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17. Tropenmedizinisches Colloquium: Sind wir auf Seuchen vorbereitet?
Da man derzeit in Deutschland auf den Leitfaden für ärztliche Notfallversorgung angewiesen ist, dessen Kapitel "Seuchenbekämpfung" aus dem Jahr 1985 stammt, haben im Mai 1997 12 namhafte deutsche Verbände wie z. B. die Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie und die Deutsche Tropenmedizinische Gesellschaft eine Denkschrift zur Bedrohung durch Infektionskrankheiten verfaßt: "Notwendigkeit einer Neubewertung und neuer Präventionsstrategie in Deutschland". Darin sind z. B. die Ziele einer infektiologisch-tropenmedizinischen Isolierstation umrissen:
• bestmögliche Versorgung der Kranken
• Schutz aller Patienten und Pflegekräfte
• Verhinderung der Ausbreitung.
Derzeit gibt es nur in Berlin und München einige wenige entsprechend ausgerüstete Stationen. Werden Krankheiten oral übertragen wie z. B. bei Typhus, Shigellosen, Cholera, Pest, genügt die Isolierung der Patienten und chemische oder thermische Desinfektion aller Ausscheidungen. Bei aerogener Ansteckung wie z. B. bei Diphtherie, Meningitis, Lungenpest, Influenza, Ebola, Milzbrand usw. stehen die Schutzkleidung mit Wechsel in Schleuse sowie der Atemschutz des Pflegepersonals im Vordergrund. Von großem Vorteil ist die Unterbringung der Patienten in einer Niederdruckanlage, in der mehr Luft zu- als abfließt.
Beginnend mit einer klinischen Verdachtsdiagnose muß ein Stufenplan über 7 Stufen (z. B. Unterbringung des Patienten, bettnahe Diagnostik) bis hin zu angemessener Öffentlichkeitsarbeit in den neu zu schaffenden Seuchenzentren vorliegen. Bei letzterer gilt es, durch einen Sprecher zeitnahe und korrekte Informationen zu geben, aber eine Panikmache durch die Medien möglichst zu vermeiden.
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