Prisma

Gewalt und Depression


Schüler, die Opfer von gewalttätigen Mitschülern sind, leiden seltener an Depressionen als die Täter. Zu diesem überraschenden Befund kommt eine Untersuchung an neunhundert britischen Sekundarschülern, die vor kurzem in der Fachzeitschrift British Medical Journal veröffentlicht wurde.
Schüler, die Gewalt ausüben, haben in der Regel ein normal ausgebildetes Selbstwertgefühl. Sie sind wenig ängstlich und lügen selten, sind jedoch auffallend häufig depressiv.
Schüler, die Gewalt erleiden, fallen vor allem durch ihre Ängstlichkeit auf. Ob diese eine Folge oder eine Ursache der Opferrolle ist, wurde nicht näher untersucht. Daneben schnitten sie in einem Test, der eine Lügenskala enthielt, ausgesprochen schlecht ab. Im Selbstwertgefühl und Depressionsgrad unterschieden sie sich nicht von Schülern, die keine Gewalt erleiden mußten.
Quelle: Astra-Pressedienst, G. Salmon et al: British Medical Journal 1998, Vol. 317, S. 924

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