- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 13/1998
- Benigne ...
Arzneimittel und Therapie
Benigne Prostatahyperplasie: Finasterid reduziert Komplikationsrisiko
Dies zeigt die nun publizierte PLESS-Studie (Proscar Long-Term Efficacy and Safety Study). An der doppelblinden, randomisierten und plazebokontrollierten PLESS-Studie nahmen insgesamt 3040 Männer im Alter zwischen 24 und 78 Jahren teil (1524 Männer erhielten 5 mg Finasterid täglich, 1516 Männer ein Plazebo). Alle Studienteilnehmer hatten eine klinische benigne Prostatahyperplasie (BPH) mit moderater bis schwerwiegender Symptomatik und eine vergrößerte Prostata. Die Studie wurde an 95 Klinikzentren in den USA durchgeführt. Wichtigstes Zielkriterium war der Effekt der täglichen Finasterid-Therapie auf den natürlichen Verlauf der BPH und auf die Inzidenz chirurgischer Eingriffe.
Ergebnisse
Die Ergebnisse der mit vier Jahren bisher längsten zusammenhängenden mit Finasterid durchgeführten Studie sprechen für sich:
• Bei den Patienten der Verumgruppe kam es zu einer 57%igen Reduktion des Risikos für einen akuten Harnverhalt. 99 Patienten der Plazebogruppe erlitten diese gefürchtete Komplikation, aber nur 42 Patienten aus der Finasteridgruppe (p<0,001).
• Die Zahl der wegen der vergrößerten Prostata notwendigen chirurgischen Eingriffe unterschied sich in beiden Kollektiven signifikant voneinander (p<0,001). In der Plazebogruppe mußten sich 152 Männer (10,1%) im Verlauf der Studie einem chirurgischen Eingriff, zum Beispiel einer transurethralen Resektion der Prostata (TURP), unterziehen. In der Verumgruppe waren es nur 69 Patienten (4,6%).
Der 5-Alpha-Reduktasehemmer Finasterid wurde gut vertragen. Insgesamt belegt die Studie, daß die medikamentöse Therapie mit 5 mg Finasterid einmal täglich nicht nur zu einer dauerhaften Besserung der BPH-Symptomatik führt, sondern darüber hinaus das Risiko schwerwiegender Notfälle wie der akuten Harnretention drastisch reduziert.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.