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- DAZ 43/1998
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Prisma
Süßer Nebeneffekt
Über mangelnde Compliance konnten die Studiendurchführenden nicht klagen: 857 Kinder tranken, kauten und lutschten in ihrem Auftrag drei Monate lang Süßes. Die Hälfte der kleinen Studienteilnehmer erhielt täglich 10 g Xylit in Sirup, Kaugummi oder Bonbons, die andere Hälfte erhielt Xylit-freie Süßigkeiten. Ziel der Studie war es, zu prüfen, ob sich der aus in vitro- und in vivo-Studien bekannte antibakterielle Effekt von Xylit bei den Kindern bemerkbar machen würde. Ergebnis: Innerhalb des Studienzeitraums wurden in der Xylitgruppe bei 29% der Kinder eine Ohrentzündung beobachtet, in der Kontrollgruppe bei 41%. Die Studiendurchführenden schließen daraus, daß Xylit nicht nur eine geschmackliche Verbesserung der Süßigkeiten bewirkt, sondern auch zur Prävention von Infektionen im Ohrbereich genutzt werden kann. Kleiner Haken dabei: Um die im Test eingesetzte Konzentration an Xylit zu erreichen, mußten die Kinder täglich mindestens fünf Streifen Kaugummi kauen - eine Menge, die bei einigen zu Magenbeschwerden und Durchfall führte. Peter Wright, Arzt am Vanderbilt Medical Center in Nashville, warnt daher, daß vor einer endgültigen Empfehlung zum Kaugummi-Kauen erst noch weitere Studien notwendig sind. Freiwillige Studienteilnehmer werden sich dafür sicher finden lassen. ral
Quelle: New Scientist vom 17.10.1998, Vol. 160, Nr. 2156
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