DAZ aktuell

Lutz Bäucker: Gold für die Frauen

Es war ein bißchen wie Olympia in Nagano: die Frauen marschieren vorneweg, sie stehen in der ersten Reihe und ganz oben. Und sie holen die Kastanien aus dem Feuer. Diesmal allerdings heißen sie nicht Uschi, Katja oder Gunda, sondern Karin, Petra, Angelika und Sigrid. Und sie rennen auch nicht durch den Schnee oder übers Eis, sondern sitzen auf kleinen Hockern und reden mit Menschen. Stundenlang, freundlich und geduldig. Und deshalb gibt es - verspätetes - Gold von der DAZ für die Aktiv-Staffel der Münchner Apothekerinnen! (siehe den Bericht "Fragen Sie Ihre Apothekerin") Gold für spontanen Einsatz, unbürokratisches Handeln und hohe Trefferquote. Gold für die leider nicht selbstverständliche Bereitschaft zur mühsamen "Basisarbeit". Gold auch für den Mut, sich in einer lauten, wuseligen Messehalle den Medien und dem Publikum zu stellen. Ohne eine schlagkräftige Organisation im Hintergrund...! Denn die vor- und nacholympische Wirklichkeit in deutschen Apotheken sieht gar nicht golden aus: PR- und öffentlichkeitsmäßig regiert eher das Niveau der alpinen Herrenskimannschaft, hören wir allzuoft Fragen, die aus dem Langlauf stammen - "Wo ist Behle?" (und wir erfuhren schmerzlich, wo Behle war in Nagano...!)-, fühlen wir uns nicht selten erinnert an die Aussage des maßlos enttäuschten Biathleten Groß: "Ich bewege mich so, wie das japanische Wetter ist - besch..." Da ist noch viel zu tun bis Salt Lake City 2002. Denn nur dabeisein ist nicht alles - wir wollen Gold. Die "Golden Girls" aus München haben gezeigt, wie das geht.

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