählten, der höhere Rentneranteil sowie der niedrigere Anteil der Selbstmedikation.
Prognose 98
Der Verband hat bei seinen 37 Mitgliedern, die zwei Drittel des gesamten Arzneimittelmarktes repräsentieren, deren Prognose für dieses Jahr erfragt. Demnach gehen drei Viertel der Firmen von weiter steigenden Exporten für 1998 aus. Neben der Stagnation auf dem deutschen Markt sei bei den Ausfuhren im vergangenen Jahr erneut ein deutlicher Zuwachs zu verzeichnen. Erwartet werde ein Übertreffen des Exportüberschusses des Gesamtjahres 1996 in Höhe von 5,7 Milliarden Mark. Insgesamt sei die Stimmung der Branche zum Jahreswechsel optimistischer als noch vor einem Jahr. Drei Viertel der VFA-Mitglieder erwarteten auch in Deutschland steigende Umsätze. Begründet wird dies vor allem mit Innovationen auf dem Arzneimittelmarkt. Bis Oktober 1997 seien 40 neue Wirkstoffe auf dem Markt eingeführt worden, womit die Zahl der Neueinführungen aus dem letzten Jahr (36) bereits im Herbst Übertroffen sei. Für das kommende Jahr erwarteten die Unternehmen insgesamt 94 Neueinführungen; die Schwerpunkte werden bei der Behandlung allergischer Atemwegserkrankungen und Asthma sowie Erkrankungen des Zentralnervensystems liegen. Die meisten Firmen wollen der Umfrage zufolge ihre Aufwendungen für Forschung und Entwicklung erhöhen. Zwar spielten ausländische Standorte eine wichtige Rolle, zugleich steige aber auch die Zahl der Unternehmen, die ihre F&E-Ausgaben in Deutschland anheben wollten. Die zuversichtliche Stimmung spiegele sich in den Erwartungen zur Beschäftigungssituation wider. Die Mehrzahl der VFA-Mitglieder wolle die Beschäftigtenzahl 1998 konstant halten, rund 30 Prozent wollten zusätzliche Mitarbeiter einstellen.
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