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Restaurant in London: Eine "Apotheke" für den Genießer
Der pharmazeutische Berufsverband Großbritanniens (Royal Pharmaceutical Society), der um seine Zustimmung dafür gebeten wurde, dem Restaurant den Gebrauch des Namens "Pharmacy" zu gestatten, hatte unterdessen rechtliche Schritte gegen das Restaurant in Erwägung gezogen. Der Name "pharmacy" ist nämlich geschützt und sein Gebrauch in Zusammenhang mit einem Einzelhandelsunternehmen nicht erlaubt, es sei denn, es handelt sich um ein bei der Royal Society registriertes Unternehmen.
Eine Verwechslung des Pharmacy-Restaurants mit einer echten Apotheke ist durchaus nicht ausgeschlossen, insbesondere deshalb, weil die Regale in den Fenstern des Restaurants mit leeren Medikamentenpackungen dekoriert sind, die von Londoner Krankenhäusern gestiftet worden waren. Einem Bericht der englischen Tageszeitung "The Independent" zufolge hatten in der ersten Woche bereits fünf "Gäste" versucht, ihre Rezepte dort einzulösen.
Eine Sitzung des Vorstands der Royal Pharmaceutical Society beschäftigte sich mit der Affäre. Man kam widerwillig zu der Entscheidung, die Untersuchung einzustellen. Der Grund hierfür lag wohl darin, daß die Höchststrafe in diesem Falle £1000 gewesen wäre, was die Besitzer des Restaurants, u. a. der britische Künstler Damien Hirst, kaum von dem weiteren Gebrauch des Namens abgehalten hätte. Also denn: Zu Risiken und Nebenwirkungen der Menüauswahl fragen Sie ihren "Apotheker".
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