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- DAZ 43/1998
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Prisma
Zur Hepatitis-B-Therapie zugelassen
Etwa 350 Millionen Menschen sind weltweit mit dem Hepatitis-B-Virus infiziert. Bislang existiert noch keine kausale Therapie, die derzeitigen Behandlungsstrategien stützen sich in der Hauptsache auf Interferon. Interferon muß injiziert werden und verursacht grippeähnliche Nebenwirkungen wie Fieber, Muskelschmerzen, Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit bis hin zu Leukopenie, Depression und Haarausfall.
Lamivudin, das nun von der amerikanischen Gesundheitsbehörde die Zulassung als orales Hepatitis-B-Therapeutikum erhalten hat, soll demgegenüber mit deutlich weniger Nebenwirkungen behaftet sein. In klinischen Studien mit insgesamt 967 chronischen Hepatitis-B-Patienten konnte durch eine einmal tägliche Gabe von 100 mg Lamivudin (über einen Zeitraum von einem Jahr) eine Abnahme der Krankheitssymptome und eine Verbesserung der Leberwerte erreicht werden. 67% der Patienten zeigten unter Lamivudin deutlich bessere histologische Befunde, verglichen mit 36% der Patienten unter Interferontherapie. Als Nebenwirkungen wurden unter der Lamivudintherapie Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Kopf- und Bauchschmerzen beobachtet; die Nebenwirkungsrate lag insgesamt jedoch nur geringfügig über der von Plazebo. Trotz dieser Ergebnisse und der Zulassung zur Hepatitis-B-Therapie fordert die FDA jedoch weitere Studien für Lamivudin, da es in der Vergangenheit als HIV-Therapeutikum teilweise schwerwiegende Nebenwirkungen wie Lactatacidose, Hepatomegalie und Leberversagen verursacht hat. Desweiteren soll auch die Kombination von Lamivudin mit Interferon geprüft werden. ral
Quelle: British Medical Journal vom 17.10.1998, Vol. 317, S. 1034
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