Prisma

Zidovudin: Zum Schutz für das Neugeborene

Schon durch eine einmonatige Behandlung von HIV-positiven Schwangeren mit Zidovudin kann einer amerikanischen Studie zufolge das Risiko für eine perinatale HIV-Übertragung auf das Kind halbiert werden.

Daß der antiretrovirale Arzneistoff Zidovudin die perinatale Übertragung von HIV reduzieren kann, ist bereits seit vier Jahren bekannt, allerdings ging man bisher davon aus, daß diese Therapiemaßnahme über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden müsse. In der Regel wurde HIV-positiven Schwangeren Zidovudin bereits von der 24. Woche an kontinuierlich bis zum Ende der Schwangerschaft verabreicht. Dieses Behandlungsregime ist zwar erfolgreich (die Übertragung von HIV von der Mutter auf das Kind kann in 70% der Fälle vermieden werden), jedoch auch teuer und daher in Entwicklungsländern nicht praktikabel. Die im British Medical Journal veröffentlichten Ergebnisse einer in Thailand durchgeführten Studie mit 393 schwangeren HIV-positiven Frauen, ist daher für diese Länder mit ihrem hohen HIV-Anteil ein Hoffnungsschimmer. Wie die Studie ergab, ist es nämlich zur Vermeidung der HIV-Übertragung auf das Kind nicht notwendig, bereits ab der 24. Schwangerschaftswoche zu therapieren, sondern reicht zur Risikominimierung aus, wenn Zidovudin nur im letzten Schwangerschaftsmonat verabreicht wird.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.