Arzneimittel und Therapie

Erhöhter Cholesterinspiegel: CSE-Hemmer senken Schlaganfallrisiko

Wer einen erhöhten Cholesterinspiegel medikamentös senkt, erhofft sich ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Auswertung von 16 Studien zeigt, daß die Behandlung mit CSE-Hemmern die Häufigkeit von Schlaganfällen und die Gesamtsterblichkeit deutlich verringert.

Das Risiko für die koronare Herzkrankheit nimmt ab, wenn man einen erhöhten Cholesterinspiegel senkt. Das hat die klinische Forschung der letzten Jahre klar gezeigt. Weniger klar belegt war bisher der Einfluß auf die Häufigkeit von Schlaganfällen. Wissenschaftler aus Boston, USA, wollten diesen Zusammenhang klären und werteten jetzt 16 randomisierte Studien aus, in denen verschiedene CSE-Hemmer (Cholesterin-Synthese-Enzym-Hemmer) eingesetzt wurden. Diese auch als HMG-CoA-Reduktase-Hemmer (Hydroxymethylglutaryl-CoA-Reduktase-Hemmer) bekannten Arzneimittel blockieren ein Schlüsselenzym der Cholesterinbiosynthese in der Leber und fördern dadurch die Aufnahme von LDL-Cholesterin aus dem Blut, so daß die Konzentration des Gesamtcholesterins im Blut zurückgeht.

Verumgruppe: weniger Schlaganfälle
Die Untersuchungen an insgesamt 29000 Patienten, die im Durchschnitt 57 Jahre alt waren, dauerten im Mittel 3,3 Jahre. In dieser Zeit senkten die CSE-Hemmer die Konzentration des Gesamtcholesterins im Blut um 22% und die des LDL-Cholesterins um 30%. Vier Prozent aller Patienten starben, und insgesamt ereigneten sich 454 Schlaganfälle (1,6% der Patienten). Jedoch unterschied sich die Häufigkeit zwischen Behandlungs- und Vergleichsgruppe: Wenn CSE-Hemmer eingenommen wurden, nahm die Gesamtsterblichkeit um 22% gegenüber der Vergleichsgruppe ab, und das Risiko für Schlaganfälle verringerte sich um 29%.
Unbeeinflußt von den CSE-Hemmern blieben Todesfälle durch Erkrankungen, die nicht zu den Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen. Auch das Krebsrisiko änderte sich nicht.


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