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- DAZ 13/1998
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Arzneimittel und Therapie
Orale Kontrazeptiva: Erhöhtes Risiko für Schlaganfall?
Die Studie wurde von Juli 1993 bis Februar 1996 an 16 Zentren in fünf Ländern (Österreich, Frankreich, Deutschland, Schweiz und Großbritannien) durchgeführt. 220 Frauen im Alter zwischen 16 und 44 Jahren nach einem Schlaganfall und 775 Kontrollpersonen ohne entsprechende Beschwerden wurden in persönlichen Gesprächen befragt, ob sie orale Kontrazeptiva (mindestens drei Monate regelmäßig) benutzt hatten und wenn ja, welche Art von Präparat.
Die oralen Kontrazeptiva wurden in drei Kategorien eingeteilt: erste Generation (hochdosiert, 50 mg oder mehr Östrogen), zweite Generation (niedrige Dosierung, weniger als 50 mg Östrogen) und dritte Generation (niedrige Östrogen-Dosierung mit entsprechend niedriger Gestoden- oder Desogestrel-Konzentration).
Vorsicht bei hohem Blutdruck!
Die Untersuchung ergab für Frauen, die regelmäßig orale Kontrazeptiva einnahmen, ein etwas größeres relatives Risiko für einen Schlaganfall als für Frauen, die keine solchen Mittel benutzten. Absolut gesehen war die Gefahr für die in Frage kommende Altersgruppe jedoch sehr klein (drei Fälle pro 100000 Frauen pro Jahr). Bei den hochdosierten Östrogenpräparaten der ersten Generation ist das Risiko etwas höher einzuschätzen, zwischen der zweiten und dritten Generation waren keine Unterschiede feststellbar.
Allerdings sollten Frauen mit erhöhten kardiovaskulären Risikofaktoren, wie hohem Blutdruck, auf die Einnahme oraler Kontrazeptiva verzichten oder zumindest ihre Risikofaktoren angemessen behandeln.
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