Arzneimittel und Therapie

Brustkrebs: Welche Rolle spielt das Körpergewicht?

Zwischen dem Körpergewicht und dem Brustkrebsrisiko besteht kein einheitlicher Zusammenhang. Ein hoher Body-mass-Index in jungen Jahren senkt die prä- und postmenopausale Brustkrebshäufigkeit. Ein Gewichtszuwachs nach der Menopause hingegen erhöht die Brustkrebsinzidenz. Dies gilt insbesondere für Frauen, die während der Wechseljahre keine Hormone einnehmen.

In einer prospektiven Kohortenstudie wurde untersucht, ob zwischen dem Body-mass-Index in verschiedenen Altersabschnitten und dem Brustkrebsrisiko ein Zusammenhang besteht. Die erforderlichen Daten wurden der Nurses' Health Study entnommen, in der seit 1976 zahlreiche Daten (z.B. Body-mass-Index, Alter der Menarche, Anzahl der Geburten, Familienanamnese, Ernährungsgewohnheiten, Krankengeschichte, Zeitpunkt der Menopause, Hormonsubstitution) amerikanischer Krankenschwestern gesammelt werden. Für die Studienauswertung standen die Daten von 95526 Frauen im Alter von 30 bis 55 Jahren zur Verfügung, die über 16 Jahre hinweg aufgezeichnet worden waren. Auf 1203498 Frauenjahre bezogen, wurden 2517 Brustkrebserkrankungen registriert, von denen knapp zwei Drittel nach der Menopause aufgetreten waren. In diversen statistischen Analysen wurde die Relation zwischen der Brustkrebsinzidenz und dem Body-mass-Index im Alter von 18 Jahren und im späteren Alter ermittelt und untersucht, ob Gewichtsveränderungen die Brustkrebshäufigkeit beeinflussen.

Studienergebnisse - kein einheitlicher Zusammenhang
• Ein höherer gegenwärtiger Body-mass-Index war mit einer niedrigeren prämenopausalen Brustkrebsinzidenz assoziiert.
• Bei postmenopausalen Frauen, die keine Hormonsubstitution durchführten, bestand zwischen dem Body-mass-Index und einem erhöhten Brustkrebsrisiko eine klare Beziehung: Für Frauen mit einem BMI>31 kg/m2 betrug das relative Risiko 1,59 im Vergleich zu Frauen, deren BMI unter 20 kg/m2 lag.
• Ein hoher BMI im Alter von 18 Jahren war mit einer niederen prä- und postmenopausalen Brustkrebsinzidenz assoziiert.
• Eine Gewichtszunahme beeinflußte die Brustkrebshäufigkeit vor der Menopause nicht, erhöhte aber die postmenopausale Brustkrebsinzidenz bei Frauen, die keine Hormonsubstitution durchführten. So betrug bei Frauen, die seit ihrem achtzehnten Lebensjahr mehr als 20 Kilogramm zugenommen hatten und während der Menopause keine Hormone einnahmen, das relative Brustkrebsrisiko 1,99 im Vergleich zu Frauen mit unverändertem Gewicht.

Literatur Huang, Z., et al.: Dual effects of weight and weight gain on breast cancer risk. J. Am. Med. Assoc. 278, 1407-1411 (1997).

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