Prisma

Inspiration für neue HIV-Therapeutika

Ein Extrakt aus grünen Kaffeebohnen könnte als Vorlage für die nächste Generation antiviraler HIV-Therapeutika dienen.


Bereits 1996 berichtete Edward Robinson, Molekularpathologe an der Universität von Kalifornien, Irvine, daß die in Kaffeebohnen enthaltene Chinasäure die Vermehrung von HI-Viren in der Zellkultur stoppen kann. Seine These, daß dieser Effekt auf einer Blockade der Integrase beruht, die für den "Einbau" von HI-Viren in menschliche Chromosomen verantwortlich ist, wurde jedoch sehr kontrovers diskutiert.
Vor kurzem veröffentlichte Robinson nun im Journal of Virology, daß HI-Viren durch den Austausch einer Aminosäure bei der Integrase plötzlich resistent gegen Chinasäure werden. Damit ist der Beweis erbracht, daß die Integrase als Angriffspunkt der Chinasäure fungiert und über ihre Blockade der antivirale Effekt vermittelt wird. Obwohl die Chinasäure selbst zu schwach ist, um beim Menschen einen virustatischen Effekt gegen HIV bewirken zu können, kann sie möglicherweise doch als Vorlage für eine neue Generation von HIV-Therapeutika dienen.
ral
Quelle: Journal of Virology 1998, Vol. 72, S. 8420

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.