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Prisma
Blutdruckmessung per Ultraschall statt mit der Nadel?
Robert Gabbay und sein Team vom Penn States College of Medicine und Wissenschaftler des Massachusetts Institute of Technology haben ein Verfahren entwickelt, das die Messung der Blutzuckerwerte mit Hilfe von Ultraschall ermöglichen soll. Wird die Haut für zwei Minuten mit Ultraschall behandelt, lockern sich die Fettschichten auf. In der Haut entstehen Kanäle, durch die Flüssigkeit aus den Zellzwischenräumen nach außen gelangen kann. Diese Flüssigkeit wird mit Hilfe von Unterdruck aus der Haut gesaugt, ihr Glucosewert entspricht ungefähr dem des Blutes. Die Durchlässigkeit der Haut hält für etwa zwölf Stunden nach der Behandlung an. Der verwendete Ultraschall ist energieärmer als der, der bei Vorsorgeuntersuchungen von Schwangeren verwendet wird. Bislang wurden keine Nebenwirkungen beobachtet. Ob bei langfristiger Anwendung die Haut geschädigt wird, ist jedoch noch nicht geklärt.
Die Durchlässigkeit der Haut nach Ultraschall-Behandlung funktioniert nach Aussage der Wissenschaftler auch in umgekehrter Richtung. So wäre es denkbar, z. B. Insulin über diese Art und Weise zu verabreichen - ohne Spritzen. Die Vision der Wissenschaftler: "Dieses Verfahren könnte den Glucose-messenden und den Insulin-verabreichenden Teil in einem Gerät vereinen, etwa in Form einer Armbanduhr oder eines Pflasters."
Quelle: Nature Medicine 2000, Vol. 6, Nr. 3, S. 347-350
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