Prisma

Haushaltswasserfilter: Weniger Blei und Kupfer - dafür mehr Keime

Eine im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit durchgeführte Untersuchung von Haushaltswasserfiltern brachte überraschende Ergebnisse: Zwar wird durch das Filtrieren der Blei- und Kupfergehalt des Leitungswassers wie gewünscht verringert, dafür kann sich aber mit zunehmendem Alter der Filterpatronen die Keimbelastung erhöhen.

In den Untersuchungen, die dem Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) vorlagen, führte dies dazu, daß ein großer Anteil der untersuchten Filtratproben nicht mehr den in der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) festgelegten mikrobiologisch-hygienischen Anforderungen an Trinkwasser entsprach. Ursache für die "Verkeimung" des filtrierten Wassers ist laut BgVV die Vermehrung von in geringer Zahl im Wasser vorhandenen Keimen in der Filtermasse, die bei nachfolgendem Gebrauch in das Filtrat ausgespült werden. Es ist nicht auszuschließen, daß sich dabei auch bakterielle Durchfallerreger vermehren, deren Aufnahme bei empfindlichen Personen zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann. Das filtrierte Wasser sollte nach Ansicht des BgVV daher vor dem Verzehr abgekocht werden. Diese Empfehlung gilt insbesondere für Personen mit einem geschwächten Immunsystem. Das BgVV fordert die Hersteller von Wasserfiltern auf, einen niedrigen Ausgangskeimgehalt der Filterpatronen zu gewährleisten. Darüber hinaus sollten die Produktbeschreibungen der Geräte eine ausdrückliche Empfehlung zum Abkochen des filtrierten Wassers und deutlichere Aussagen zur Häufigkeit des Filterwechsels enthalten, der in Abhängigkeit von der Zusammensetzung des zu filtrierenden Wassers erforderlich ist.


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.