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Arzneimittel und Therapie
Koronare Herzkrankheit: Gehärtete Fette gefährden die Gesundheit
Die sogenannten "gehärteten Fette" sind wichtige Bestandteile vieler Nahrungsmittel. Sie sorgen dafür, daß Margarine auch bei Raumtemperatur noch streichfähig ist. Gehärtete Fette werden durch Hydrogenierung aus flüssigen pflanzlichen Fetten mit einem hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren hergestellt. Durch diesen Prozeß entstehen ungesättigte Trans-Fettsäuren, der Schmelzpunkt und somit die Festigkeit der Fette wird erhöht und das Fett vor oxidativem Abbau geschützt. In Amerika besteht 5 bis 10% des Fettes, das mit der Nahrung aufgenommen wird und 5% des Fettes in den Fettzellen der amerikanischen Bevölkerung aus Trans-Fettsäuren.
Zusammenhang mit erhöhtem Cholesterinspiegel und Krebserkrankungen
Metabolische Studien bei Menschen zeigten, daß gehärtete Fette das Cholesterinprofil nachteilig beeinflussen. Diesen Effekt haben inzwischen auch epidemiologische Studien bestätigt. Eine Expertenrunde von Wissenschaftlern des Internationalen "Life Sciences-Institute" wies 1995 darauf hin, daß gehärtete Fette den Cholesterinspiegel erhöhen, wenn sie anstelle von Fetten mit einfach oder mehrfach ungesättigten Fettsäuren verwendet werden.
Gehärtete Fette stehen aber auch unter dem Verdacht, an Krebserkrankungen beteiligt zu sein. Wie eine Studie aus dem Jahr 1997 zeigte, steigt das Risiko von Frauen, an Brustkrebs zu erkranken, um 40%, wenn sie zu den 25% der Frauen gehören, deren Fettgewebe die höchsten Mengen gehärteter Fette enthält.
Risiko koronarer Herzerkrankungen steigt
Derzeit weisen mehrere Studien darauf hin, daß durch den Genuß von gehärteten Fetten vor allem das Risiko koronaren Herzerkrankungen steigt: Wie eine Studie von 1996 ergab, erhöht sich das Risiko für Männer, an koronaren Herzerkrankungen zu erkranken, um 40%, wenn sie zu den 20% der Männer gehören, die die meisten gehärteten Fette mit dem Essen aufnehmen. Eine weitere Studie, deren Ergebnisse 1997 veröffentlicht wurden, konnte diesen Effekt ebenfalls bestätigen. Langzeituntersuchungen zeigten auch, daß jeder zusätzliche Teelöffel Margarine, der pro Tag gegessen wird, noch 10 Jahre später das Risiko für koronarer Herzerkrankungen um 10% erhöht.
Allerdings ergab eine große europäische Fall-Kontroll-Studie 1995, daß der Anteil gehärteter Fette in Fettgewebeproben und das Auftreten von Herzinfarkten nicht miteinander korreliert.
Gehärtete Fette ersetzen
1980 wurde eine Studie über das Ernährungsverhalten von über 80000 Krankenschwestern gestartet. Alle zwei Jahre wurden sie über ihre Eßgewohnheiten, speziell über die Aufnahme spezifischer Fette befragt. Auch Änderungen der Ernährungsgewohnheiten wurden bei der Auswertung berücksichtigt. Eine Analyse der Studiendaten nach einem Beobachtungszeitraum von 14 Jahren zeigte, daß ein hoher Anteil von gehärteten Fetten in der Nahrung mit einem steigendem Risiko von koronaren Herzerkrankungen assoziiert ist. Wenn die Energieaufnahme durch eine zusätzliche Aufnahme von gehärteten Fetten um 2% erhöht wird, im Vergleich zu einer entsprechenden Energiemenge aus Kohlenhydraten, steigt das Risiko koronarer Herzerkrankungen um 93%. Dagegen sinkt das Risiko, wenn vorwiegend einfach- und mehrfach ungesättigte Fette mit der Nahrung aufgenommen werden. Die Ergebnisse dieser Studie zeigten aber auch, daß das Risiko koronarer Herzerkrankungen in keinem Zusammenhang zur Gesamtfettaufnahme steht.
Fazit dieser Studie war die Empfehlung, gehärtete Fette durch einfach und mehrfach ungesättigte Fette zu ersetzen, um das Risiko koronarer Herzerkrankungen zu senken.
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